Tormaresca Wein steht für Geschichte und zugleich Innovation in Apulien
„Apulien, das zwischen der Adria und dem Ionischen Meer liegt, war lange Zeit für Quantität und nicht für Qualität bekannt. Das hat sich in letzter Zeit geändert, und das lokale Terroir erlebt jetzt eine wahre Renaissance. Apulien ist von Weinstraßen durchzogen, und überall in der Region entstehen moderne Weinkellereien. Weine wie Primitivo, Negroamaro und Aglianico werden wieder anerkannt“, so äußert sich Piero Antinori zu dem Weinbau im Südosten Italiens. Tatsächlich hat sich der Weinbau in dieser Region in den letzten 30 Jahren enorm verändert. Früher wurden die apulischen Weine im Rest Italiens und in der Weinwelt komplett ignoriert, es sei denn, sie wurden genutzt, um norditalienische Weine fruchtiger und dunkler zu machen. Später haben erste vorausschauende und auch international erfahre Winzer das Potential der Region mit ihren autochthonen Rebsorten und den teils uralten Weinbergen entdeckt und schätzen gelernt. Sie haben investiert, manche in Massenweinbau und günstig zu erzeugende crowdpleaser, andere wollten den Charakter, die Persönlichkeit und das qualitative Potential der Region und ihrer Weine ausloten und bekannt machen. Zu denen gehörten die Antinori. „Einer unserer Besuche in dieser südlichen Grenzregion, der zugleich Urlaub und Erkundungstour war, hat uns die Augen für das Potenzial dieser Region geöffnet. Mitte der 1990er Jahre reiste ich dorthin, Cotarella wie immer an meiner Seite. Uns war sofort klar, dass diese Region zwar eine stolze Geschichte und uralte Trauben hat, die bis in die Zeit der Magna Graecia zurückreichen, dass sie aber in önologischer Hinsicht noch nicht zur vollen Blüte gelangt ist.“
Zwei Weingüter, ein Name: Tormaresca
Das Engagement der Antinori in Apulien begann offiziell im Jahr 1998 unter dem Label Tormaresca. Damals begannen die Antinori mit der Tenuta Bocca di Lupo im Herzen der DOC Castel del Monte und in Masseria Maìme, einer der schönsten Zonen im Norden des Salento. Heute wird die Tenuta Bocca di Lupo unter einem eigenen Label geführt. Tormaresca dagegen umfasst die Weine der Masseria Maìme und der Tenuta Carrubo in der DOC Manduria, dem wahrscheinlich besten Anbaugebiet für die Primitivo-Traube.
Die Tenuta Carrubo liegt bei Fragagnano auf etwa 120 Metern über dem Meeresspiegel. Die 40 Hektar Weinberge sind so gut wie ausschließlich mit Primitivo bestockt, der hier ideale Bedingungen vorfindet. Es ist das mediterrane Klima mit hohen Tag- und Nachtschwankungen sowie der besondere eisenoxidhaltige kalkige Terrarossa-Boden, der die Grundlage für langlebige und ausdrucksstarke Weine bietet.
Die Masseria Maìme liegt im oberen Salento und umfasst 500 Hektar Land, das sich entlang der Adriaküste erstreckt. 350 Hektar davon sind mit Reben bestockt, auf 85 Hektar stehen teils uralten Olivenbäume. All das gehört zu einem Landgut aus dem 17. Jahrhundert, das schon damals Wein, aber auch Getreide erzeugte. Insgesamt entstehen auf beiden Weingütern rund ein Dutzend Weine sowohl aus autochthonen oder lange beheimateten Rebsorten wie Primitivo, Negromaro oder Fiano sowie aus französischen Sorten wie Chardonnay, Syrah und Cabernet Franc.