Vinho Verde

Der Name dieser portugiesischen Weinspezialität, „Grüner Wein“, hat nichts mit der zart grünlich schimmernder Farbe dieses Weines zu tun, noch etwa damit, dass er „grün“ –also etwas unreif- schmecken würde. Beide Missverständnisse trifft man in der einschlägigen Fachliteratur immer noch an. Nein, der Name stammt vielmehr von den saftigen grünen Hügeln der Landschaft ab, in denen die Trauben für diesen Wein wachsen. Traditionell werden die Reben häufig noch im System der Pergola erzogen, jener Erziehungsart, in dem die Arme des Rebstockes und das Blattwerk ein Art Dach hoch über dem Boden bilden, unter dem man sich frei bewegen kann. Früher war diese Art der Erziehung (über-)lebensnotwendig, denn die Rebflächen der Winzer waren sehr klein, und während oben die Trauben reiften, konnte am Boden das Vieh grasen. Die Trauben entwickelten in luftiger Höhe einen sehr lebhaften und frischen Charakter, der seine Vollendung in der Leichtigkeit des Weines findet, der dadurch einen erfrischenden und belebenden Eindruck beim Genuss hinterlässt. Gerade einmal 9 % Alkohol weist ein guter Vinho Verde auf, da schmeckt ein Gläschen mehr doch gleich viel besser.