Das Emrich-Schönleber-Paket

6 Fl.

Ehemaliges Buschland hat Frank Schönleber mühevoll zu einer der besten Lagen - dem Halenberg - gemacht. Auch abseits dieser VDP Großen Lage spielt Schönleber die Trümpfe des Nahe-Terroirs aus. Im Gutswein Grauburgunder S strahlt deutsches Kernobst hell in den Gaumen, die Nase fein von rauchigem Feuerstein. Ein voller Körper, aber fein und rundes Tannin. Die anziehende Säure dahinter trifft auf eine delikate Mineralität.

Der Riesling Sekt ist ein ganz besonderes Kunststück im Repertoire von Frank Schönleber. Dass das auch andere wahrnehmen, zeigt der Vinum Sekt-Award, bei dem der Schäumer bereits zum zweiten Mal den Preis in der Kategorie Riesling-Sekt (bis 36 Monate Hefelager) erhalten hat. Kein Wunder, denn der Sekt wirkt so frisch und präzise wie fein und elegant mit seinen zitrischen Noten, einer gewissen Exotik sowie Noten von Stein- und Kernobst. Am Gaumen vibriert der Riesling geradezu!

Jüngere Reben des Monzinger Frühlingsplätzchens liefern diesem Riesling des Weinguts Emrich-Schönleber eine saftige Frucht. Die VDP Große Lage wird bei 70 Prozent Steillage mit südlicher Ausrichtung schon besonders früh im Jahr mit Sonnenstunden belohnt. Die Reben können somit noch länger reifen, was ein intensives Aroma von enormer Komplexität zur Folge hat. Der Frühtau Riesling besticht durch eine reduktive Nase, und kräuterig-salzige Eleganz.

Vielleicht ruft der Name dieser einzigartigen Lage Bilder von Morgentau und aufblühender Natur, von den ersten zarten Pflänzchen hervor, und das trifft den Nagel auf den Kopf. Der Rieling von hier zeigt sich zart, dicht, komplex, tiefgründig und doch so charmant. Zitrusfrüchte und Grapefruitaromen schweben aus dem Glas, friedlich vereint mit jungen hellen Blüten, zugleich getragen von mineralischer Kühle. Geradlinig am Gaumen, mit klarer Rieslingfrucht und feiner mineralischen Würze, geschmeidig, aber auch zupackend. Er öffnet sich früher als der Halenberg, hat aber ein vergleichbares Potential. Wer schon jetzt Frühlingsgefühle möchte, kann ihn sogar jung öffnen.

Von den beiden Großen Gewächsen der Schönlebers ist das Frühlingsplätzchen immer das duftigere, hellere. So ist es erst recht in 2021, wo sich der Riesling als besonders fein und elegant, aber auch als ausgesprochen tief und komplex zeigt. Er erinnert an Rauch und Mineralik, an Blüten und Zitronen, an Pfirsiche und Hagebutten. Was hier vor allem beeindruckt, ist die Spannkraft, die sich durch die Säure am Gaumen entfaltet. Säurestruktur und Mineralik, die helle Frucht und die feine Phenolik machen den Wein straff, frisch, mundfüllend und lang.

Sind Sie eher der Frühlingsplätzchen-Typ oder der Halenberg-Typ? Im Prinzip geht natürlich auch beides, und Weine passen ja auch zu unterschiedlichen Stimmungen. Der Halenberg jedenfalls trumpft in 2021 mit einer atemberaubenden Würze von Steinen und Kräutern, Jod und Muschelschalen auf, die sich mit einer leichten Exotik und mit Agrumen verbinden. Dieser Riesling ist kühl, herb, pikant, frisch und tief bei hoher Dichte und Konzentration, Spannung und Präzision: sicher einer der besten Weine des Jahrgangs.