Bordeaux 2020 - Große Weine aus einem faszinierenden Jahr

Liebe Weinfreundinnen, liebe Weinfreunde,

die Ankunft des neuen Bordeauxjahrgangs ist immer eines der meist gefeierten Events der Weinwelt. Wir haben zu diesem Anlass die 2020er nochmals verkostet und sind hocherfreut über den Genusswert und die Qualität der Weine. Sie halten locker ein, was bei den Primeurverkostungen ausgelobt wurde (»Bordeaux is back«, »ein Jahrgang der Superlative«, »enorm ansprechend«, »ein großartiges Jahr für Bordeaux« und so fort). Manche Weine wurden eventuell sogar zu niedrig bewertet, vielleicht weil sie strukturierter und weniger üppig als die 2019er waren. Jetzt steht fest, dass die Weine deutlich an Profi l gewonnen haben. Sie sind elegant und feinfruchtig, ein großer Genuss. Die 2020er Bordeaux haben Charakter, zeigen uns offen ihr Gesicht und sind, trotz ihrer Jugendlichkeit, bereits dialogbereit. Freuen Sie sich auf einen Bordeauxjahrgang, der groß, vielleicht sogar ganz groß ist und bestellen Sie die Weine zu den (noch) günstigen Arrivage-Preisen, bevor sie ausverkauft sind.

Mit freundlichen Grüßen
Pierre Enjalbert

Unsere Empfehlungen:

Der Jahrgang in Bordeaux 2020

Die Natur hat es 2020 gut mit Bordeaux gemeint. 2020 hat wieder einmal gezeigt, dass Spitzenweine nur entstehen können, wenn die Natur – Klima und Terroir – zusammspielen.

Das Jahr 2020 startete für die Reben in Bordeaux früh, mit einem Vorsprung von 2 – 3 Wochen beim Austrieb und der Blüte, was einen frühreifen Jahrgang ankündigte. Nach einem feuchten Intermezzo im Juni folgte eine der längsten Hitze- und Trockenperioden der letzten Jahrzehnte: 2 Monate ohne Regen! Dabei waren die Reben auf tiefgründigen, schwereren und kalkhaltigen Böden mit ihrem ausgeprägten Wasserhaltevermögen ganz klar im Vorteil. Böden, wie sie am rive droite (besonders Saint Emilion und Pomerol) vorherrschen. Dort reiften die Trauben zügig.

Auf den leichteren, durchlässigen Sand- und Kiesböden des rive gauche (Médoc) kamen die Reben jedoch an ihre Schmerzgrenze. Doch kurz bevor dort die Reife durch Wassermangel blockiert wurde, setzte im Bordelais Mitte August der ersehnte Niederschlag ein. Gerechterweise waren die Niederschläge im Médoc, wo die Trockenheit den Reben mehr zu schaffen machte, großzügiger als am rive droite, was den Reifeprozess auch im Médoc wieder beschleunigte.

Das sonnige und trockene Wetter setzte sich dann fort, bis in den September hinein, so dass gesunden, reifen Trauben unter optimalen Bedingungen geerntet werden konnten. Als dann Mitte/Ende September erneut Regen kam, waren die meisten Winzer mit der Lese fertig.

Der Jahrgang bescherte den Winzern mitunter Weine, wie sie besser und typischer nicht sein können: am rive droite begeistern die Merlot geprägten Weine mit verschwenderischer Frucht, Extraktreichtum und einer außergewöhnlichen Sinnlichkeit. Im Médoc sind die Weine klar wie selten ihren Herkünften zuzuordnen: von den verspielten und ungemein finessenreichen Margaux im Süden bis zu den kraftvollen und würzigen Pauillac und St. Estèphe im Norden, Klassik pur!

Die Farb- und Tanninwerte der 2020er sind enorm hoch (die höchsten der letzten 6 Jahre), doch die Tannine sind reif und es gibt keinerlei unreifen Töne, dank der sonnigen Periode im Sommer.

Gleichzeitig verfügen die Weine bei aller Konzentration und Reife über eine bemerkenswerte Frische, dank des sonnigen Septembers mit warmen Tagen und kühlen Nächten. Denn diese Temperaurunterschiede zwischen Tag und Nacht kurz vor und während der Lese sind unabdingbar für die Erhaltung der Frische.

