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Prosecco

Den Prosecco gibt es seit 1868. Seitdem hat sich der Schaumwein aus dem Veneto zu einem weltweit beliebten Erfolgsschlager entwickelt. Es gibt ihn als Frizzante und Spumante und aus verschiedenen Appellationen der Region.

 

Prosecco - Von der Rebsorte zum Schaumwein

Den Namen Prosecco hat der bekannte Sprudler aus dem Veneto von der Sorte Prosecco. Sie hieß in der Region Conegliano Valdobbiadene lange so, bis sie in Glera umbenannt wurde. Die Entstehung des Prosecco geht zurück auf den Chemiker und Önologen Antonio Carpenè sowie seinen Freund Francesco Maria Malvolti, die 1868 das erste auf Schaumwein spezialisierte Weingut in dieser Region gegründet haben. Carpenè hatte sich in der Champagne umgesehen und dort gelernt, wie man hochwertige Schaumweine erzeugt. Im Gegensatz zur Champagne, wo der Wein bei der zweiten Gärung in der Flasche vergoren wird, verfeinerten die beiden die Méthode Charmat bzw. den Metodo Martinotti, wobei der Wein im Tankgärverfahren die zweite Gärung vollzieht. Es war Carpenès Sohn, der 1924 die erste Flasche als „Prosecco di Conegliano“ benannte.

Als die Traubensorte umbenannt wurde

Im Laufe der Zeit wurde der Prosecco so erfolgreich, dass es immer mehr Plagiate gab. Das war recht leicht zu bewerkstelligen, weil die Rebsorte genauso wie der Schaumwein hieß. Das änderte sich im Jahr 2009. In diesem Jahr wurde der einfache Prosecco von der IGT zur DOC hochgestuft, und der Schäumer aus dem Kerngebiet Conegliano Valdobbiadene Prosecco zur DOCG. Viel wichtiger aber war, dass der Name der Rebsorte von Prosecco in Glera verändert wurde. Glera hieß sie schon früher, allerdings nur lokal begrenzt in Treviso und im Friaul. Das hatte zur Folge, dass Prosecco nur noch dann auf dem Etikett stehen durfte, wenn er aus dem Prosecco-Gebiet stammt und alle Statuten der Appellationen eingehalten wurden.

Conegliano Valdobbiadene

Das klassische Kerngebiet des Prosecco umfasst die Hügel rund um die Ortschaften Conegliano und Valdobbiadene. Dieser Bereich liegt rund 50 Kilometer nordwestlich von Venedig und ist 100 Kilometer von den Dolomiten entfernt. Die Fallwinde der Dolomiten garantieren eine gute Durchlüftung der Weinberge, die Adria sorgt für ein mildes Klima. Die südlich ausgerichteten Weinberge liegen auf 100 bis 500 Metern Höhe. Die meisten Weinberge sind ehemalige Endmoränen von Gletschern, die einst in den Dolomiten abgeschmolzen sind. Dort herrscht Konglomeratgestein mit Sand, Ton und Eisenoxid vor. Es gibt aber auch Sandstein und Kalkmergel.

Das Gebiet umfasst rund 9.562 Hektar (Stand 2019) rund um Conegliano, Valdobbiadene sowie in weiteren 13 Gemeinden. Innerhalb des Gemeindegebiets von Valdobbiadene gibt es noch einen eigenen, 107 Hektar umfassenden Weinberg, den Cartizze. Er wird als beste Lage im gesamten Gebiet angesehen. Dort darf ausschließlich Spumante Superiore erzeugt werden. Erlaubt ist ausschließlich Handlese. Außerdem gibt es seit 2009 die Möglichkeit, 43 Rive, also besondere Lagen, auf das Etikett zu schreiben. Sie bezeichnen die vom Konsortium ausgewiesenen Spitzenlagen des Gebiets. Ein Rive wird ausschließlich als Spumante produziert, also als Schaumwein und nicht als Frizzante, also Perlwein. Diese Weine müssen mindestens 85 % der Rebsorte Glera enthalten, ein Cartizze sogar 100 %. Neben der Glera gibt es die lokalen Sorten Bianchetta Trevigiana, Glera Lunga, Perera und Verdiso.

Weitere Varianten des Prosecco

Als Prosecco DOP wird ein Stillwein bezeichnet, der so gut wie ausschließlich in der Region konsumiert wird.

Beim Prosecco Frizzante DOP handelt es sich um einen Perlwein, der mit einem Druck von 1 bis 2,5 bar erzeugt wird. Normalerweise entsteht der Frizzante im Tankgärverfahren. Wird jedoch Kohlensäure hinzugefügt, muss der Begriff „Gasificado“ oder die Erläuterung „Vino addizionato di anidride carbonica“ auf dem Etikett stehen.

Der Prosecco Spumante Superiore DOCG ist ein Schaumwein, der mit einem Druck von mit 3 bis 6 bar erzeugt wird. Auch dieser Wein wird meist im Tankgärverfahren hergestellt. Es gibt aber auch Varianten, bei denen die zweite Gärung nach der Méthode traditionelle in der Flasche stattfindet. Eine besondere Variante ist der Prosecco Spumante Superiore Sui Lievi DOCG, bei dem der halbgegorene Wein in der Flasche zu Ende gärt und die Flasche nicht mehr degorgiert wird. Dieses Verfahren wird in Italien auch als „col fondo“ bezeichnet. Es ist die ursprüngliche Art, einen Schaumwein zu produzieren. Andere Bezeichnungen dafür sind Méthode rurale, Pétillant naturel oder Pét Nat.

Der Prosecco DOP Treviso stammt aus einem geografisch definierten Bereich rund um die Stadt Treviso. Auch der Asolo Prosecco DOCG ist eine kleine Prosecco-Appellation, in der auch 15 % Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot Grigio oder Pinot Noir erlaubt sind.

Seit dem Jahrgang 2019 gibt es zusätzlich den Prosecco DOC rosè Millesimato. Es handelt sich dabei um eine Variante, bei der 10 % Pinot-Noir-Stillwein hinzugefügt werden darf. Wie bei den anderen Varianten gibt es diesen Prosecco als Brut Nature (0 bis 3 g/l) über Extra Brut (3 bis 6 g/l) und Brut (6 bis 12 g/l) bis zu Extra Dry (12 bis 17 g/l).