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Pomerol

Weine aus Pomerol

Die Region Pomerol ist mit ihren knapp 900 Hektar sehr klein und hochexklusiv, die Weine sind so heiß begehrt, wie rar und kostbar. Dass die unvergleichlich samtigen, lange lagerfähigen Rotweine hier so besonders gut gelingen, liegt an der einzigartigen Beschaffenheit des Bodens.
 

Bordeaux – Pomerol 

Pomerol ist eine kleine Gemeinde, die östlich von Libourne am rechten Ufer von Gironde und Dordogne zu finden ist. Sie gehört zur sogenannten Rive droite in Bereich Bordeaux. Die Weinberge umfassen rund 790 Hektar, was etwa 0,7 % der Gesamtfläche von Bordeaux ausmacht. Im Norden wird die Appellation durch den Fluss Barbanne von der Satelliten-Appellation Lalande de Pomerol getrennt. Im Osten grenzt die Appellation an das Plateau von Saint-Émilion.  

Pomerol, der römische Obstgarten 

Der Name Pomerol stammt vom lateinischen „pomarium“ (Obstgarten). Tatsächlich führten in römischer Zeit zwei Straßen über das Plateau. Einer davon folgte der Dichter Ausone, wenn er vom Hafen Condat in der Nähe von Libourne zu seiner Villa in Lucaniac ging. Zunächst bauten die Römer, später die Hospital-Brüder des Johanniterordens Wein an. Genutzt wurde der Ort wie auch das benachbarte Saint-Émilion später auch von Pilgern des Jakobsweges. Nach den Wirren des Hundertjährigen Krieges waren es wieder die Hospital-Brüder, die eine neue Komturei in Pomerol gründeten und den Weinbau wiederbelebten. Traditionell wurde der Weinhandel über den Hafen von Libourne und nicht über den Handelsplatz Bordeaux abgewickelt, weshalb die Weine nicht in die Klassifizierung von 1855 aufgenommen wurden. Tatsächlich hat es auch bis ins 20. Jahrhundert gedauert, bis die Weine aus Pomerol ähnlich geachtet wurden wie die aus dem benachbarten Fronsac. Heute stehen sie mit den Grands Crus Classés von Saint-Émilion unangefochten an der Spitze der Rive droite.  

Klein und sehr exklusiv 

Auf den knapp 800 Hektar gibt es rund 140 Erzeuger, die über einen deutlich kleineren Besitz verfügen als viele Weingüter in Saint-Émilion und erst recht im Médoc, wo viel Grand Cru Classé-Weingüter eher das Zehnfache besitzen. Das macht die Weine, die meist zu rund 80 bis 95 % aus Merlot bestehen, sehr rar und begehrt.  Die zweitwichtigste Rebsorte ist Cabernet Franc, der in Pomerol auch als Le Bouchet bezeichnet wird. Er macht etwa 15 % der Rebfläche aus. Dazu gibt es in kleinen Mengen Malbec, auch Pressac genannt, sowie Cabernet Sauvignon und Petit Verdot. Die Appellation profitiert von einem gemäßigten ozeanischen Klima. Die Sommer sind allerdings oft heiß und trocken, was sich mit dem Klimawandel noch verstärkt, auch wenn das Mikroklima der beiden Flüsse Isle und Dordogne die Sommerhitze und die Strenge des Winters lindern kann.  

Pomerol unterscheidet sich von seinen Nachbarappellationen durch eine einzigartige geologische Besonderheit. Die Sand-Kiesböden sind hier im Gegensatz zu denen des Médoc mit Zwischenschichten von Lehm und vor allem von der sogenannten Crasse de fer durchzogen, einer stark eisenhaltigen Bodenschicht. Sie verleiht den auf ihr entstehenden Weinen nicht nur eine unverkennbar mineralische Note, sondern auch eine besonders ausgeprägte Reifefähigkeit.  

Da das Gebiet sehr übersichtlich ist, hat man bisher von einer Klassifizierung abgesehen. Die besten Weingüter der Appellation sind sicher jedem Pomerol-Liebhaber bekannt. Es sind zum Beispiel Pétrus, Le Pin, Lafleur, Vieux Château Certan und L’Eglise Clinet.  

Der Sand-Kiesbogen hat Zwischenschichten aus Lehm und eine Unterschicht aus eisenhaltigem Eisenortstein, der als »Crasse de fer« (Eisenschlacke) oder »Machefer« bezeichnet wird. Der hohe Eisenanteil ist geradezu eine Bedingung für die Erzeugung erstklassiger Merlots. Die kostbaren Rotweine lagern zudem oft über zwei Jahre in Barriques. Die Spitzenweine der Region – maßgeblich der Familie Moueix – gehören zu den besten, die in Bordeaux produziert werden.