Der Sekt und seine Geschichte
In Deutschland hat Sekt eine lange Tradition, die zurück bis ins Gründungsjahr 1826 der ersten deutschen Sektkellerei reicht. 76 Jahre später führt Kaiser Wilhelm eine Sektsteuer ein, um seine Kriegsflotte zu finanzieren. Die Geschichte des Begriffs Sekt reicht weit zurück und führt uns bis ins alte Rom. Das Wort Sekt leitet sich von dem lateinischen Begriff "siccus" ab, was so viel wie "trocken" bedeutet. In der Antike wurden Weine oft mit Honig oder Gewürzen versetzt, um sie haltbar zu machen. Doch auf perlenden oder gar schäumenden Wein, der gehandelt werden konnte, mussten Genießer noch lange warten. Erst der französische Mönch Dom Pérignon legte im 17. Jahrhundert den Grundstein für die heutige Herstellungsmethode des Sekts. Er entwickelte die Méthode Champenoise, bei der der Wein in der Flasche eine zweite Gärung durchläuft und dadurch Kohlensäure entsteht, die für die charakteristische Spritzigkeit sorgt.
Herstellung von Sekt
Die Herstellung von Sekt erfolgt in verschiedenen Verfahren, die ihm jeweils einen eigenen Charakter verleihen. Es gibt drei gängige Herstellungsverfahren: die Tankgärung (auch Méthode Charmat genannt), die Flaschengärung und die klassische Flaschengärung, auch als Méthode Champenoise oder traditionelle Flaschengärung bezeichnet.
Bei der Tankgärung wird der Grundwein in Drucktanks mit Hefe versetzt, wodurch die zweite Gärung stattfindet. Die entstehende Kohlensäure wird im Tank gespeichert und später abgefüllt. Dieses Verfahren ist zeitsparend und kostengünstig und führt zu Sekten mit einer unkomplizierten Charakteristik und leichterer Perlage.
Die Flaschengärung ist das Verfahren, das dem Sekt seinen einzigartigen Charakter verleiht. Der Grundwein wird in Flaschen abgefüllt und mit einer Hefe-Zucker-Mischung versetzt. Während der zweiten Gärung entsteht Kohlensäure, die in der geschlossenen Flasche bleibt und den Sekt zum Prickeln bringt. Nach einer Reifezeit auf der Hefe wird der Sekt gerüttelt und degorgiert, um die Hefe zu entfernen und den endgültigen Korken zu setzen.
Die klassische Flaschengärung, auch Méthode Champenoise oder traditionelle Flaschengärung genannt, ist das aufwändigste und hochwertigste Verfahren. Es folgt dem gleichen Prozess wie die Flaschengärung, jedoch mit strengeren Vorgaben. Der Sekt reift länger auf der Hefe und wird häufig von Hand gerüttelt, um eine feine Textur und komplexe Aromen zu entwickeln. Dieses Verfahren wird vor allem bei hochwertigen Sekten angewendet.
Ein direkter Unterschied zum Crémant besteht darin, dass Sekt ausschließlich aus Deutschland stammt, während Crémant eine Bezeichnung für Schaumweine aus anderen französischen Regionen ist. Der Crémant wird nach ähnlichen Verfahren wie Sekt hergestellt, kann jedoch in verschiedenen Regionen Frankreichs produziert werden. Sowohl Sekt als auch Crémant können nach der Méthode Champenoise hergestellt werden, wodurch sie einen ähnlichen Charakter aufweisen können.
Geschmackstypen von Sekt: brut nature bis doux
Nachdem der flaschenvergorene Sekt entheft (degorgiert) wurde, wird die dabei verloren gegangene Menge mit Wein oder Sekt wieder ergänzt. Der dabei verwendete Liqueur de Dosage kann unterschiedliche Mengen Zucker enthalten sein, an dieser Stelle wird die Süße des Sektes eingestellt. Die Geschmacksangaben beim Sekt werden durch den Restzuckergehalt definiert. Es gibt trockene, halbtrockene und liebliche Varianten. Hier sind die gängigen Bezeichnungen und ihre Restzuckerwerte:
- Brut nature: Maximal 3 g/l Restzucker
- Extra brut: Maximal 6g/l Restzucker
- Brut: Maximal 15 g/l Restzucker
- Extra trocken (Extra sec): 12 bis 17 g/l Restzucker
- Trocken (sec): 17 bis 32 g/l Restzucker
- Halbtrocken (demi-sec): 32 bis 50 g/l Restzucker
- Mild (doux): Mehr als 50 g/l Restzucker
Diese Angaben geben vielseitigen Charakter des Sekts. Während ein brut nature Sekt mit maximal 3 g/l Restzucker sehr trocken ist, weist ein mild (doux) gekennzeichneter Sekt mehr als 50 g/l Restzucker auf und ist daher sehr süß. Allerdings ist zu beachten, dass die Süße beim Sekt aufgrund der Kohlensäure, der spritzigen Weinsäure und des komplexen Herstellungsprozesses anders wahrgenommen wird als bei Stillweinen. Sekte mit weniger als 15 Gramm Zucker pro Liter werden geschmacklich als absolut trocken (brut) empfunden, als „trockener“ gekennzeichneter Sekt darf noch bis zu 32 Gramm Zucker pro Liter enthalten. Hier ist zwar bereits Süße spürbar, aber deutlich süß ist die Wahrnehmung erst mit noch mehr Zuckergehalt.
