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Pouilly Fuissé Pouilly Fumé Pouilly-Fumé
Sauvignon Blanc
Baron de Ladoucette Bouchié - Chatellier Domaine des Berthiers Domaine Henri Bourgeois Domaine Raimbault-Pineau
Tesdorpf Falstaff James Suckling The Wine Enthusiast
2023 2022 2021 2020 2019
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
verfügbar

Loire – Pouilly Fume

Neben dem benachbarten Ort Sancerre ist Pouilly-sur-Loire der zweite bedeutende Ort für reinsortigen Sauvignon Blanc. Die Pouilly-Fumé genannten Weine gehören weltweit zum Besten, was es aus dieser Rebsorte gibt.  

Pouilly-sur-Loire liegt nur unweit entfernt von Sancerre – allerdings auf der anderen Seite der Loire und damit auch in einem anderen Département, also nicht im Département Cher, sondern im Pays Nivernais. Pouilly-sur-Loire verfügt über zwei Appellationen, die Appellation Pouilly-sur-Loire, in der reinsortiger Chasselas erzeugt wird, der in Deutschland als Gutedel bekannt ist, sowie die ungleich bekanntere AOP Pouilly-Fumé mit der Rebsorte Blanc Fumé bzw. Sauvignon Blanc. Der Ort selber liegt auf halber Strecke von Tours aus Richtung Dijon.  

Entwicklung der AOP Pouilly-Fumé

Die Existenz der Weinberge von Pouilly lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit bis ins 5. Jahrhundert zurückverfolgen. Die erste Blütezeit hatten sie dann mit den Benediktinern, die ab dem 12. Jahrhundert Abteien gründeten und weitere Weinberge anlegten. Mit der Eröffnung des Briare-Kanals im Jahr 1642 wurden die Weine in zunehmendem Maße nach Paris verkauft. Bis ins 19. Jahrhundert wurde vor allem Rotwein erzeugt. Ab 1860 wandte sich das Weinbaugebiet mehr und mehr der Produktion von Chasselas-Tafeltrauben zu, um mit der 1861 in Pouilly angekommenen Eisenbahn die Pariser Markthallen zu beliefern. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Sauvignon Blanc langsam populär. Robert Mondavi erkundete das Gebiet in den 1960er Jahren und war von der Art und Weise, wie der Blanc Fumé – so wird die Rebsorte hier oft genannt – ausgebaut wurde, so beeindruckt, dass er seinen ersten erfolgreichen Weißwein fast genauso nannte: Mondavi Fumé Blanc. Den eigentlichen Durchbruch erlebte das Weinbaugebiet aber tatsächlich erst mit einem Winzer und einem Wein, der zur Ikone des gesamten Gebietes werden sollte, mit Didier Daguenau (1956 bis 2008) und seinem Sauvignon Blanc namens Silex, der den Namen eines wichtigen Bodenbestandteils des Gebiets auf das Etikett der Flasche brachte.  

Charakteristika der AOP Pouilly Fume

Heute umfasst das Gebiet 1.372 Hektar. Auf Pouilly-Fumé entfallen dabei 1.345 ha, auf Pouilly-sur-Loire nur 27 ha. Die wichtigsten Bodentypen sind Kalkstein-Oolithe aus dem Barrois und aus Villiers, Mergel mit kleinen versteinerten Austern aus dem Kimmeridgium (wie im Chablis) und Ton-Kalkstein mit Silex, also Feuerstein. Das Klima ist gemäßigt mit kontinentaler Tendenz. Die Durchschnittstemperaturen reichen von -1 °C im Winter bis +26 °C im Sommer. In den letzten Jahren ist es allerdings häufiger und länger wärmer und trockener geworden. Auch Pouilly-Fumé muss sich also dem Klimawandel anpassen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 720 Millimeter pro Jahr. Während der Vegetationsperiode ist es recht trocken.

Pouilly-Fumé setzt sich aus dem Namen des Ortes und dem Begriff „Fumé“ zusammen, der für „geräuchert“ steht. Lange ging man davon aus, dass der Feuerstein in Verbindung mit dem Kalkstein seine rauchigen Aromen im Wein hinterließ. Heute weiß man, dass diese Noten von der Vergärung stammen, bei der Benzylmercaptan entsteht. Pouilly-Fumé sollte übrigens nicht mit dem ähnlich klingenden Pouilly-Fuissé verwechselt werden; denn das liegt im Burgund und steht für Weißweine aus Chardonnay.  

Stilkunde 

Pouilly-Fumé verbindet in der Nase häufig Aromen von Ginster und Grapefruit mit Rauch, Stachelbeeren und Buchsbaum. Deutlich und klar sind die mineralische Struktur und die Säure, die je nach Jahrgang druckvoll oder reif ausfallen kann. Die großen Pouilly-Fumé werden normalerweise im Holzfass ausgebaut und können sich viele Jahr, sogar Jahrzehnte auf der Flasche weiterentwickeln. 

Der Unterschied zwischen Pouilly Fume und Sancerre

Sancerre  und Pouilly-Fumé haben weit mehr Gemeinsames als Trennendes, die Unterschiede sind subtil. Beide sind aus Sauvignon Blanc, beide frisch, kräftig aromatisch und von Noten von Zitrusfrüchten, Gras und Stachelbeeren geprägt. Doch Pouilly-Fumé ist oft etwas körperreicher und nicht ganz so knackig und spritzig wie Sancerre, dafür etwas würziger und rauchiger im Geschmack – wegen der Silex/Feuerstein-Böden, sagt man. Pouilly-Fumé ist der mineralischere Wein, der etwas mehr Zeit braucht, ein Sauvignon für Kenner. Der Decanter zitiert den Master of Wine Kit Stevens: „Sancerre is like spring, Pouilly-Fumé like summer“.