Saint-Émilion Collection

6 Flaschen zum Kennenlernpreis

Wer beim Rotwein Spaß mit Niveau verbinden will, liegt beim 2020er Château Peyreau goldrichtig. Im Bukett mit Himbeere, Kirsche und etwas Pflaume ganz auf der Frucht, beeindruckt er am Gaumen mit einer schmeichelnden Textur und – dank zurückhaltendem Ausbau in ein- bis zweimal benutzten Barriques – weichen Tanninen. Trotz der Hitze keinerlei Marmelade- oder Likörnoten, sondern einfach nur gut ausgereift und von einer feinen Säure getragen. Wird vom ersten Tag an, den er in Flaschen gefüllt ist, Freunde machen und bei jeder Gartenparty ein Höhepunkt sein.

Für Inhaber Stephan Graf Von Neippberg hat 2020 sehr strukturierte, ernsthafte Weine von intensiver Farbe hervorgebracht, die zugleich Finesse und Reife zeigen: „Ein weiterer großer Jahrgang in Folge, von dem man sicherlich noch sprechen wird.“ Ein Erfolg sicher auch auf Clos de l’Oratoire, der 2020 bei niedrigem Ertrag von nur 32 Hektoliter je Hektar mit 90 Prozent Merlot und 10 Prozent Cabernet Franc geblendet wurde und zu 40 Prozent in neuem Holz reift. Klare Grand-Cru-Qualität.

Der kleine Familienbetrieb versetzt die Fachwelt Jahrgang für Jahrgang in großes Erstaunen. Selbst in sehr guten Jahren wie hier 2020 bleiben die Preise auf dem Teppich, die Qualität hingegen lässt Euphorie aufkommen. Wieder ein sehr eleganter, verblüffend komplexer und enorm charaktervoller Saint-Émilion mit großen Reserven. Vieux Guinot bietet ein fulminantes Preis-Leistungs-Verhältnis. Was für ein Glücksfall! Der 2020er ist jetzt (2023) noch sehr jung, wir empfehlen, ihn gut zwei Stunden vor dem Genuss zu dekantieren.

Weit ins Land der großen Weine blickt man vom felsigen Kalkplateau, auf dem das Château Laroque errichtet wurde. Saint-Émilions größtes Weingut ist nicht nur architektonisch eine imposante Erscheinung. Hier schrieb man die ersten Kapitel der Weingeschichte. Bis heute zeichnet sich die 61 Hektar große Domaine durch leuchtende Vertreter ihres Terroirs aus. Reife Schwarze Johannisbeere, Kirsche und Gewürznelke schmelzen zu einem Aroma feinster Pralinés. Feste Tannine führen zu einem mineralischen Finish.

Alexandre Leblois, Kellermeister von Bellefont-Belcier verglich den Prozess der Zusammenstellung des 2020er-Blends mit der Komposition einer Sinfonie. Daran waren nicht nur die unterschiedlichen Traubensorten, sondern auch verschiedene Fasstypen beteiligt. Tatsächlich gehört vor allem das hervorragende Tannin-Management (mit nur 30 Prozent Neuholz) zu den Stärken des Weinguts. Der 2020er jedenfalls zeigt komplexe dunkle Früchte mit Toastaromen und Kaffee in der Nase und eine saftige Fleischigkeit mit moderater Säure und raffinierten Gerbstoffen am Gaumen.