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Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
brut trocken
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Loire

Wein von der Loire

Kaum ein anderes Weinbaugebiet Frankreichs ist so abwechslungsreich wie das an der Loire. An Frankreichs längstem Fluss passiert viel zwischen der Auvergne und dem Nantais, wo die Loire in den Atlantik mündet. 

 
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Loire

Genau 1.006 Flusskilometer legt die Loire von ihrer Quelle im Massif Central bis zur Mündung in den Atlantik zurück. Auf rund 400 Kilometern sorgen Weinberge dafür, dass die Landschaft als eine der schönsten und abwechslungsreichsten Kulturlandschaften Frankreichs gilt. Es sind jedoch nicht nur die Weinberge, die den Reiz ausmachen. Es ist auch die sanfte Fließgeschwindigkeit des oftmals mäandernden Flusses. Es sind die vielen historisch bedeutsamen Städte wie Tours, Orléans, Saumur oder Angers und nicht zuletzt die rund 400 Schlösser und Burgen, die in der Blütezeit der französischen Monarchie hier entstanden sind. Chenonceaux, Azay-le-Rideau oder Chambord sind nur drei dieser vielen Bauten, die wie auch die Städte in dem für die Region typischen Tuffeau-Kalkstein hell leuchten. Dieser Tuffeau ist auch Grundlage vieler Appellationen im sogenannten Val de Loire.

Die Loire Volcanique

Die bekanntesten Herkünfte für Weine der Loire sind heute sicher Sancerre und Pouilly-Fumé mit ihrem Sauvignon Blanc, dazu Vouvray, Saumur und das Anjou für Chenin Blanc und Crémants, außerdem Chinon, Bourgeuil oder Saumur-Champigny für Cabernet Franc und schließlich das Nantais für seinen Muscadet. Doch der Weinbau beginnt schon deutlich näher an der Quelle. Es sind die vier Gebiete der Côtes d'Auvergne, die sich zur sogenannten Loire Volcanique zusammengeschlossen haben. Man kennt die Region eher durch Mineralwasser aus dem Ort Volvic. Doch in den Appellationen Saint-Pourcain und Côtes d'Auvergne, die beide um Clermont-Ferrand herum liegen, und im Osten Côte Roannaise und Côtes du Forez, die geografisch näher am Beaujolais als am Centre-Loire liegen, entstehen heute sehr spannende Weine. Gamay ist hier mit rund 80 % die mit Abstand wichtigste Rebsorte. Es gibt diese Weine in leicht und fruchtig und ebenso in ernsthaft und komplex. Neben Gamay werden vor allem Tressallier, Pinot Noir und Chardonnay angebaut. Einem Gedicht aus dem frühen 13. Jahrhundert zufolge, das den Titel „Schlacht der Weine“ trägt, galten die Weine aus Saint-Pourcain nach denen aus Beaune und Saint-Émilion als die drittbesten des Landes. Weine aus Saint-Pourcain wurden von König Ludwig IX. sogar bei verschiedenen bedeutenden Banketten serviert. Um 1890 verfügten die Côtes d'Auvergne noch über 45.000 Hektar Rebfläche. Inzwischen ist diese Fläche auf 350 Hektar geschrumpft. Die Reblaus und die Industrialisierung sowie die Rückbesinnung auf die traditionelle Landwirtschaft sind einige der Gründe für den Rückgang der Weinproduktion in dieser Region. Mittlerweile aber werden die vier Appellationen wieder bekannter und weiten sich langsam wieder aus.

Die wichtigsten Rebsorten an der Loire

Weiß

  • Sauvignon Blanc
  • Chenin Blanc
  • Melon de Bourgogne (Muscadet)
  • Folle Blanche
  • Sauvignon Gris
  • Menu Pineau
  • Romorantin
  • Chardonnay

Rot

  • Gamay
  • Cabernet Franc
  • Cabernet Sauvignon
  • Pinot Noir
  • Malbec (Côt)
  • Grolleau
  • Pineau d’Aunis
  • Gamay de Bouze

