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Hilfe! Morgen ist Weihnachten

Dabei ist es doch eigentlich alles so schön! Eigentlich?

Veröffentlicht am 20. Dezember 2017

MITTEN IM STRESS ZUR RUHE KOMMEN

Dabei ist es doch eigentlich alles so schön! Eigentlich? Es hat sich in den letzten Jahrzehnten eine »Weihnachtsmüdigkeit« breitgemacht, laut kommuniziert von denen unter uns, für die Vorweihnachtszeit gleich Stress bedeutet. Immer Ende August tauchen die ersten Bilder von Lebkuchen und Dominosteinen mit entsetzten Kommentaren im Internet auf. »Grad war doch noch Ostern!« oder »Ich habe noch meine Badehose an!«, Sie werden das kennen. Gekauft wird der Kram aber trotzdem. Ab Mitte November geht die Challenge los, welcher Radiosender als erster »Last Christmas« von Wham spielt, ein schönes banales Weihnachtslied aus den 80ern, was die Bevölkerung in zwei Lager spaltet. Die einen finden, es gehöre dazu und es tue doch keinem weh. Die anderen fühlen sich massiv belästigt und würden am liebsten ihr Radio aus dem Fenster werfen.

Sobald die ersten Weihnachtsmarktbuden von durstigen Menschen umvölkert sind, geht parallel das Rennen um die Geschenke los. Im Radio wird von überdrehten Moderatoren zwischen den Weihnachtsliedern der Countdown runtergezählt, aus allen Ecken bimmeln Weihnachtsmänner mit drohend erhobenen Fingern zum Konsum und die Innenstädte platzen aus allen Nähten. Menschenmassen schieben durch die Fußgängerzonen wie ein träger, mit Poffertjes und Burgunderschinken angedickter Fluss. Über allem lallert Wolle Petrys unendliche Weihnachtssingle aus stark frequentierten Kinderkarussells. Mittendrin stehen Sie. Und ich. Warum eigentlich?

Vor allem, weil man seinen Lieben heute kein Geschenk mehr aus Liebe macht. Sondern weil man es schlicht macht. Und weil man ja im Gegenzug auch ein Geschenk bekommt. Stimmt’s? Deshalb ist der Weihnachtseinkauf für die meisten von uns keine schöne Sache mehr, sondern gleicht einem lästigen Termin, den man möglichst weit nach hinten schiebt. Drei Tage vor dem Heiligen Abend wird es dann eben doch das Badesalz aus dem ökologischen Wellnessladen oder der selbst ausgedruckte Gutschein für das Online Versandhaus. Wie liebevoll. Beides.

Lehnen Sie sich doch einmal zurück. Atmen Sie bewusst tief durch und denken Sie für ein paar Minuten nach, worüber sich Ihre erwachsenen Freunde und Angehörigen freuen würden. Eine gute Flasche Wein aus einem besonderen Jahr, liebevoll verpackt und persönlich überreicht. Suchen Sie auf Ihren Festplatten oder Fotoalben mal nach Bildern aus dieser Zeit. Drucken Sie diese statt des Gutscheins aus und hängen Sie die an die Flasche. Schenken Sie Erinnerungen und Gemeinsamkeit. Hier werden Sie fündig. Und wenn Sie das geregelt haben – tauchen Sie ein in den Weihnachtstrubel. Er ist nur stressig, wenn man selbst unter Zeitdruck steht. Nehmen Sie sich Zeit. Mittendrin stehen jetzt Sie. Und ich. Atmen wir die Düfte auf den Weihnachtsmärkten ein. Genießen wir unseren Lieblingspunsch auf einem kleinen Holzpodest, während unter uns die Last-Minute-Welt verrücktspielt. Singen wir Weihnachtslieder, während kleine Engel große Kalendertüren öffnen und schöne Geschichten vorlesen.

Weihnachten kann so wundervoll sein. Und auch schenken macht Spaß, wenn man seine Alltagsmühle rechtzeitig für ein paar Minuten ruhen lässt und an die lieben Menschen denkt, die einem wirklich wichtig sind. Wir sehen uns gleich, auf den Shopseiten von Carl Tesdorpf. Und heute Abend sehen wir uns in der wundervoll beleuchteten Innenstadt und auf dem Weihnachtsmarkt. Entspannt und glücklich. Denn es ist ja alles schon bestellt.