Sie haben den Begriff »Winzerchampagner« sicherlich bereits einmal bei Tesdorpf gelesen. Darüber möchten wir Ihnen hier mehr erzählen. Wir bei Tesdorpf lieben kleine, unabhängige Weingüter, die sich der höchsten Qualität verschreiben und deren Energie nicht in große Werbekampagnen fließt, sondern in die Arbeit im Weingarten. Es ist uns ein persönliches Anliegen als ältester noch existierender Weinhandel und deutsches Traditionsunternehmen, diese Betriebe hervorzuheben und ihnen neben den großen und bekannten Champagner-Marken eine Bühne zu geben.
Auf unseren Reisen durch die Champagne ist uns in den letzten Jahren immer mehr aufgefallen, wie viele kleine Weingüter sich mit hervorragenden Weinen selbständig gemacht haben. Früher waren diese Betriebe im Nebenerwerb tätig. Man bewirtschaftete die Reben, um die Trauben an die großen Häuser zu verkaufen. Doch eine neue Generation von Winzern hat dies bereits in den 1990ern hinterfragt. Richtig Fahrt hat dieser Trend aber erst in den letzten 10 Jahren aufgenommen. Eine Zeit der Demokratisierung der Champagne wurde eingeläutet und viele haben begonnen, eigene, individuelle Champagner herzustellen. Wie in vielen anderen Weinregionen bekommt man heute eine breite Auswahl vieler kleiner Produzenten. Wir möchten Ihnen hier daher einige der Musterbetriebe dieser Kategorie vorstellen, mit denen Sie sich von der außergewöhnlichen Qualität der Winzerchampagner überzeugen können.
Was ist Winzerchampagner?
Es ist eines der faszinierendsten Getränke weltweit: Champagner. Die feinen Perlen, das cremige Mundgefühl, die zarte Eleganz sind ungebrochen anziehend und unverwechselbar. Gleichzeitig denken die meisten damit an die bekannten und beliebten Markenhäuser. Dabei gibt es rund 15.000 Winzer in der Champagne. Der Großteil von ihnen liefert die Trauben direkt an die Kellereien ab. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch eine Szene von kleinen Weingütern etabliert, die im Schatten der großen Namen individuelle, handwerkliche Schaumweine der Spitzenklasse herstellt: die Winzerchampagner.
Um diesen Begriff verwenden zu dürfen, müssen alle Schritte in einer Hand liegen: Der Winzer muss die Trauben selbst anbauen, selbst verarbeiten und selbst zu Champagner vollenden. Winzerchampagner sind eine wahre Rarität: Nur 2 bis 3 % der gesamten Champagner-Produktionsmenge stammen aus den selbstständigen kleinen Weingütern. Doch wer Champagner herstellen möchte, muss strenge Vorschriften erfüllen.
Auch wenn die Regeln für Winzerchampagner und die großen Häuser gleich sind, gibt es enorme Unterschiede. Selbstständige Champagnerwinzer können die Charakteristika des jeweiligen Terroirs besser herausarbeiten. Viele bauen einzelne Parzellen aus oder stellen Champagner aus jahrzehntealten Reben her. All das ist nur möglich, wenn die Produktionsmengen klein sind. So sind Winzerchampagner deutlich individueller und eigenständiger. Diese Unverwechselbarkeit wollen die Familienbetriebe betonen. Viele verzichten deshalb auch auf die Dosage und bringen ihren Champagner absolut trocken auf den Markt: Brut nature. Dieses Geschmacksprofil ohne ein Gramm Restzucker zeigt die jeweilige Handschrift und das Winzerhandwerk so puristisch wie möglich.