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Bordeaux

Weine aus Bordeaux

Die Region rund um Bordeaux ist das größte Qualitätsweinbaugebiet weltweit. Vom einfachen Bordeaux AC bis zum Grand Cru Classé, vom leichten Crémant  bis zum im Barrique ausgebauten Rot- und Weißwein ist die Vielfalt groß.

 
Im Fokus:

Bordeaux - feinste Weine aus atlantischem Klima

Wer Wein trinkt, wird sich irgendwann mit Bordeaux beschäftigen. Das Anbaugebiet ist neben dem Burgund sicher das berühmteste der Welt, der Ruf legendär und die Vielfalt riesig, auch wenn man sich dort auf nur wenige Weinstile konzentriert. De facto ist Bordeaux mit 108.000 Hektar Anbaufläche – und damit etwa so viel wie das gesamte Deutschland – das größte zusammenhängende Qualitätsweinanbaugebiet weltweit. Erzeugt werden Weine vom einfachen Bordeaux AC und Entre-deux-Mers bis zum Premier Grand Cru Classé. Neben Süßweinen aus weltberühmten Appellationen wie Sauternes und Barsac oder weniger bekannten wie Cadillac oder Loupiac entstehen auch Crémants. Den Rosé gibt es gleich in zwei Varianten: Klassisch ist der dunkle Rosé, der Clairet, eher modern hingegen der blassrosafarbene Rosé.
Der typische Bordeaux aber ist heutzutage auf jeden Fall der im Barrique ausgebaute Rotwein, für den eine Handvoll Rebsorten zur Verfügung stehen. Bordeaux hat eine enorme Strahlkraft und ist ein Vorbild für viele andere Regionen, in denen Weine im Bordeaux-Stil erzeugt werden. Doch auch in Bordeaux ist nicht alles Gold, was glänzt. Während die Crus der Region weiterhin sehr begehrt sind und sehr gute Preise erzielen, erfahren vor allem die Erzeuger einfacher Weine unter den 5.300 Traubenbauern, den Weingütern und auch den Genossenschaften, dass sich das Trinkverhalten ändert und Bordeaux einer großen Konkurrenz ausgesetzt ist. Manche setzen auf Weine mit wenig oder gar keinem Alkohol, andere fordern Rodungsprämien, um die Flächen für andere landwirtschaftliche Produkte zu nutzen. Doch was auch immer in Bordeaux geschieht, der klassische Bordeaux ist ein Weintyp, der als Synonym für kraftvollen französischen Rotwein weltweit viele Liebhaber findet.

Ein Blick in die Geschichte von Bordeaux Wein

Der Aufstieg der Region um Bordeaux zu einem der führenden Weinbaugebiete der Welt hat viel mit England zu tun; denn das Gebiet rund um Bordeaux gehörte von 1154 bis 1453 zu England. Auf der Insel aber gab es damals nur sehr wenig Weinbau, und der Durst war groß. Also begann man, aus dem Südwesten Frankreichs große Mengen Wein zu importieren. Zunächst überwogen Weine aus Madiran und Cahors, dann wurden Weine aus Bordeaux immer beliebter. Diese Weine waren mit Sicherheit mit den heutigen nicht zu vergleichen; denn Sorten wie Merlot oder Cabernet Sauvignon wird es damals noch nicht gegeben haben. Was sich aber in dieser Zeit schon etabliert hat, waren bestimmte Ausbauformen wie die im Barrique. Das Barrique konnte seinerzeit wegen seiner Form und Größe ein Hafenarbeiter allein auf ein Schiff befördern. Und auch die Vertriebsstrukturen etablierten sich damals. Es gibt heute noch Handelshäuser in Bordeaux, die damals entstanden sind. Bis heute verkaufen viele Weingüter ihre Weine nicht selbst an die Kunden, sondern beauftragen Makler, sogenannte Courtiers, die zwischen Weingütern und Handelshäusern vermitteln. Bis in die 1920er Jahren hat man den gerade erst vergorenen Wein noch unfertig in Fässern an die Handelshäuser verkauft. Es oblag ihnen, die Weine auszubauen und später auch auf Flaschen zu füllen. Erst der damals gerade zwanzigjährige Baron Philippe de Rothschild änderte das, weil er den Ausbau und somit die in Flaschen gefüllte Qualität selbst kontrollieren wollte. Bei ihm entstanden die ersten Bordeaux Crus »mis en bouteille au Château«.
Den Begriff Château dürfen heute übrigens alle Erzeuger verwenden, auch wenn es sich beim Château nur um einen Schuppen in einem Gewerbegebiet handeln sollte. Der Begriff hat sich früh etabliert, weil die Weine tatsächlich und vor allem von Adligen in den vielen Schlössern rund um Bordeaux erzeugt wurden. Zur Zeit der englischen Besatzung und bis ins 19. Jahrhundert hinein waren es vor allem Weine aus dem Médoc, aus Graves und Sauternes, die exportiert wurden und zu Weltruhm gelangten. Daher war es auch die Rive gauche, die linke Seite des Ufers der Garonne, die im Rahmen der heute noch gültigen Bordeaux-Klassifizierung von 1855 erfasst wurde. Weine von der Rive droite, also vom rechten Ufer, aus Pomerol, Saint-Émilion, Blaye oder Fronsac waren damals weniger bekannt und wurden teilweise eher in Libourne als in Bordeaux gehandelt.

