Côtes du Rhône
Die Côtes du Rhône, die Hänge der Rhône, sind ein großes Gebiet im Süden Frankreichs, deren Weine, vor allem die roten Cuvées, zu den erfolgreichsten in Frankreich und auch außerhalb Frankreichs gehören.
Die Côtes du Rhône machen den größten Teil des Weinbaugebietes Rhône aus. Das gesamte Gebiet erstreckt sich über mehr als 200 Flusskilometer von Vienne im Norden bis nach Avignon im Süden. In den sechs Departements Ardèche, Drôme, Gard, Loire, Rhône und Vaucluse sind rund 80.000 Hektar mit Reben bestockt. Davon sind 42.000 Hektar als Côtes du Rhône ausgewiesen. Hinzu kommen Landweine, Côtes du Rhône Villages und Crus.
Im Norden wenig, im Süden viel
Offiziell können Weine der AOP Côtes du Rhône im gesamten Vallée de la Rhône erzeugt werden. Doch im nördlichen Teil der Rhône, dem sogenannten Rhône Septentrional, gibt es so viele einzelne und auch bekannte Appellationen, dass für die Côtes du Rhône in dem engen Talabschnitt kaum Platz bleibt. So findet man hier nur vereinzelt Weine, vor allem aus Brézème - Côtes du Rhône. Mehr als 95 % der Weine mit dem Label Côtes du Rhône werden an der Rhône Méridional um Orange und Avignon erzeugt.
Côtes du Rhône seit 1937
Die Appellation Côtes du Rhône wurde 1927 gegründet. Sie umfasst heute 171 Gemeinden in den sechs genannten Departements. Unter dem Label werden heute etwa 3 % Weißweine, etwa 7 % Roséweine und 90 % Rotweine produziert. Sie bilden die Basis für die Qualitätsweine der Rhône. Oberhalb der Côtes du Rhône gibt es die Côtes du Rhône Villages, die den Namen des Ortes, in dem sie erzeugt wurden, auf dem Etikett tragen dürfen. Die Spitzenweine stammen aus Cru-Appellationen wie Gigondas, Vacqueyras oder Châteauneuf-du-Pape im Süden oder Hermitage oder Côte Rôtie im Norden.
Die Côtes du Rhône der südlichen Rhône sind in der Regel Cuvées aus verschiedenen Rebsorten, wobei in roten Cuvées auch weiße Rebsorten verwendet werden dürfen. Durch die Ertragsbegrenzung auf 51 Hektoliter pro Hektar wird ein Qualitätsstandard erreicht, der den Weinen einen großen Erfolg beschert, da sie stets preiswert bleiben und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen. Côtes-du-Rhône-Weine sind in der Regel fruchtbetonte seidige Weine, die unkomplizierten Trinkgenuss versprechen und zu diesem Zweck häufig mit der Macération Carbonique ausgebaut wurden. Diese Weine entstehen aber nicht nur in den großen Genossenschaften oder in Weingütern, sie bilden auch die Basis für die meisten ambitionierten Spitzenweingüter, bei denen mancher Wein, der vielleicht ein paar Meter neben so renommierten Appellationen wie Châteauneuf-du-Pape entsteht, aber nur das Label Côtes du Rhône trägt, deutlich günstiger zu haben ist, aber kaum eine geringere Qualität bietet.
Die Rebsorten der Côtes du Rhône
Insgesamt sind an der Rhône 23 Rebsorten zugelassen. Die Hauptrebsorten sind Syrah, Grenache, Mourvèdre, Bourboulenc, Clairette, Viognier, Marsanne und Roussanne. Diese Sorten müssen – alleine oder als Cuvée – mindestens 70 % des Weines ausmachen. Der Einsatz von Grenache ist obligatorisch. Somit ist Grenache die einzige Sorte, mit der ein sortenreiner Côtes du Rhône möglich ist. Sie ist somit auch die wichtigste Rebsorte der Appellation. Es folgen Mourvèdre und Syrah. Weitere zulässige Rebsorten sind unter anderem Carignan, Cinsault, Counoise, Clairette, Muscardin, Terret Noir und Vaccarèse. Die wichtigsten Rebsorten für Weißweine sind Bourboulenc, Clairette Blanche, Grenache Blanc, Marsanne Blanche, Roussanne und Viognier. Nebenrebsorten sind Piquepoul Blanc und Ugni Blanc.