Antinoris Montalcino-Weingut Pian delle Vigne
Man kann die Marchesi Antinori sicherlich als die erfolgreichste Weinfamilie der Toskana, vielleicht sogar ganz Italiens bezeichnen. Im Kerngebiet der Toskana, im Chianti, ist sie bereits seit dem 14. Jahrhundert vertreten. Weingüter in anderen Regionen kamen im Laufe der Zeit hinzu, etwa an der umbrisch-toskanischen Grenze oder in Bolgheri. Seit dem Jahr 1995 sind die Antinori auch in Montalcino vertreten. Montalcino ist die Heimat des Brunello. Bis ins 20. Jahrhundert ging man davon aus, dass der Brunello eine Weiterentwicklung des Sangiovese und damit vielleicht eine eigene Rebsorte sei. Doch man weiß mittlerweile, dass es sich lediglich um eine besondere Klon-Variante handelt, die in Montalcino eben Brunello heißt. Der Sangiovese hat in der Toskana viele Namen. In Montepulciano heißt er Prunolo Gentile, in Teilen der Maremma Morellino di Scansano. Der Brunello di Montalcino wurde erstmals 1865 als eigener Wein auf dem Weingut Biondi-Santi gefüllt. Bis ins Jahr 1940 gab es von diesem Wein nur vier Jahrgänge, und er erreichte Kultstatus. Ab den 1950er Jahren wurden es nach und nach immer mehr Weingüter, die den Brunello di Montalcino, später auch den einfacheren Rosso di Montalcino und schließlich auch die länger reifende Riserva abfüllten. Waren es in den 1970ern Jahren gerade einmal 25 Erzeuger, so setzte in den 1990er Jahren ein regelrechter Boom ein, und es wurden über 200. Einer von ihnen waren die Marchesi Antinori, die 1995 das Weingut Pian delle Vigne eröffneten.
Pian delle Vigne - Weinberge und Weinbereitung
Das Weingut liegt rund sechs Kilometer südwestlich von Montalcino oberhalb des Val d’Orcia. Sein Name geht auf ein Anwesen mit einer alten Eisenbahnstation zurück, die sich bis heute auf dem Gelände des 184 Hektar umfassenden Landguts befindet. 65 Hektar sind mit Sangiovese bestockt, dazu kommen Olivenhaine und Wald auf mehr als 100 Hektar. Es gibt im Montalcino im Wesentlichen drei unterschiedliche Bodentypen. Das ist der Galestro, der auch in anderen Bereichen der Toskana vorkommt und vor allem aus verwittertem Tonschiefer besteht, ferner Böden mit viel Lehm, Kalkstein und Sand im südlichen Bereich der Appellation sowie ton- und kalkhaltige Böden mit hohen Skelett-Anteilen, also fossilen Meeresablagerungen. Diese Böden prägen die Weinberge von Pian delle Vigne. Auch wenn die Marchesi Antinori Vorreiter moderner toskanischer Weine waren und heute noch sind, verfolgen sie auf Pian delle Vigne mit ihrem Chef-Önologen Renzo Cotarella und seinem Team eher einen klassischen Ausbau-Ansatz. Während viele Modernisten den Brunello im Barrique ausbauen, werden Rosso, Brunello und die Riserva namens Vigna Ferrovia in großen Fässern aus slawonischer Eiche ausgebaut, um die außerordentliche Fruchtintensität und Eleganz des Sangiovese zu bewahren.