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Venetien

Wein aus Venetien

Mit rund 95.000 Hektar ist das Veneto eine der großen Weinregionen Italiens. Dort entstehen Schaumweine wie der Prosecco, bekannte Weißweine wie der Lugana und der Soave sowie die Rotweine Bardolino, Valpolicella oder Amarone.

 

Die Winzer im Veneto erzeugen ein Viertel aller italienischen Weine

Wie viel größer als Deutschland das Weinland Italien ist, was die Rebfläche anbelangt, und welche Bedeutung der Anbau von Reben dort hat, wird schnell klar, wenn man das Veneto besucht. Auf 97.500 Hektar – fast so viel wie in Deutschland – wird dort rund ein Viertel des italienischen Weines erzeugt. Oder um es noch beeindruckender werden zu lassen: Mit 132 Millionen Kisten Wein ist Venetien die siebtgrößte Weinregion weltweit. Benannt ist die Region, die im Nordosten Italiens zwischen den Alpen und der Adria angesiedelt ist, zwar nach der Lagunenstadt Venedig, das eigentliche Zentrum des Weines ist aber Verona mit vielen Handelshäusern und Italiens wichtigster Weinmesse, der Vinitaly. Diese beiden Städte sind ebenso touristische Zentren wie der Gardasee, Padua, Vicenza oder auch die Dolomiten. In der Weinwelt ist Venetien vor allem für den roten Valpolicella (einschließlich Amarone), die weißen Soave und Lugana und den prickelnden Prosecco bekannt. Es hat mit 14 DOCGs die zweitmeisten in Italien, dazu 29 DOCs und 10 IGPs. Die wichtigsten Rebsorten der Region sind Glera, Garganega, Merlot, Corvina und Pinot Grigio.

Klimatische Vielfalt

So unterschiedlich die Weinstile, so vielfältig ist das Terroir, also der Einfluss von Klima und Boden im Veneto. Im Norden, wo es an Südtirol, das Trentino und Österreich grenzt, sind die Einflüsse der Alpen und der Dolomiten mit ihren Urgesteinsböden prägend, und die Gebirgszüge dienen als Wetterbarrieren. Der Gardasee erzeugt ein ganz spezielles Kleinklima, das sich mit dem der Alpen und dem der östlich gelegenen Adria verbindet. Richtung Venedig reifen dann vor allem rote Sorten auf steinigen, kalkhaltigen und roterdigen Böden.

Räter, Römer und – Recioto

Die Geschichte des Weinbaus in Italien ist eng mit den Römern verbunden. Doch bevor diese ihr Reich von Rom aus ausdehnten, hatten in Süditalien schon die Griechen, in Mittelitalien die Etrusker und in Norditalien die Räter Weinbau betrieben. Die Räter haben kein Reich geformt, sondern waren ein loser Verbund von Volksgruppen, die sich am Lago Maggiore, bei Como und Verona, aber auch im unteren Inntal und am Bodensee angesiedelt hatten. Der Weinbau, den sie betrieben, war fortschrittlich, und man geht davon aus, dass sie ihre Weine in Holzfässern ausbauten – was die Römer erst deutlich später übernommen haben.

Liest man nach bei Plinius dem Älteren (23–79 nach Chr.), dann gehörte der Raeticum aus dem heutigen Veneto lange zu den beliebtesten Weinen in Rom. Dieser aus getrockneten Trauben vinifizierte Wein, der im frühen Mittelalter als Acinatico bezeichnet wurde, gilt heute als der Vorläufer des Recioto.

Das Veneto in der Moderne

Der ungebrochene Erfolg der Weine aus dem Veneto begann in den 1960er Jahren. Damals formten sich oder setzten sich jene Stile durch, die auch heute weltweit bekannt sind: Soave, Prosecco, Valpolicella und Amarone, aber auch Bardolino, Chiaretto, Bianco di Custoza und Lugana, wobei allerdings nur 10 % des Lugana im Veneto erzeugt werden. Der Rest entsteht in der Lombardei. Lesen Sie hier mehr zum Lugana.

Am Gardasee

Tatsächlich ist der Lugana heute der bekannteste Wein vom Gardasee. Dabei wird häufig vergessen, dass der südliche Rand des Sees zur Lombardei gehört. Daher gehört die für den Wein verantwortliche Turbiana-Rebe, die auch als Trebbiano di Soave sowie als Verdicchio Bianco bekannt ist, nicht zu den wichtigsten Rebsorten der Region. Anders verhält es sich mit der Garganega, die meist den höchsten Anteil im Bianco di Custoza bildet. Bianco di Custoza ist die Nachbar-Appellation von Lugana und liegt vollständig im Veneto. Sie reicht vom Fluss Etsch (it. Adige) bis nach Lazise am Gardasee. Der Wein ist eine typische Cuvée aus Trebbiano Toscano und Garganega, bei der auch Friulano (Sauvignonasse), Cortese, Malvasia, Welschriesling, Pinot Bianco, Chardonnay oder Manzoni Bianco Verwendung finden dürfen. Neben dem typischen Stillwein gibt es auch kleine Mengen an Spumante und süßem Passito. Das Anbaugebiet deckt sich übrigens mit dem des Bardolino, dem bekanntesten Rosé und Rotwein vom Gardasee.