Loire - Weltberühmter Sauvignon Blanc

Einige hundert Kilometer weiter den Fluss abwärts liegt das sogenannte Centre Loire mit zehn Appellationen, und zwar noch einige Flusskilometer vor der Stadt Orléans. Die drei bekanntesten sind heute Sancerre, Pouilly-Fumé und Menetou-Salon. Dazu gehören jedoch ebenso Châteaumeillant, Reuilly und Quincy im Westen und Südwesten von Sancerre sowie die Côtes de la Charité, Pouilly-sur-Loire, die Coteaux de Tannay und die Coteaux du Giennois. Zusammen bewirtschaften die Appellationen rund 5.900 Hektar. Prägen an der Loire Volcanique vor allem rote Sorten die Weinberge, sind es hier mit mehr als 80 % die weißen, allen voran Sauvignon Blanc und in kleinen Mengen auch Pinot Gris, Chardonnay und Melon de Bourgogne. Quincy ist vor allem geprägt von Kies- und Sandböden. Ansonsten herrschen drei Varianten von Kalksteingemischen vor. Es sind die Caillottes und Griottes, die Kalksteine mit Feuerstein (Silex) und Ton namens Chailloux sowie die Ton-Kalk-Mergel-Böden, die Terres Blanches. Diese drei Varianten finden sich auch in den Weinbergen von Sancerre und Pouilly-Fumé, wobei in Pouilly vor allem der Silex prägend ist.

Die Touraine

Nicht weit hinter Orléans beginnt bei Blois das Anbaugebiet Touraine, das seinen Namen von der Stadt Tours erhalten hat. Es geht auf halber Strecke zwischen Tours und Saumur in den Bereich Saumur über. Ab Blois erstrecken sich die Weinberge ohne Unterbrechung rund 400 Kilometer bis zum Atlantik. Die Touraine als Appellation ist vor allem bekannt für frische, jung zu trinkende Weißweine mit sehr gutem Preis-Genuss-Verhältnis. Auf den rund 5.500 Hektar ist der Sauvignon Blanc die führende Rebsorte, weit vor Chenin Blanc und Chardonnay. Der Sauvignon wird meist reinsortig, gerne aber auch als Cuvée mit den anderen beiden Sorten ausgebaut. Bei den roten führt der Gamay mit rund 60 %. Dazu kommen Cabernet Franc – hier meist Breton genannt –, Cabernet Sauvignon und  Malbec – hier meist Côt genannt – sowie die beiden autochthonen Sorten Grolleau und Pineau d’Aunis. Die Weine werden meist als Cuvée angeboten. Darüber hinaus gibt es vier Touraine-Appellationen mit Gemeindenamen. Es sind die AOPs Touraine-Amboise, Rouraine-Azay-le-Rideau und Touraine-Mesland, in denen weiße, rote und roséfarbene Weine erzeugt werden, sowie Touraine-Noble-Joué, wo nur roséfarbener Vin Gris erzeugt wird, der schon am Hofe Ludwigs XI. bekannt war

Die Touraine hat jedoch noch einiges mehr zu bieten. Es sind Appellationen, die für berühmte Weißweine, Rosés und Rotweine reserviert sind. Für erstklassigen Chenin Blanc von mousseux über sec bis moelleux sind das vor allem Vouvray und Montlouis-sur-Loire. Für die seltene autochthone Rebsorte Romorantin ist das Cour-Cheverny und für Cabernet Franc sind das Chinon, Bourgeuil und St. Nicolas-de-Bourgeuil. Etwas abseits am Nebenfluss Loir (ohne e) liegen zudem die Côteaux de Loir für Rotweine, Jasnières für Chenin Blanc und die Coteaux du Vendômois für Rosé. Schließlich gibt es noch die Appellation Cheverny für rote, weiße und roséfarbene Cuvées. Die Bodenstrukturen dieser Appellationen sind sehr vielfältig. Die besten Weine wie jene aus Vouvray, Montlouis oder Chinon sind deutlich vom Tuffeau-Kalkstein geprägt.

