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Rotwein
Spanien
Kastilien - León Katalonien
Ribera del Duero DOP
Ribera del Duero
Tempranillo Tinta del País Tinto Fino
Aalto Bodegas Marta & Maté Dominio de Calogía Dominio de Pingus Familia Torres
Tesdorpf James Suckling Robert Parker Guía Peñín Tim Atkin
2022 2021 2020 2019 2018
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l) Doppel-Magnum (3l)
trocken
später verfügbar verfügbar

2500 Jahre Weingeschichte kann man am Fluss Rio Duero aufweisen, der sich von Spanien in Richtung Portugal schlängelt und dort das Douro Tal formt. Die Kelten waren die ersten, die auf dem spanischen Hochplateau Wein tranken, dass belegen Funde in Padilla de Duero. Aber auch die Römer hinterließen mit einem Bacchus Mosaik Spuren in Baños de Valdearados. Klima und Terroir bieten für Weinbau herausragende Eigenschaften. Darüber hinaus ist es eine der innovativsten Rotwein-Regionen Spaniens. Wo vor nicht allzu langer Zeit Legenden wie Vega Sicilia oder Pesquera allein die Benchmark für Weltklasse-Weine waren, haben sich viele qualitätsorientierte Erzeuger einen Ruf erarbeitet. Die Mengen, die man im Ribera del Duero erzeugt sind für spanische Verhältnisse klein, das Klima sehr rau, die Struktur der Weingüter dafür umso familiärer.

Alles im Fluss – der Duero als Lebensader

Frischen Wind brachte das Projekt AALTO, dass 1999 ins Leben gerufen. Mittlerweile besitzt der Wein Kultstatus. Mariano García, der über viele Jahre Weinmacher bei Vega Sicilia war, und sein Partner Javier Zaccagnini wollten mit dem AALTO einen qualitativ herausragenden Wein herstellen, der ein ehrliches Bild der Vielfalt der Umgebung widerspiegelt, was ihnen grandios gelungen. Ein weiteres Beispiel für das Gespür des außergewöhnlichen Terroirs ist Tr3smano. In der Landessprache steht dies für das Unerreichbare, das hier erreicht werden soll: großer Wein. Der Kopf dahinter, Ramirez de Ganuza, ist eine Önologenlegende in Spanien. Sein Wein hat das Potenzial zum nächsten 100 Punkte Wein der iberischen Halbinsel.

Gut ein Drittel aller Reben im Duero sind über 30 Jahre alt und gelten damit offiziell als Alte Reben. Die Faszination der Weine liegt in ihrer Komplexität und Konzentration. Dazu kommen Finesse und Frische, die auch kräftigeren Weinen Zug und Trinkfluss verleihen. Auch das Alterungspotential ist legendär. Neben den Höhenlagen sind es die kalkhaltigen Böden, die elegante, facettenreiche Rotweine hervorbringen. Ein weiteres Beispiel für den Höhenflug der Region ist da Weingut Marta Maté. Winzer César Maté ist von Tim Atkin – Master of Wine, preisgekrönter Autor und international anerkannter Weinkritiker – zum „Winemaker of the Year 2023“ ausgezeichnet worden. César Maté setzt auf Biodiversität in und um seine Weinberge. Durch sein Wissen um die Ton- und Kalkböden erntet er mit die besten Trauben der Region. Beim Weinausbau ist er Innovator und nutzt Betontanks und längere Maischestandzeiten.

Extremes Terroir für extrem gute Weine

Es sind vor allem die klimatischen Bedingungen in Ribera del Duero mit extrem heißen Tagen und kalten Nächten in trockenen Sommern, die den Grundstein für die charaktervollen Weine legen. Tempranillo ist der rote Star der Region. Man kennt ihn hier als Tinto Fino oder Tinta del Pais. Sind die Reben von den oft aufkommenden Spätfrösten verschont geblieben haben Sie über 100 Tage Zeit die Trauben ausreifen zu lassen. Auch hier spielt das Klima eine wichtige Rolle. Die großen Tag-Nacht-Schwankungen bringen eine intensive Traubenausreifung. Von heißen 40 °C an Sommertagen können die Temperaturen nachts auf 15 °C abfallen. Ein Vorteil für die Nährstoffaufnahme der Reben und den Säuregehalt der Trauben. So entstehen feine, komplexe Weine, die dunkeltönig sind, einen beerig würzigen Charakter entwickeln, mit Noten von Tabakblättern, rote Beeren und Gewürzen aus Marokko. Im überwiegend kontinentalen Klima sind noch leichte atlantische Einflüsse spürbar. Insgesamt können die Temperaturschwankungen von -20 °C im Winter, was an die Grenze des Überlebens der Rebstöcke geht, bis zu den besagten heißen Temperaturen im Sommer liegen. Mit 2.400 Sonnenstunden pro Jahr übertrifft das Ribera del Duero selbst Deutschlands sonnigste Region, die Pfalz, mit 300 Stunden! Die Weinberge liegen im wesentlichen auf einer Hochebene zwischen 700 und 1.000 Metern, dem höchsten Teil der Meseta Central, die vom Fluss Duero durchzogen wird. Der Duero entspringt in den Bergen südlich von Rioja und fließt von Spanien nach Portugal, wo er Douro heißt. Der Fluss hat im Laufe seiner Geschichte Sand und Kalkstein auf Terrassen abgelagert, auf denen heute die Reben wurzeln. 89 Gemeinden sind in der Appellation beheimatet, ähnlich vielfältig und individuell sind auch die Bodenbegebenheiten. Auf einer Länge von 115 Kilometern und einer Breite von bis zu 35 Kilometern gibt es heute 27.252 Hektar Weinberge – eine Fläche, vergleichbar mit der Pfalz. Rund 7.500 Winzer wirtschaften im Ribera del Duero. Bis 2019 wurden nur Rotweine und geringe Mengen Rosé unter dem Namen der D.O. geführt. Inzwischen werden auch Weißweine produziert. Bei den Rotweinen und Roséweinen ist die Hauptsorte Tinta del País bzw. Tinto Fino (Tempranillo). Hinzu kommen geringe Mengen Cabernet Sauvignon, Garnacha Tinta, Merlot, Malbec. Die Rotwein-Qualitätsstufen sind vergleichbar mit der in Rioja, es gibt den Jungwein Cosecha, sowie Crianza, Reserva und Gran Reserva. Bei den Weißweinen ist die wichtigste Rebsorte Albillo Mayor. In Weinbergen, die vor 1982 gepflanzt wurden findet man zudem die roten Rebsorten Monastrell und Alicante Henri Bouschet sowie die weißen Pirulés, Pirulé und Chasselas.

