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Saint-Emilion Saint-Emilion Grand Cru
Cabernet Franc Cabernet Sauvignon Merlot
Château Angélus Château Ausone Château Beau-Séjour Bécot Château Beauséjour HDL Château Belair-Monange
Tesdorpf James Suckling Robert Parker Falstaff Jancis Robinson
2023 2022 2021 2020 2019
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l) Doppel-Magnum (3l) Impériale (6l)
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Weinberg in Saint-Emilion

Wein aus Saint Emilion

Die Appellation St. Emilion gehört zusammen mit dem angrenzenden Pomerol zu den bedeutendsten des Bordelais. Hier werden Jahr für Jahr einige der besten Weine der Welt erzeugt.
 
Im Fokus:

Bordeaux – Saint-Émilion 

In der Appellation Saint-Émilion entstehen heute zusammen mit dem benachbarten Pomerol die begehrtesten Weine des rechten Ufers, der Rive droite in Bordeaux. Saint-Émilion und das umgebende Weinbaugebiet gehören inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe. 

Die Ortschaft Saint-Émilion, die einigen Appellationen der Region ihren Namen verleiht, liegt am rechten Ufer von Dordogne und Gironde im sogenannten Libournais. Schon unter römischer Herrschaft wurde hier Wein angebaut. Dies hat der Dichter Ausonius geschildert, der im 4. Jh. n. Chr. selbst dort Reben angebaut hat. Nach ihm ist eines der vier am höchsten klassifizierten Weingüter Saint-Émilions benannt: Château Ausone. Die Ortschaft wurde nach dem Eremiten Émilion benannt. Der hatte sich in die Gegend zurückgezogen, und weil er als wundertätig galt, wurde sein Grab zu einer Pilgerstätte. Im 8. Jh. wurde dort ein Kloster gegründet, um das herum sich dann der Ort bildete. Der war ein wichtiges Etappenziel für Pilger des Jakobswegs, dessen Zeichen, die Jakobsmuschel, man dort überall sieht. Der mittelalterliche Ort hat sich über die Jahrhunderte hinweg im Kern kaum verändert, weshalb er 1999 mit dem umgebenden Weinbaugebiet zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.  

Vielfalt 

Berühmt geworden aber ist Saint-Émilion durch den Weinbau, der sich vom Ort weg in die Hügel erstreckt. Der Name Saint-Émilion findet sich bei einigen Appellationen dieser Gegend. Die Basis rund um den Ort bildet die Appellation Saint-Émilion mit 1.171 Hektar. Die besseren Weine entstehen als Saint-Émilion Grand Cru auf 4.160 Hektar. Ferner gibt es die sogenannten Satelliten-Appellationen an den Rändern des Gebietes. Sie heißen Montagne Saint-Émilion (1.490 Hektar), Lussac-Saint-Émilion (1.461 Hektar), Puisseguin-Saint-Émilion (731 Hektar) und Saint-Georges-Saint-Émilion (199 Hektar).  

Die Vielfalt der Appellationen und Weinstile innerhalb Saint-Émilions beruht auf der großen geologischen Vielfalt des Gebiets. Prägend ist fast immer der Merlot, gefolgt vom Cabernet Franc. Nur selten hat der Cabernet Franc auf manchen Terroirs die Oberhand. Oft wird das Gebiet als „der Hügel der tausend Güter“ bezeichnet. Und tatsächlich sind es heute rund 970 Weingüter, die hier Wein erzeugen.  

Das Klima 

Saint-Émilion profitiert von einem gemäßigten ozeanischen Mikroklima mit häufig recht gleichmäßig über das Jahr verteilten Niederschlägen und heißen, trockenen Sommern. Das Mikroklima der beiden Flüsse Isle und Dordogne mildert sowohl die Sommerhitze als auch die Strenge des Winters und schützt vor Frost. Bedingt durch den Klimawandel gibt es jedoch mittlerweile Jahre, in denen es trockener ist, auch Spätfröste gibt und so heiß wird, dass der Merlot auch schon die 16 Vol.-%. erreicht. Daher gehen immer mehr Winzer dazu über, die Mengen an Cabernet Franc zu erhöhen oder auch mit alternativen Rebsorten zu experimentieren.  