Rund um Saumur

Die Stadt Saumur, die von einem mächtigen Schloss aus dem 14. Jahrhundert überragt wird, gilt als Crémant-, Champignon- und Rosen-Hauptstadt Frankreichs. In allen drei Bereichen ist sie führend. Die wichtigsten Crémant-Erzeuger Frankreichs haben ihren Sitz an den Rändern der Stadt. Für den Crémant wird auf Trauben aus dem gesamten Loire-Tal zurückgegriffen. Für den Saumur Mousseux aber sind es Trauben – hauptsächlich Chenin Blanc – aus dem Umfeld der Stadt. Der Chenin Blanc aus Saumur, besonders vom Hügel Brézé mit seinen hohen Anteilen an aktivem Kalk, ist heute ebenso begehrt wie die Weine aus Cabernet Franc, die vor allem aus Saumur-Champigny stammen. An einem weiteren Hügel etwas abseits liegt die AOP Saumur-Puy-Notre-Dame, die von 85 % Cabernet Franc geprägt wird.

Das Anjou

Das Anjou, die Region um Angers, birst nur so vor Weintradition. In der großen Zeit der Süßweine, also vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, stammten von dort einige der besten Süßweine der Welt. Basis dafür war und ist immer noch der Chenin Blanc, die Rebsorte, die wie nur wenige andere die ganze Klaviatur vom Schaumwein über trocken und halbtrocken bis edelsüß spielen kann. Diese edelsüßen Weine kommen traditionellerweise aus den Appellationen Coteaux du Layon, Bonnezeaux und Quarts de Chaume. Parallel dazu gab es aber immer auch Appellationen für trockenen Chenin Blanc, der traditionell auch als Pineau de la Loire oder Pineau d’Anjou bezeichnet wird. Zu den berühmtesten Appellationen für trockene, aber kraftvolle Chenin Blancs gehört Savennières. Mittlerweile entstehen aber im gesamten Anjou viele hervorragende trockene Chenin Blancs.

Bis ins 19 .Jahrhundert hinein war der Chenin Blanc die alles beherrschende Sorte des Anjou. Dann wurden die Rosés immer populärer. Heute findet man sie in den AOP Rosé d’Anjou und Cabernet d’Anjou auf der Hälfte der gesamten Anbaufläche des Anjou. Der Rosé d’Anjou wird vor allem aus der Rebsorte Grolleau mit kleineren Anteilen von Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Pineau d’Aunis erzeugt. Im Cabernet d’Anjou sind es, wie der Name schon suggeriert, der Cabernet Franc und der Cabernet Sauvignon. Völlig ungewöhnlich für Frankreich ist, dass die Rosés hauptsächlich mit Restsüße erzeugt werden.

Das Nantais, wo die Loire ins Meer mündet

Hinter Angers geht die Appellation Anjou – Coteaux de la Loire in die Appellation Muscadet – Coteaux de la Loire über, und die prägenden Böden des Anjou, die unterschiedlichen Schiefergesteine und Puddingsteine, gehen langsam über in Granit und Gneis. Fast deckungsgleich mit der für Weißweine reservierten Appellation Muscadet – Coteaux de la Loire sind die Coteaux d’Ancenis, wo Rotweine aus Cabernet und Gamay entstehen. Hier beginnt der letzte Flussabschnitt im Pays Nantais, der Region rund um die Stadt Nantes. Rund 16.500 Hektar gibt es vor allem östlich und südöstlich der Stadt. In der Region wurden schon zur Römerzeit Reben angebaut, und im Mittelalter wie auch in der Renaissance waren die Weine von dort sehr beliebt. Der Winter von 1708 auf 1709 war aber so kalt, dass sogar das Meer an der Atlantikküste zufror. Er vernichtete sämtliche Rebberge, die später mit der aus dem Burgund stammenden Sorte Melon de Bourgogne bestockt wurden. Diese Sorte, die heute auch oft Muscadet genannt wird, hatte sich als sehr passend für das atlantische Klima und die Granitböden erwiesen. Die besten Exemplare gibt es heute im Bereich Muscadet de Sèvre et Main, speziell in den zehn Cru-Ortschaften Clisson, Le Pallet, Gorges, Goulaine, Mouzillon-Tillières, Monnières-Saint-Fiacre, Château-Thébaud, Goulaine, La Haye Foussaière und Vallet. Die Weine von dort schmecken frisch und hervorragend zu Muscheln, sie reifen über ein bis zwei Jahrzehnte hinweg. Neben dem Muscadet ist die Folle Blanche schon lange im Bereich Gros Plant du Pays Nantais beheimatet sowie der Sauvignon Gris in den Fifs Vendées.