Kurzum: die besten Weine sind sensationell und die Liebhaber feiner Bordeauxweine werden eine große Auswahl an Weinen finden, die sie begeistern werden!

Die Natur hat es 2020 gut mit Bordeaux gemeint.

Bordeaux 2020 vom linken Ufer:

Pauillac - Konzentrierte Kraft aus dem Médoc

Pauillac ist der Ort im Médoc mit der höchsten Dichte an klassifi zierten Gewächsen, darunter allein drei Premier Crus. In dieser nördlichsten der berühmten Appellationen des Médoc gelten die roten Weine als die kraftvollsten, tanninreichsten und daher lagerfähigsten in Bordeaux. Doch Pauillac ist nicht nur die Heimat der hoch klassifizierten Gewächse, es lohnt sich sehr, noch genauer zu schauen: Le Petit Mouton hat unglaublichen Genuss zu bieten, Pontet-Canet bringt viel Finesse und aromatische Tiefe mit. Und d'Armailhac ist ohnehin einer der beliebtesten Bordeaux.

»Es gibt im Hautmédoc, ja im ganzen Bordelais, keine berühmtere Appellation als Pauillac... Der typische Pauillac zeichnet sich durch eine volle, körperreiche Art, ein markantes Bukett mit Noten von schwarzen Johannisbeeren und Zedernholz sowie durch ausgezeichnete Lebenserwartung aus.« Robert Parker

»Pauillac ist das Caberneteldorado schlechthin, weil sich die Premiers der besten Médocappellation immer abheben.« René Gabriel

Margaux - Finesse Pur

Margaux ist die südlichste Appellation im Médoc, und die Böden sind die leichtesten und kiesigsten am linken Ufer der Gironde. Die Weine zeichnen sich in guten Jahren durch eine unnachahmliche Finesse und Zartheit aus, durch eine betörende Frucht und eine exquisite Balance. Die Margaux sind die Primaballerinen unter den Bordeaux-Weinen, die auf der Zunge zu tanzen scheinen. Die großartigsten Weine kommen aus den Kellern von Margaux und Palmer, wobei sich auch Brane-Cantenac in den letzten Jahren zum »Rising Star« entwickelt und auch 2020 einen großen Wein erzeugt hat. Giscours hat uns in den letzten Jahren nie enttäuscht und gehört zu unseren absoluten Empfehlungen.

Alle Bordeaux 2020 vom rechten Ufer:

Saint-Émilion und Pomerol - Powerweine der Rive Droite

2020 wurde von so manchem Kritiker als Merlot-Jahrgang beschrieben, was die Appellationen am rechten Ufer der Gironde mit ihrer Spezialisierung auf die Sorte natürlich in den Fokus rückt. Pomerol ist mit seinen gerade einmal 975 Hektar die kleinste der feinen Appellationen in Bordeaux und heute die Region mit den zweithöchsten Hektarpreisen der Welt. Zwei Millionen Euro würde man für den Hektar bezahlen – wenn man einen Verkäufer fände. Wie im benachbarten Saint-Émilion ist Merlot die vorherrschende Rebsorte, die 2020 zur Höchstform aufgelaufen ist, die Weine sind sensationell. Saint-Émilion ist das kleine, aber viel besuchte Juwel von Bordeaux. Vom berühmten Kalkplateau um das bezaubernde Städtchen Saint-Émilion erstrecken sich die Weinberge bis nach Pomerol. Auch hier sind die besten 2020er einfach nur atemberaubend.

Moueix Pomerol 2019 vs. 2020 - Zwei große Jahrgänge im Vergleich

Hier können Sie den Jahrgang 2020 und seinen Vorgänger 2019 erkunden. Der 2019er zeigt sich jahrgangstypisch als vollmundiger, schmelziger Wein mit schwerem Körper und superreifen, mürben Tanninen. Der 2020er ist strukturierter und feiner, schlanker und mit kühlerer Frucht. Den 2019er empfehlen wir zum Beispiel zu Rindersteaks, den 2020er eher zu Rehrücken.

Château Maillet 2020 - Großer Genuss aus Pomerol
Das größte Vergnügen - Magnum und mehr