Ribera del Duero – eine Muss für Tempranillo-Freunde

Nicht nur Spanier haben Anteil am Aufstieg der Region. Das Weingut Dominio de Pingus von Peter Sisseck ist eine internationale Erfolgsgeschichte. Der gebürtige Däne legte eine der erstaunlichsten Karrieren der Weinwelt hin. Wofür die meisten Winzer Jahrzehnte, einge Bodegas sogar Jahrhunderte brauchten, gelang Peter Sisseck mit wenigen Jahrgängen Nacht: er gehörte schnell zur Elite der Weinmacher und besitzt Kultstatus. Von Bordeaux und des Boutique-Weinguts Chateau Valandraux in St. Émilion zog es ihn 1990 zur Hacienda di Monasterio – die Spitze der spanischen Weinwelt. In dieser Zeit pachtete er vier Parzellen im Ribera del Duero, natürlich herausragendes Terroir, und schuf dort einen Wein, der schon mit dem ersten Jahrgang 98 Punkte von Robert Parker bekam. Ein weiterer legendärer Wein des Ribeira del Duero war geboren. Sein Dominio de Pingusist einer der begehrtesten Weine der Welt. Von ihm gibt es nur 7.000 Flaschen pro Jahrgang, der Inhalt ist einer der kostbarsten Elixiere der Weinwelt überhaupt!

Im Jahr der Erklärung zum Qualitätsweingebiet 1982 gab es gerade einmal 9 Weingüter. Doch der D.O.-Status weckte neues Interesse. Zwischen Peñafiel und San Esteban de Gormaz liegt die „Ruta del Vino“ des Ribera del Duero. Hier findet man alle Weingüter, die Rang und Namen haben. Verantwortlich für den Boom waren visionäre spanische Winzer und Unternehmer im Zusammenspiel mit Kritikern wie Robert Parker, dem der Stil der Weine auf Anhieb zusagte. Tempranillo in modernem Stil wurde zum Markenzeichen des Ribera del Duero. Die Weine wurden teuer und viele von ihnen wurden zu so genannten Blue Chips, Geldanlagen und Auktionsweinen. Doch die Konkurrenz aus der schnell auf über 300 Weingüter angewachsenen Region und die spanische Wirtschaftskrise trugen dazu bei, dass Ribera del Duero heute in allen Preislagen ab der Premiumklasse zu haben ist.

Unique und Unico – die Vision von Vega Sicilia

Das berühmteste Weingut ist noch immer Vega Sicilia. Ihr Único ist nicht nur Unikat, sondern Ikone! Die Ausnahmequalitäten führten auch dazu, dass Ribera del Duero den eigenen DO Status als Denominación de Origen bekam. Der berühmteste Wein des Ribera del Duero ist auf der ganzen Welt gefragt. Nachdem der baskische Großgrundbesitzer Toribio de Lecanda y Campo Mitte des 19. Jahrhunderts Land erwarb, beschloss dessen Sohn Don Eloy Lecanda y Chaves 230 Hektar mit Reben aus Bordeaux zu bepflanzen. Allerdings ging Don Lecanda bereits 1894 pleite und musste den Landsitz verkaufen. Der erste Vega Sicilia Único von Palacio stammt aus dem Jahrgang 1915. Es war eine Cuvée aus Bordelaiser Sorten und Tempranillo. Ihr Anteil liegt bis heute bei ca. 10 % aus, Tempranillo ist über die Jahre für den Wein immer wichtiger geworden. Im Laufe der Jahrzehnte ist der Único zum berühmtesten Wein Spaniens avanciert, sowohl im Inland als auch im Ausland. Heute werden drei verschiedene Rotweine auf dem Weingut hergestellt: der ewig lagerfähige Unico, der etwas früher reifende Valbuena 5° und die Reserva Especial als Cuvée dreier verschiedener Jahrgänge. Für den vierten Wein der Region, den Alión wurde ein eigenes Weingut errichtet. 

Ob Grand Cru Wein oder spannende Neuentdeckung, das Ribera del Duero bietet größte Weinvielfalt und Facettenreichtum – in jeder Preisklasse!