Filter
Gelber Muskateller Grüner Veltliner Riesling
Domäne Wachau Nikolaihof Wachau Weingut F. X. Pichler Weingut Josef Jamek Weingut Prager
Tesdorpf Falstaff James Suckling Robert Parker
2023 2022 2021 2020 2016
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l) Halbe Flasche (0,375l)
edelsüß trocken
später verfügbar verfügbar
Wachau

Wachau Wein

Auf gerade einmal 33 Kilometern entlang der Donau zwischen Krems und dem Benediktinerstift Melk finden sich die Weinberge der Wachau. Die Lagen gehören zu den steilsten und besten Österreichs.
 

Steile Hänge, Trockenmauern, Weltkulturerbe 

Ganz im Westen des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich liegt das Weinbaugebiet Wachau. Dessen pittoreske Landschaft ist geprägt von den steilen Hängen, die die Donau im Laufe der Jahrtausende in das Gestein gefräst hat. Die Hangneigungen können hier in der Spitze um die 100% Steigung erreichen.  
 
Kein Wunder also, dass rund 40% der Weinbauflächen hier von Trockenmauern gesäumt werden. Eine Tatsache, die der Wachau als Landschaft im Jahr 2000 die Auszeichnung als UNESCO Weltkulturerbe einbrachte, gefolgt 2021von der Auszeichnung als immaterielles Weltkulturerbe für die handwerkliche Kunst des Trockenmauerbaus.

Riesling und Veltliner bestimmen das Bild

Von der Fläche her ist das Gebiet mit 1.324 Hektar ein eher klein. Für die Qualität der hier erzeugten Weine gilt allerdings das Gegenteil: In der Wachau werden einige der größten und renommiertesten Weine Österreichs vinifiziert.

Und die sind in der Wachau durch die Bank weiß. Für die Spitze der Qualitätspyramide, die Lagenweine (in Österreich Riedenweine genannt, Riede = Weinberg) sind im Anbaugebiet einzig und allein die Sorten Grüner Veltliner und Riesling zugelassen. Beide belegen insgesamt rund 80 % der Anbaufläche.

Auch auf der mittleren der drei Stufen bleibt die Wachau reines Weißweinland. Für Ortsweine sind neben den schon genannten Grau- und Weißburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc und Traminer im Anbau. Bei beiden Stufen dürfen die Weine keinen oder nur einen kaum wahrnehmbaren Holzton aufweisen.

Nur an der Basis der Qualitätspyramide, den Gebietsweinen, sind rote Sorten erlaubt. Namentlich sind das der Pinot Noir, der St. Laurent und der Zweigelt. Zusammen belegen sie gerade einmal 6% der Anbaufläche. Dazu kommen hier (neben den schon genannten) noch die weißen Sorten Frühroter Veltliner, Müller Thurgau, Muskat-Ottonel und Roter Veltliner.

Für alle drei Qualitätsstufen ist in der Wachau die Lese per Hand verpflichtend und jede Form der Anreicherung des Mosts untersagt.

Die 23 für Ortsweine zugelassenen Gemeinden der Wachau: 

Loiben, Dürnstein, Weißenkirchen, Joching, Wösendorf, St. Michael, Spit, Gut am Steg, Viessling, Elsarn, Mühldorf, Spitzer Graben, Schwallenbach, Willendorf, Groisbach, Aggsbach, Arnsdorf, Rührsdorf, Rossatz, Unterbergern, Mauternbach, Mautern, Baumgarten,
Steinfeder, Federspiel, Smaragd 

Neben dem im Jahr 2020 eingeführten, dem Vorbild Burgund nachempfundenen dreiteiligen Qualitätspyramide existiert in der Wachau noch eine ältere Form der Klassifikation. Die wurde schon Mitte der 1980er Jahre von den Mitgliedern des privatwirtschaftlichen Verbandes „Vinea Wachau“ eingeführt – als Schutzmaßnahme für den streng qualitätsorientierten Weinbau der Region. Auch heute noch klingende Namen des Wachauer Weinbaus wie Prager, Hirtzberger und Jamek waren damals bestimmende Köpfe der Initiative. Rund 200 Betriebe sind heute Mitglied, sie repräsentieren rund 85 Prozent der Anbaufläche der Region.

Die Grundlage ist – ähnlich wie beim deutschen, am Mostgewicht orientierten Prädikats-System – der natürliche Alkoholgehalt der Trauben. Im Gegensatz zum Nachbarn im Norden sind aber in der Wachau ausschließlich trocken ausgebaute Weine zugelassen. Bis zu 11,5 Volumenprozent tragen sie den Namen „Steinfeder“, bis zu 12,5 Prozent heißen sie „Federspiel“ und oberhalb von 12,5 Prozent dürfen sie unter dem höchsten Prädikat als „Smaragd“ vermarktet werden. 

Die Verwendung dieser Begriffe ist ausschließlich den „Vinea-Wachau“-Mitgliedern gestattet, die sich zudem dem „Codex Wachau“ genannten, auf möglichst natürliche Weinbereitung fokussierten Grundprinzipien des Verbandes verpflichten müssen. Als da im Einzelnen wären das Herkunftsprinzip, das des strengen Verzichts auf Chaptalisierung, technische Mostkonzentration und aromatisierende Kellermethoden (wie dem Ausbau in neuen Barriques), sowie auf weitere technische Eingriffe bei der Weinbereitung. 

Ein Gebiet, zwei Klima-Systeme

Das Klima der Wachau ist gleichermaßen geprägt von westlichen, atlantischen Einflüssen wie von den kontinentalen der pannonischen Ebene. Die Wachau liegt genau auf der Grenze der beiden Bereiche, so dass je nach Exposition, Steilheit und Ausrichtung der Parzelle, unterschiedlichste Mikroklimata in unmittelbarer Nähe anzutreffen sind.

Die Donau sorgt mit ihrer Wasserfläche aber stets für Kühlung im heißen Sommer – ebenso wie für eine Milderung der streng eisig kalten kontinentalen Winter. Einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Aromatik der Weine haben auch die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, insbesondere in der oft durch kalte Fallwinde geprägten zweiten Hälfte der Vegetationsperiode.

Der Boden: eine dünne Schicht auf hartem Grund

Basis der Wachau-Böden sind harte, kristalline Festgesteine, insbesondere diverse Varianten von Gneisen. Aber auch – oft basische – Amphibolite und Marmore finden sich in der Region. Diese Basis zählt zu den ältesten geologischen Strukturen in ganz Österreich.

Darüber liegen meist nicht selten ausgesprochen dünne Schichten mit Humus oder Löss. In donaunahen Talsenken dagegen meist eine Mischung aus Schotter und feinen Überschwemmungs-Sedimenten.

Aber auch Schiefer ist in manchen Lagen – wie beispielsweise der Ried Bruck in Spitz an der Donau oder dem Kellerberg in Loiben – anzutreffen.

Haupt- und Subrieden zusammen summieren sich in der Wachau auf über 150 verschiedene Lagen.

Einige der wichtigsten haben wir hier mit ihren Gemeinden zusammengefasst:

  • Dürnstein: Kaiserberg, Kellerberg 
  • Loiben: Loibenberg, Kellerberg 
  • Spitz a.d. Donau: Kalkofen, Singerriedel, Axpoint 
  • Weißenkirchen: Achleiten, Hochrain, Kollmitz, Klaus