Faugères

Faugeres - Am Rand der Cevennen …

1.862 Hektar groß ist das auf mittlerer Höhe von ca. 250 Metern über dem Meer gelegene Anbaugebiet Faugères. Die Montagne Noir, das südlich auslaufende Ende der Cevennen, bildet die Grundlage für die meist terrassierten Weinbauflächen, die an einigen Stellen bis auf 400 Meter über den Meerspiegel hinaus ragen. Schwarzer Schiefer ist hier die einzig vorkommende Bodenart. Nur eine Bodenformation in einem gesamten Gebiet – eine seltene Ausnahme im von großer geologischer Diversität geprägten Languedoc!

Insbesondere die inzwischen meistangebaute rote Rebsorte Syrah liefert – genau, wie beispielsweise an der Nördlichen Rhône – auf Schiefer außergewöhnlich feine Ergebnisse. Trotzdem ist sie hier meist als zwar dominierende, nicht aber alleinige Sorte anzutreffen, sondern findet sich meist innerhalb von Cuvées mit südfranzösischen Sorten wie Grenache, Carignan oder Mourvèdre.

1982 wurde die AOC eingerichtet, nachdem man lange zuvor die besondere Qualität des besonderen Terroirs dort unterschätzt hatte. Zugelassen ist die heutige AOP für Rot-, Rosé- und – seit 2005 – auch für Weißweine – wobei die Roten mit 80 % den weit überwiegenden Anteil der jährlichen Produktion von 53.000 Hektoliter stellen. Weitere 17 % entfallen auf den Rosé, die Weißweine stellen gerade einmal 3 % der Jahresernte (alle Zahlen: 2022)

Die Rebsorten der AOP Faugeres:

• Rot und Rosé: Syrah, Grenache, Carignan, Lledoner Pelut, Mourvèdre et Cinsault
• Weiß: Roussanne, Grenache Blanc, Marsanne, Vermentino (Rolle), Clairette, Viognier

Der 10-Jahres-Durchschnitt des Ertrags liegt in Faugères bei gerade einmal 30 hl/ha. Als Maximalwert sehen die AOP-Regularien in Ausnahmefällen 45 hl/ha vor.

Fokus Nachhaltigkeit

Auf sieben Gemeinden – Autignac, Cabrerolles, Caussiniojouls, Faugères, Fos, Laurens und Roquelles – verteilen sich die Flächen, insgesamt 58 Weingüter produzieren hier Wein. Wie viele Regionen im Languedoc-Roussillon hat man sich in den letzten Jahren in Faugères dem Thema Umwelt besonders verschrieben. Zurzeit sind rund 75 % der Weingüter bio- oder biodyn-zertifiziert oder befinden sich aktuell in der dreijährigen Umstellungsphase. Sie stellen rund die Hälfte der Anbauflächen des Gebiets.

Immerhin 83 % der Weingüter insgesamt haben sich auf die ein oder andere Art und Weise dem Umweltschutz verpflichtet. Sei es durch Mitgliedschaft in einem der Verbände für biologischen oder bio-dynamischen Weinbau, sei es durch Zertifizierung oder durch Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Herbizid-Einsatz und exzessiver Mineraldünger-Verwendung sowie des obligatorischen Erhalts einer Gras- und Kräuterbodendecke innerhalb der Weingärten.

All das sind Zwischenergebnisse des 2017 unter dem Namen „Faugères, Grand Vins de Nature“ beschlossenen ehrgeizigen 10-Jahresplans, das gesamte Anbaugebiet zum Vorreiter und Beispiel eines besonders auf Nachhaltigkeit und Naturschutz bedachten Weinbaus zu machen.

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