Bodenstrukturen 

Die Terroirs von Lussac Saint-Émilion sind die nördlichsten der Appellationen von Saint-Émilion. Die Hügel bestehen im Süden aus tonhaltigem Kalkstein und im Norden aus tonhaltigem Schluff. Die Gebiete der Appellation Saint-Émilion und Saint-Émilion Grand Cru umfassen rund um Saint-Émilion neun Dörfer. Dieses Gebiet liegt auf einem Kalksteinplateau rund um die Stadt. In Richtung Libourne erstreckt sich eine ausgedehnte Terrasse aus Kiesbetten mit kieselhaltigem Ton, zudem gibt es tonhaltige Kalksteinhügel und -täler sowie die sandige Kiesebene des Dordogne-Tals. Die Weinberge von Puisseguin Saint-Émilion wiederum befinden sich zwischen Lussac Saint-Émilion und dem kleinen Fluss Barbanne. Hier finden sich lehmige Kalkböden und kiesiges Schwemmland.  

Saint-Émilion Grand Cru 

Neben dem einfachen Saint-Émilion AC gibt es den häufiger verbreiteten Saint-Émilion Grand Cru. Bei „Grand Cru“ hat man direkt eine Idee von Größe, spektakulären Qualitäten und Preisen. In Saint-Émilion ist der Begriff allerdings eher irreführend. Die Kriterien des Saint-Émilion Grand Cru unterscheiden sich nur leicht vom einfachen Saint-Émilion. Der Ertrag ist auf 8.000 kg/ha bzw. 55 hl/ha statt auf 9.000 kg/ha bzw. 65 hl/ha begrenzt. Das Mostgewicht der Trauben muss leicht höher liegen. Ebenso verhält es sich mit dem Mindestalkoholgehalt von 11,5 statt 11 Vol.-%. Der Wein muss zudem vor der Vermarktung zumindest 14 Monate lagern.  

Saint-Émilion Grand Cru Classé und Premier Grand Cru Classé 

Qualitativ interessant wird es oft erst beim Grand Cru Classé. Dieser Status wird nur dem besten Wein eines Weinguts verliehen und auch nur dann, wenn er von einer Kommission auserwählt wird. Aufgeteilt werden die Weine in Grand Cru Classé, Premier Grand Cru Classé (A) und Premier Grand Cru Classé (B). Die Kommission tagt immer wieder, sodass sich die Klassifikation im Gegensatz zu der im Médoc verändern kann. Die erste Klassifizierung erfolgte 1955, die weiteren 1969, 1985, 1996, 2006, 2012 und zuletzt 2022. Nach der Klassifikation von 2006 klagten die vier deklassierten Weingüter Château Cadet-Bon, Château Guadet, Château La Marzelle und Château La Tour-du-Pin-Figeac vor dem Verwaltungsgericht in Bordeaux. Drei Weingüter (außer La Tour-du-Pin-Figeac) wurden 2012 wieder klassifiziert. 2012 erhielten vier Weingüter den Status Premier Grand Cru Classé (A), nämlich Château Ausone, Château Cheval Blanc, Château Angélus und Château Pavie. Die letzten beiden wurden hochgestuft. 14 Weingüter erhielten den Status Premier Grand Cru Classé (B). Im Jahr 2022 sind es nur noch zwei Weingüter in der Kategorie A, nämlich Château Figeac und Château Pavie. Château Ausone und Château Cheval Blanc hatten beschlossen, keine Bewerbung einzureichen und sich von der Klassifizierung zurückzuziehen. Es folgte Château La Gaffelière und Angélus, um das es einige Jahre Streitigkeiten in der Kommission gegeben hatte. Der Rückzug stellt seitdem das gesamte Klassement in Frage.  

Berühmt sind die als Grand Cru Classé eingestuften Weingüter, darunter die vier höchstklassifizierten Weine, die den Titel Premier Grand Cru Classé A tragen.
Über jeden Zweifel erhaben aber ist die Qualität, die sich in Saint-Émilion in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesteigert hat und die Weine sehr begehrt macht.