Die bekanntesten der insgesamt 65 Appellationen in Bordeaux

Rive gauche (linkes Ufer)

Rive droite (rechtes Ufer)

Außerdem

  • Bordeaux AC (für Rotwein)
  • Bordeaux Sec (für trockenen Weißwein)
  • Bordeaux Doux (für süßen Weißwein)
  • Bordeaux Supérieur (im gesamten Bordeaux für Rotweine)
  • Entre-deux-Mers (zwischen Gironde und Dordogne für frische Weißweine)
  • Bordeaux Clairet
  • Bordeaux Rosé
  • Crémant de Bordeaux

Die Appellationen und ihre Qualitätsstufen

Bei Bordeaux-Weinen unterscheidet man die Regionen Médoc, Graves und Sauternes auf der linken Seite der Gironde, Blaye und Bourg sowie das Libournais auf der rechten Seite, Entre-deux-Mers zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne und die Bezeichnung Bordeaux Supérieur gebietsübergreifend. Darüber hinaus aber wird zwischen acht Weinfamilien unterschieden. Die roten Bordeaux und Bordeaux Supérieur machen rund 44 % aus. Médoc und Graves liegen bei rund 18 %, die sogenannten Côtes bei 13 %, Saint-Émilion, Pomerol und Fronsac liegen bei 10 %, die Blancs Secs bei 9 %, die Rosés bei 5 %, der Crémant bei 1,5 % und die Blancs Doux bei gerade noch 0,5 %. Wie sehr sich diese Region gewandelt, zeigt sich allein schon daran, dass in den 1960er Jahren noch weit über die Hälfte der erzeugten Weine Weißweine waren.
Die Qualitätsstufen in Bordeaux sind wie eine Pyramide aufgebaut. Die Basis bilden Bordeaux AC und Bordeaux AC Supérieur, Rosé, Clairet und Crémant, die meisten Blanc Sec und Entre-deux-Mers. Als zweite Stufe der Pyramide gibt es die Gebietsappellationen. Dazu gehören in der Rive droite die sogenannten Côtes de Bordeaux, Côtes du Bourg, Côtes du Blaye, Castillon – Côtes de Bordeaux, aber auch Francs und Cadillac. Auf der linken Seite der Gironde, der Rive gauche, sind es das Médoc und das Haut-Médoc sowie Péssac-Léognan und Graves unterhalb von Bordeaux. Die dritte Stufe bilden die Ortsappellationen. Dazu gehören rechts zum Beispiel Saint-Émilion und Pomerol, Canon-Fronsac und Fronsac. An der Rive gauche sind es so berühmte Namen wie Saint-Estèphe, Pauillac, Saint-Julien, Listrac-Médoc, Moulis und Margaux sowie die Süsswein-Orte Sauternes und Barsac. Die Krönung der Appellationen bilden die Crus, die sich durch die unterschiedlichen Klassifizierungen ergeben haben.

