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Grauburgunder

Grauburgunder

Grauburgunder ist in Italien als Pinot Grigio und im Elsass als Pinot Gris bekannt. Nur in Deutschland und im Elsass lässt man die Trauben so lange reifen, dass daraus goldgelbe Weine mit milder Säure und  konzentriertem Aroma entstehen.
 

Grauburgunder

Der Grauburgunder oder Graue Burgunder ist heute einer der beliebtesten Weißweine  Deutschlands. Genetisch unterscheidet sich der kraftvolle Pinot Gris kaum vom Weißburgunder oder Spätburgunder.

Drei Varianten des Burgunders

Der Pinot Noir oder Spätburgunder, wie er in Deutschland genannt wird, ist eine mutationsfreudige Sorte. So findet man in vielen Weinbergen sogar an einem Stock neben blauen Trauben auch schon mal graugrüne oder weißgrüne. Irgendwann im Laufe der Jahrhunderte haben sich aus dem Pinot Noir der Pinot Gris, also der Pinot Grigio bzw. Grauburgunder entwickelt und ebenso der Pinot Blanc oder Weißburgunder. Genetisch sind diese Sorten so gut wie gleich, doch farblich und geschmacklich unterscheiden sie sich fundamental. Wo diese natürlichen Mutationen entstanden sind, weiß heute niemand mehr, doch ist es wahrscheinlich, dass dies beim weitverbreiteten Spätburgunder sogar recht häufig passiert ist.

Der Ruländer wird zum Grauen Burgunder

Wie und wann der Graue Burgunder in Deutschland heimisch wurde, liegt weitgehend im Dunkeln. Erstmals benannt wurde er durch den Apotheker Johann Seger Ruland, als er ein paar verwilderte Stöcke in einem offen gelassenen Weingarten in Speyer entdeckte. So wurde die Sorte zum Ruländer, und sie erfreute sich bald einiger Beliebtheit, kann man sie doch hervorragend süß ausbauen mit einem ordentlichen Alkoholgehalt und viel Würze. Genau das war damals sehr beliebt, und so baute man ihn vor allem im sonnenverwöhnten Baden an, wo er auch heute noch und selbst als trockener Wein hier und da als Ruländer bezeichnet wird. Im 20. und im 21. Jahrhundert hat man den Charme des trockenen Grauen Burgunders entdeckt. So ist die Sorte in Deutschland und als Pinot Grigio auch in Norditalien sehr erfolgreich geworden. In Deutschland wie in Friaul-Julisch-Venetien und in Venetien hat sich die Anbaufläche in den letzten Jahren dann auch verdreifacht. Eine moderate Säure, ein voller Körper, eine angenehme Würze und die Verbindung von Aromen wie frischen und mürben Äpfeln, Melonen, Ananas, Mandeln, Nüssen und Honig sorgen dafür, dass er schnell zu Everybody’s Darling wird. In Deutschland wird er zum größten Teil als recht neutraler und massenkompatibler Wein erzeugt. Doch es geht auch anders, wenn Spitzenwinzer sich der Sorte annehmen. Die Möglichkeiten, auch Charakterweine zu erzeugen, sind hervorragend, und so findet man hierzulande auch das eine oder andere Große Gewächs aus Baden oder Württemberg und auch von der Nahe – auch wenn es dort nicht so genannt wird.

Ein recht seltener Franzose

Obwohl eine der Herkunftsregionen des Grauburgunders sicherlich in Frankreich liegt, findet man ihn dort jedoch recht selten. Die größte Verbreitung hat er heute mit rund 90 % im Elsass, wo man ihn zwar auch trocken und halbtrocken, meist aber süß als Auslese oder Beerenauslese ausbaut. Dort tragen die Weine dann die Bezeichnung Vendange tardive oder Sélection de Grains Nobles. Sicher ist, dass der Pinot Gris früher deutlich häufiger in französischen Weingärten zu finden war, vor allem im Burgund, wo man ihn noch ab und zu sieht, und ebenfalls in der Champagne sowie an der Loire im Bereich Quincy. Historisch wurde er im Burgund Pinot Beurot oder Auvergnat gris d’Orléans genannt. In der benachbarten Champagne hieß er meist Fromenteau bzw. Fourmenteau. Unter den vielen Synonymen finden sich in Deutschland noch die Namen Speyerer und Grauer Clevner, im Elsass Edelklevner, in Italien Rulander grigio, in der Schweiz Griset und Musler und in Ungarn Szürkebarát, was so viel heißt wie Grauer Mönch, was auf die Zisterzienser hindeutet, die die Rebsorte dort angebaut haben sollen, nachdem Kaiser Karl IV. sie 1375 von Frankreich in seinem Tross mitgebracht haben soll.

Sechs Bundesstaaten, in denen in den USA Grauburgunder angebaut wird

  • Kalifornien
  • Washington
  • Oregon
  • Virginia
  • Michigan
  • New York

Eigentlich eine graue Sorte

Wir bezeichnen Weine als Weißwein oder Rotwein, Rosé oder Orangewein und entscheiden das nach der Farbe, die wir im Glas haben. Seltsamerweise haben wir uns bei den Rebsorten dafür entschieden, von nur zwei Familien zu sprechen, den roten Sorten und den weißen. Dabei gibt es mindestens eine dritte, nämlich die graue oder bronzefarbene. Der Pinot Gris ist eine solche graue Sorte, ebenso der Sauvignon Gris, der Grenache Gris oder der Carignan Gris. Es gibt tatsächlich recht viele Rebsorten in drei Farbschattierungen. Der Grauburgunder trägt recht viel Farbe in seinen Traubenhäuten, und sobald man sie etwas länger mit dem Saft in Berührung kommen lässt, ergeben sich beim Grauburgunder roséfarbene, orangefarbene oder kupferfarbene Weine. Im Weingarten ist der Grauburgunder eine früh austreibende und auch früh reifende Sorte, die, wenn sie nicht vom Spätfrost heimgesucht wird, sehr unproblematisch ist, weil sie sich im Weinberg recht gut selbst reguliert. Am wohlsten fühlt sich die Sorte auf Löß oder Kalk, weniger auf schweren Lehmböden.

Grauburgunder Anbauflächen in Deutschland:

  • Baden ca. 2.200 Hektar
  • Rheinhessen ca. 2.000 Hektar
  • Pfalz ca. 1.800 Hektar

Verbreitung

In Deutschland sind heute rund 7.100 Hektar mit der Sorte bepflanzt. Deutlich häufiger findet man die Sorte als Pinot Grigio in Italien. Dort standen in den Regionen Emilia-Romagna, Friaul-Julisch-Venetien, Lombardei, Südtirol und Venetien längere Zeit rund 19.000 Hektar unter Reben. Heute sollen es schon knapp 40.000 sein. Auch in den USA ist die Sorte sehr beliebt und wird dort gerne auch halbtrocken erzeugt. Die Hektarzahl übersteigt mit rund 7.500 die der deutschen Anbaugebiete, wo Baden vor der Pfalz, Rheinhessen und der Nahe liegt. Ebenfalls hoch sind die Hektarzahlen in Australien (rund 3.600 Hektar) und Neuseeland (rund 2.500 Hektar).

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