Côte Rôtie
Übersetzt heißt der Name Côte Rôtie „gebrannter Hang“. Doch trotz der Tageshitze entstehen in der kleinen Appellation oft geschliffen feine Weine, die zum Besten gehören, was es weltweit an Syrah gibt.
Wer heute eine Flasche Côte Rôtie erwerben möchte, muss schon einigermaßen tief in die Tasche greifen. Die Weine sind weltweit begehrt. Doch das war nicht immer so. In den 1960er Jahren hat man für einen Liter Côte Rôtie gerade einmal einen Franc bezahlt. Davon konnte kein Winzer leben. Die wenigen Winzer, die trotzdem weiter Wein in den steilen Hängen angebaut haben, konnten sich das nur im Nebenerwerb leisten, und die meisten haben ihre Erträge an Handelshäuser verkauft. Der Wiederaufstieg der gesamten Nordrhône zu einem der gefragtesten Weinbaugebiete erfolgte ab 1978. Das Jahr hat einen der besten Jahrgänge in der Geschichte hervorgebracht, und wichtige Händler wie Kermit Lynch wurden auf die Weine aufmerksam. So hat sich der Weinbau an der Côte Rôtie erholt und ist von 50 Hektar in den 1960ern auf knapp 300 Hektar gestiegen.
Später Ruhm für die Côte Rôtie
Der Weinbau an der Côte Rôtie ist weit über 2.000 Jahre alt. Die Weine aus den Terrassen in der Nähe von Ampuis wurden schon in römischer Zeit gelobt, waren im Laufe ihrer Geschichte aber nie so berühmt wie die aus dem unweit entfernten Hermitage. Das hat sich dann seit den 1980er Jahren geändert. Erst nachdem der Weinbau wieder rentabel geworden war und sich eine Generation sehr guter und enthusiastischer Winzer der steilen Hänge angenommen hatte, wurden die Weine berühmt. Keineswegs geschadet haben die vielen 100-Punkte-Bewertungen von Robert Parker.
Syrah mit einer Prise Viognier
Eine der Besonderheiten der Weine der Côte Rôtie ist ihre Zusammensetzung. Ein Côte Rôtie ist ein Rotwein, der aus der Rebsorte Syrah und/oder der eng verwandten Sorte Serine erzeugt wird. Der Syrah muss aber nur zu mindestens 80 % im Wein enthalten sein, der Rest des Weines darf aus Viognier bestehen, also aus einer weißen aromatischen Sorte. Normalerweise werden Syrah und Viognier zusammen vergoren. Meist wird heute nicht mehr als 5 % Viognier genutzt. Die Weine sind im Allgemeinen sehr dunkel mit deutlichem Tannin, viel Würze, dunkler Frucht und den typischen Veilchennoten. Wie sich die Weine präsentieren, hängt auch stark vom Winzer ab. Seit den 1990er Jahren gibt es überwiegend zwei Stile. Einen kann man als burgundisch delikat bezeichnen. Bei diesem Stil werden die Weine einer langen Maischegärung unterzogen und oft im gebrauchten Fuder ausgebaut. Bei dem anderen Stil setzt man auf Extraktion, Kraft sowie Konzentration und baut die Weine meist in neuen Barriques aus. Doch nicht nur der Stil des Winzers ist ausschlaggebend für den Wein, sondern natürlich auch die Herkunft.
Côte Blonde, Côte Brune und mehr
Die knapp 300 Hektar liegen in den Bereichen Tupin et Semons im Süden, Ampuis und Vereny im mittleren Kernbereich und Saint-Cyr-sur-le-Rhône im Norden. Die äußeren Bereiche sind erst in den 1960er Jahren einbezogen worden, ebenso Weinberge, die nicht am Hang, sondern oberhalb auf der Hügelkuppe liegen, was viele Kritiker monieren, da man die Weine von dort als untypisch ansieht. Die besten Weine kommen unbestritten aus dem klassischen Bereich, der sich zunächst einmal in die Bereiche Côte Blonde und Côte Brune aufteilen lässt. Côte Blonde steht für helle, kalkige Böden, Côte Brune für lehmige, eisenhaltige Böden. Das Grundgestein aller Lagen besteht aus Gneis bzw. Glimmerschiefer und Granit des Massif central, zu dem die Nordrhône gehört. Erst darauf findet man die entweder sandigen und kalkhaltigen "blonden" Böden oder die eisenhaltigen und lehmigen "brunetten" Böden. Die Côte Rôtie ist jedoch noch weit vielschichtiger. Winzer unterscheiden 30 bis 70 unterschiedliche Bodentypen. Die berühmtesten Lagen sind an der Côte Brune La Turque, an der Côte Blonde La Mouline, La Chatillonne und Le Clos sowie La Landonne, Les Moutonnes, Les Grandes Places und La Viallière.
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