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Weißwein Rotwein
Sancerre Vin de Pays du Val de Loire
Pinot Noir Sauvignon Blanc
Claude Riffault Domaine du Nozay Domaine Henri Bourgeois Fournier Père et Fils Laporte
Tesdorpf James Suckling Robert Parker
2023 2022 2021 2020 2019
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
verfügbar

Loire – Sancerre

Der Ort Sancerre und seine 13 Nachbargemeinden bilden zusammen eine der berühmtesten Weißwein-Appellationen der Welt. Doch nicht nur der Sauvignon Blanc ist hier herausragend, sondern zunehmend auch wieder der Pinot Noir.

Die Ortschaft Sancerre befindet sich in etwa mittig im Laufe der Loire, die von der Auvergne im großen Bogen Richtung Atlantik fließt, in einem Gebiet, das Centre Loire genannt wird. Das mittelalterliche Städtchen liegt auf einem Hügel, von dem aus man weit in die Landschaft sehen kann. Auf der anderen, der rechten Loire-Seite, kann man Pouilly-sur-Loire ausmachen, wo der Pouilly-Fumé entsteht. Beide Ortschaften sind weltberühmt für ihre reinsortigen Weißweine aus der Rebsorten Sauvignon Blanc. Diese Berühmtheit haben sie jedoch erst ab den 1970er Jahren erlangt, in denen die Weine – neben dem Chablis – zu Kultweinen wurden.

Die Entwicklung in Sancerre

Die erste Phase der Berühmtheit der Weine aus Sancerre war damals schon lange vorbei. Sie liegt weit zurück in der Geschichte, nämlich im 14. bis 16. Jahrhundert, als Persönlichkeiten wie der Herzog Jean de Berry oder König Heinrich IV. Weine aus Sancerre als die besten Frankreichs priesen. Damals allerdings waren es keine Weine aus Sauvignon Blanc, es waren vielmehr Rotweine aus Pinot Noir und Gamay. Im Laufe der Zeit wurden die Weine aus Sancerre weniger nachgefragt, weil die aus dem Burgund immer beliebter wurden. So standen in den 1960er Jahren gerade noch 700 Hektar unter Reben. Es war also Zeit, sich neu zu erfinden, und man tat das mit dem Sauvignon Blanc. Die Appellation Sancerre für Weißweine gab es zwar schon seit 1936, doch ließ der Erfolg zu wünschen übrig. Das änderte sich mit den modernen Mitteln der gekühlten Vergärung, bei der die Weine aus Sancerre durch Frische und Brillanz begeisterten. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist die Hektarzahl wieder auf runde 3.000 angestiegen. 2.350 davon entfallen auf Sauvignon Blanc, der Rest auf Pinot Noir, aus dem sowohl Rosés als auch Rotweine erzeugt werden. Neben dem Hauptort Sancerre sind es 13 weitere Gemeinden, die den Appellationsnamen tragen dürfen. Es sind Bannay, Bué, Crézancy, Menetou-Râtel, Ménétréol, Montigny, Saint-Satur, Sainte-Gemme, Sancerre mit Amigny und Chavignol, Sury-en-Vaux mit dem Weiler Maimbray, Thauvenay, Veaugues, Verdigny und Vinon. Neben Sancerre ist vor allem Chavignol bekannt, da von dort der berühmte Ziegenkäse Crottin de Chavignol stammt. Es dürfte kaum ein Zufall sein, dass junger Crottin hervorragend zu jungem Sancerre passt, während reifer Crottin sehr gut mit gereiftem Sancerre harmoniert.

Durchschnittliche Sancerre-Jahresproduktion

in den letzten fünf Jahren: 179.209 hl:

  • Weißweine: 145.864 hl
  • Rotweine: 19.075 hl
  • Rosés: 14.270 h

Sancerre: Böden und Klima

Das Besondere der Appellation ist das Zusammenspiel von Böden und Mikroklima. Die höchsten Erhebungen, die bis zu 356 Metern reichen, werden im Westen von Schichten aus dem oberen Jurakalk gebildet. Die beiden meridionalen Verwerfungen, die Sancerre- und die Thauvenay-Verwerfung, bringen diese Formationen mit den im Osten abgesenkten Kreide- und Eozän-Formationen in Kontakt. Die Erosion führte zur Entstehung von drei wesentlichen Hauptbodenarten:

  • den Terres Blanches (kalkhaltige Lehmböden)
  • den Caillottes und Griottes (kalkhaltige Böden)
  • dem Silex (Feuerstein- oder Feuersteinlehmboden)

Das Klima ist gemäßigt mit kontinentaler Tendenz. Die Durchschnittstemperaturen reichen von -1 °C im Winter bis +26 °C im Sommer. In den letzten Jahren war es allerdings auch häufiger und länger wärmer und trockener. Auch Sancerre muss sich dem Klimawandel stellen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 756 Millimeter pro Jahr. Während der Vegetationsperiode ist es recht trocken.

Kleine Stilkunde

Die trockenen, vollfruchtigen weißen Sancerres vereinen Mineralität mit Noten von Pyrazin, Stachelbeer-, Buchsbaum- sowie Zitrusaromen. Lagen-Sancerres werden häufig im Holz ausgebaut, können sehr gut reifen und mit Chardonnay aus Chablis konkurrieren. Die frischen Roséweine bilden den Übergang zu den Pinot Noirs, die in den letzten Jahrzehnten etwas stiefmütterlich behandelt worden waren, obwohl sie viel Frische, Saft und Kirschfrucht liefern. Mittlerweile gelten sie aber als echte Geheimtipps, weil die Weine aus Burgund im Preis deutlich steigen.