Winzersekt
Winzersekt ist eine besondere Form des Sekts, bei dem die Trauben ausschließlich von einem einzigen Winzer aus seinem eigenen Weinberg stammen. Diese Sekte werden häufig in kleinen Mengen und nach traditionellen Methoden hergestellt. Winzersekt gilt als besonders hochwertig und spiegelt die individuelle Handschrift des Winzers wider.
Lagerfähigkeit von Sekt
Die Lagerfähigkeit von Sekt variiert je nach Art und Qualität. In der Regel kann Sekt, der im traditionellen Verfahren hergestellt wurde, mehrere Jahre gelagert werden. Dabei entwickelt er oft weitere Aromen und gewinnt an Komplexität. Bei Sekten, die im Charmat-Verfahren oder in Tanks hergestellt wurden, ist die Lagerfähigkeit meist kürzer. Es ist ratsam, die Angaben des Herstellers zu beachten und Sekt kühl und dunkel zu lagern, um seine Qualität bestmöglich zu erhalten.
Sektmarkt
Sekt ist in Deutschland ein äußerst beliebtes Getränk und nimmt eine wichtige Stellung ein. Tatsächlich konsumieren die Deutschen weltweit den meisten Sekt pro Kopf. Ob bei festlichen Anlässen, zum Anstoßen oder als Begleiter für gesellige Abende – Sekt erfreut sich großer Beliebtheit. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Sektkellereien, die hochwertige Produkte herstellen und die unterschiedlichen Geschmackspräferenzen der Konsumenten bedienen. Bei uns können Sie feinen Sekt online kaufen.
Mehr als nur ein Aperitif
Sekt ist nicht nur als Aperitif vor dem Essen beliebt, sondern kann auch in vielfältiger Weise eingesetzt werden. Er eignet sich hervorragend als Begleiter zu Vorspeisen, Fisch, Meeresfrüchten und leichten Desserts. Darüber hinaus kann Sekt auch in Cocktails oder als Zutat in der Küche verwendet werden. Seine Spritzigkeit und Frische verleihen vielen Gerichten eine besondere Note und machen ihn zu einem vielseitigen Begleiter für unterschiedliche Anlässe.
Insgesamt ist Sekt ein prickelnder Genuss, der eine lange und interessante Geschichte hat. Mit seinen verschiedenen Geschmacksprofilen, der Vielfalt an Herstellungsverfahren und seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeit bietet er für jeden Anlass das passende Getränk. Egal ob als Aperitif, als Begleiter zu Speisen oder als Zutat in Cocktails – Sekt erfreut sich großer Beliebtheit und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle auf dem Getränkemarkt spielen.
Was ist der Unterschied zwischen Sekt und Champagner?
Sekt und Champagner sind beide prickelnde Schaumweine, die auf der ganzen Welt beliebt sind. Es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen ihnen:
- Herkunftsregion: Champagner stammt ausschließlich aus der gleichnamigen Region in Frankreich, also aus der Champagne. Sekt hingegen kann aus verschiedenen Weinregionen der Welt stammen, wie zum Beispiel aus Deutschland oder Österreich.
- Herstellungsverfahren: Champagner wird nach der sogenannten Champagnermethode (auch traditionelle Methode oder Flaschengärung genannt) hergestellt. Dabei findet die zweite Gärung, bei der Kohlensäure entsteht, in der Flasche statt. Sekt kann auf verschiedene Arten hergestellt werden, einschließlich der traditionellen Methode oder durch den Einsatz von Tankgärung oder sogar durch Kohlensäureinjektion.
- Rebsorten: Champagner wird fast ausschließlich aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier hergestellt. Sekt kann aus einer Vielzahl von Rebsorten hergestellt werden, abhängig von der Region und dem gewünschten Geschmacksprofil.
- Geschmacksprofil: Champagner hat oft einen komplexen, eleganten und delikaten Geschmack mit feiner Perlage. Die verschiedenen Champagnerstile reichen von trocken (brut) bis hin zu süß (doux). Sekt kann je nach Herstellungsverfahren und verwendeten Rebsorten unterschiedliche Geschmacksprofile aufweisen, von trocken bis süß und von fruchtig bis blumig.
- Preis: Aufgrund der aufwändigeren Herstellungsmethode und der exklusiven Herkunftsregion ist Champagner in der Regel teurer als Sekt. Sekt kann in unterschiedlichen Preiskategorien erhältlich sein und bietet eine breitere Palette an erschwinglichen Optionen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Schaumwein, der als "Sekt" bezeichnet wird, die gleiche Qualität hat. Es gibt hochwertige Sekte, die mit der traditionellen Methode hergestellt werden und qualitativ dem Champagner ähneln können. Bei der Auswahl von Sekt oder Champagner ist es daher ratsam, auf die Herstellungsmethode, die Rebsorten und die Qualität zu achten, um den gewünschten Geschmack zu finden.