Saint-Joseph

Über rund 60 Kilometer zieht sich das Anbaugebiet Saint-Joseph entlang der Rhône. Zu mehr als 90 % entstehen Syrah und einige wenige Weißweine aus Marsanne und Roussanne. Rote wie weiße Crus können ganz hervorragend sein.

 

Ähnlich wie die anderen Anbaugebiete an der nördlichen Rhône kann man auch in Saint-Joseph den Weinbau bis in die römische Zeit nachweisen. Bis ins 16. Jahrhundert waren die Vins de Mauves, wie sie damals hießen, mindestens ebenso bekannt wie die aus Hermitage oder von der Côte Rôtie. König Ludwig XII. ließ sich sogar einen eigenen Weinberg dort anlegen. Doch irgendwann geriet der gute Ruf in Vergessenheit, und das Anbaugebiet erlebte die gleichen Krisen wie die anderen Gebiete der Nord-Rhône. Später als Cornas, Hermitage oder Côte Rôtie wurde die Appellation gegründet, und zwar erst 1956 als Saint-Joseph AOC. Damals umfasste das Gebiet rund 1.000 Hektar von sechs Gemeinden im Süden des heutigen Gebietes. 1969 wurde es um 20 weitere Gemeinden auf 7.500 Hektar erweitert. Eine dieser Gemeinden heißt amüsanterweise Champagne. Die Vergrößerung hat dem Gebiet jedoch nicht gutgetan, weil es um Weinberge in der Ebene und auf der Kuppe erweitert wurde. Diese erwiesen sich als qualitativ deutlich schwächer, allerdings waren sie viel leichter zu bearbeiten, sodass die historischen Steillagen mit ihren Trockenmauern zu verfallen drohten. 1992 entschloss man sich zu einem radikalen Schritt. Die Menge der Gemeinden blieb zwar gleich, doch die mögliche Hektarzahl wurde halbiert. Heute wird gerade mal ein Drittel der Hektar bewirtschaftet.

Das Anbaugebiet mit Cru-Status befindet sich zwischen Condrieu im Norden und Saint-Péray im Süden. Der historische Kern der Appellation liegt zwischen der namensgebenden Lage Saint-Joseph bei Valence und Tournon-sur-Rhône inklusive der Weinberge von Mauves, sowie der nördlich gelegenen Lage Sainte Epine bei Saint-Jean-de-Muzols. Es sind die Weinberge, die das meiste Granit aufweisen, nördlich und südlich davon gibt es mehr Gneis, ganz im Süden dann auch Kalk. Dort stehen im Wesentlichen die 10 % der weißen Reben, davon 95 % Marsanne und 5 % Roussanne. Diese weißen Reben dürfen zu kleinen Anteilen – ähnlich wie beim Syrah und Viognier in der Côte Rôtie – auch im Syrah von Saint-Joseph mitvergoren werden. Die Syrahs aus der Appellation sind mittelschwere Weine mit einer besonders feinen roten und schwarzen Frucht.

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