Der rote Bardolino und der roséfarbene Bardolino Chiaretto sind ebenfalls Cuvées aus der autochthonen Sorte Corvina Veronese, die zwischen 35 und 80 % des Weines ausmachen muss, mit den Sorten Corvinone, Rondinella und Molinara. Es sind also genau jenen Sorten, die auch im Valpolicella Verwendung finden. Allerdings ist ein Bardolino heller und säurebetonter und kaum mit einem Valpolicella zu vergleichen. Im Gegensatz zum Valpolicella dürfen beim Bardolino auch kleine Anteile von Barbera, Cabernet, Merlot und Marzemino verwendet werden. Seit 2001 sind Bardolino Classico und Bardolino Classico Superiore DOCG-Weine.

Der Nordosten Venetiens

Im Nordosten Venetiens sind Valpolicella und Soave die wichtigsten Appellationen. Valpolicella wurde 1968 zu einer eigenen DOC erklärt, Amarone della Valpolicella und Recioto della Valpolicella sind seit 2010 DOCG, Valpolicella Ripasso seitdem eine DOC. Diese Weine werden ausschließlich aus den autochthonen Rebsorten Corvina Veronese, Corvinone, Rondinella, Molinara und einigen weiteren seltenen lokalen Rebsorten vinifiziert. Lesen Sie hier mehr zu den verschiedenen Varianten des Valpolicella.

Der Soave hat das Potential, zu den größten Weißweinen Italiens zu gehören. Die Basis dafür bilden die Vulkanböden der Appellation, die den verwendeten Rebsorten Trebbiano di Soave und Garganega eine besondere Mineralität und Spannung verleihen. Lesen Sie hier mehr zu den Varianten des Soave und den Schwierigkeiten, die die Region durch zu viel Massenware hat.

Prosecco und die Adria

Prosecco ist heute der beliebteste Stil weltweit, wenn es um Perlweine (Frizzante) und Schaumweine (Spumante) geht. Der größte Teil des Prosecco wird in Venetien erzeugt. Der Rest kommt stammt aus dem benachbarten Friaul. Sein Ursprung liegt nördlich von Venedig auf einem Hügelrücken zwischen den Städten Conegliano und Valdobbiadene, die der Kernregion auch den Namen Conegliano-Valdobbiadene Prosecco DSOCG gegeben haben. Lesen Sie hier mehr zum Prosecco und der prägenden Rebsorte Glera.

Piave ist der siebte bedeutende Qualitätsweinbereich im Veneto. Er befindet sich an der Adriaküste. Die Weine sind international geprägt, und entsprechend werden vor allem Chardonnay, Cabernet, Merlot und Carménère genutzt. Beim Rotwein müssen mindestens 50 % Merlot verwendet werden.

Weitere Appellationen

Zu den wichtigsten weiteren Appellationen gehört die Pinot Grigio Delle Venezie DOC. Sie erstreckt sich über das Veneto hinaus ins Trentino und nach Friaul-Julisch-Venetien sowie nach Slowenien, wo sie Beneških Okolišev DOP heißt. Der Prosecco Asolo ist eine weitere Prosecco-DOCG. Sie liegt am Asolo, einem einzelnen Berg, der aus dem Flachland Venetiens herausragt. Die Valdadige DOC liegt geografisch größtenteils im Trentino-Südtirol, hat aber auch einen äußerst produktiven Abschnitt in Venetien, der dem Lauf der Etsch nach Süden folgt. Die Weine orientieren sich an denen des Trentino und Südtirols. Die Lessini Durello DOC wird immer bekannter für kräftige und säurebetonte Schaumweine aus den Monti Lessini (Voralpen nördlich von Verona) und der lokalen Rebsorte Durella.

Die wichtigsten Rebsorten im Veneto

Corvina

Diese rote Rebsorte ist die wichtigste Rebsorte im Valpolicella, Amarone und Bardolino. All diese Weine sind Cuvées. Die Corvina wird aber auch reinsortig ausgebaut. Die Sorte wird nur in Veneto angebaut und dort auf 7.500 Hektar.

Glera

Diese weiße Sorte hieß früher Prosecco, so wie der aus ihr erzeugte Frizzante (Perlwein) oder Spumante (Schaumwein) aus der Prosecco-Appellation. Da dies aber

irreführend war und auch Erzeuger außerhalb der Appellation Prosecco das Wort Prosecco auf ihre Schäumer schreiben konnten, hat man der Rebsorte den lokal gebräuchlichen Namen Glera gegeben. Die Sorte wird auf 32.000 Hektar erzeugt – 94 % davon im Veneto.

Pinot Grigio

Der Erfolg des Pinot Grigio bzw. Grauen Burgunders ist ungebrochen. Als Pinot Grigio delle Venezie wird er auf rund 28.000 Hektar von mehr als 6.000 Winzern im gesamten Norden Italiens angebaut.

Garganega

Die weiße Sorte ist mindestens zu 70 % verantwortlich für Soave und Bianco di Custoza. Sie wird fast exklusiv im Veneto auf rund 11.000 Hektar angebaut.

Merlot

Ähnlich wie der Pinot Grigio ist der Merlot eine zugereiste Sorte, die aber schon lange im Veneto und insgesamt in Norditalien präsent ist. Sie wird auf 9.300 Hektar im Veneto angebaut.