Heimat der Grand Crus der Rive Droite
Auch ohne den legendären Wein wäre Saint-Émilion eine Sehenswürdigkeit: Die Häuser des weitgehend intakten Mittelalterörtchens wurden aus den Kalksteinen errichtet, auf denen auch sein berühmter Wein gedeiht. Hell glänzend erheben sich der charakteristische Kirchturm und die ihn umgebenden Häuser aus dem grünen Rebenmeer – eine historische Kulisse. Der ganze Fels, auf dem er liegt, ist von den Kellern und Gängen der Weingüter durchzogen. Außerhalb des Ortes liegen die Reben, aus denen ein Wein entsteht, dessen Name Rotweinfreunde wohlig schauern lässt: Saint-Émilion ist auch der Name der Appellation, deren Zentrum das Dorf bildet. Die besten Weinberge sind als Grand Cru klassifiziert, sie liegen auf dem Kalksteinplateau oberhalb der Gironde. Die Reben werden hier gut mit Mineralien und Wasser versorgt, auf dem eisenhaltigen, lehmigen Kalkboden fühlen sich Merlot und Cabernet Franc besonders wohl. Der Einfluss des Atlantiks ist hier weniger stark, die Rotweine sind oft weicher und runder als ihre Vettern aus dem Médoc, seidig in der Textur und von vielschichtiger Finesse geprägt.