Die Klassifizierungen in Bordeaux

Vor der Weltausstellung von 1855 in Paris beauftragte der damalige Kaiser Napoleon III. die Handelskammer von Libourne, »eine vollständige Liste der klassifizierten Bordeaux-Rotweine sowie unserer großen Weißweine« zu erstellen. Da die Herren der Kammer diese Liste nicht selber zusammenstellen wollten, übertrugen sie die Aufgabe der Gilde der Courtiers. Diese ignorierten einen Teil des Auftrags, nämlich den, das gesamte Gebiet zu erfassen. Sie beschränkten sich auf Weine des Médoc sowie aus Sauternes und Barsac. Sie kümmerten sich auch nicht vorrangig um die zu dem Zeitpunkt reale Qualität der Weine, sondern erstellen eine Liste auf der Basis der Preise, die für die Weine der besten Weingüter im Laufe der letzten 100 Jahre gezahlt wurden. Daraus entstand eine bis heute gültige Pyramide von Weingütern, die als 5ème Cru Classé eingestuft wurden, hoch bis zur exklusiven Spitze von damals lediglich vier 1er Cru Classé, nämlich Château Latour, Château Margaux, Château Lafite-Rothschild und als einziges Graves-Weingut Château Haut-Brion. Das Weingut Château Mouton-Rothschild wurde im Jahr 1973 nachträglich hochgestuft. Im Sauternes wurden damals schon elf Weingüter als 1er Cru Classé klassifiziert. Eines aber wurde der Primus inter Pares: Château d’Yquem hat als einziges den Status eines 1er Cru Classé Supérieur. Eine Klassifizierung der einfacheren Weingüter des Médoc erfolgte in den 1920ern. Diese Châteaux wurden als Cru Bourgeois bezeichnet. Die Rot- und Weißweine aus Graves bzw. Pessac-Léognan wurden 1953 bzw. 1959 klassifiziert, die Weine aus Saint-Émilion 1955.

Rebsorten, Terroir und Stile in Bordeaux

Das Gebiet von Bordeaux profitiert von einem einzigartigen Klima, das aber mit dem Klimawandel ähnlich tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt ist wie andere Gebiete. Entscheidend sind hier vor allem der nahe Atlantik und der Golfstrom, aber auch die beiden Flüsse Dordogne und Garonne, die bei Bordeaux zusammenfließen und gemeinsam das Bassin der Gironde und damit so etwas wie ein Inlandsmeer bilden.
Die Rive gauche ist vor allem geprägt vom direkten atlantischen Klima sowie einem Boden, der auf dem ehemaligen Bett der Gironde basiert, die sich immer wieder verschoben hat. Es sind karge, kiesige Schwemmlandböden, auf denen vor allem der Cabernet Sauvignon zu voller Qualität heranreift. Die Nähe zum Meer sorgt auch für stärkere Jahrgangsschwankungen. Die Rive droite, aber auch das Gebiet Entre-deux-Mers ist lehmiger, kalkiger und auch wärmer, weil kontinentaler. Dort findet man viel mehr Merlot. Diese Bereiche sind etwas weniger abhängig von den Kapriolen des Meereseinflusses. Trotzdem liegen auch sie immer noch nah genug am Meer, dass der Einfluss deutlich spürbar bleibt. Definitiv spielt der Jahresverlauf des Wetters eine starke Rolle bei der Qualität des jeweiligen Jahrgangs.
Bordeaux ist bekannt dafür, dass die Weine das Ergebnis einer Cuvée unterschiedlicher Sorten sind. Damit unterscheidet sich das Gebiet von dem großen französischen Konkurrenten Bourgogne, wo fast ausschließlich reinsortig mit Pinot Noir, Chardonnay und Aligoté gearbeitet wird. Zugelassen für roten Bordeaux sind die Rebsorten Merlot (66 %), Cabernet Sauvignon (22,5 %), Cabernet Franc (9,5 %) sowie die weiteren klassischen Sorten Petit Verdot, Carmenère und Malbec. Seit 2021 sind zudem Arinarnoa, Castets, Marselan und Touriga Nacional zugelassen. Bei den weißen Rebsorten dominieren Sémillon (45 %) und Sauvignon Blanc (43 %). Dazu kommen die klassischen Sorten Muscadelle (5 %), Ugni Blanc, Merlot Blanc und Colombard sowie seit 2021 Alvarinho und Liliorila. Junge Weine werden teilweise im Edelstahl und vor allem auch in Zement-Tanks ausgebaut. Die meisten Weine aber reifen über ein bis zwei Jahre in Barriques, Eichenfässern von normalerweise 228 Litern Inhalt. In den letzten Jahren sind Beton- oder Holzeier hinzugekommen und manchmal auch Kelleramphoren aus gebranntem Lehm.

Nachhaltiges Bordeaux

Schaut man auf nachhaltige und biologische Wirtschaftsweisen, dann haftet dem Bordeaux ein guter Ruf an, weil viele der berühmtesten Weingüter schon lange biologisch oder biodynamisch arbeiten. Tatsächlich hat es in Bordeaux dafür eine längere Entwicklung gebraucht. Heute aber wird in Bordeaux gerade einmal die Hälfte der Herbizide versprüht, die man im Burgund oder in der Champagne einsetzt. 75 % der Weinberge werden entweder nach Nachhaltigkeitstandards oder Biozertifizierungen bearbeitet. 2014 waren es gerade einmal 35 %. Der Anteil der Fläche in Umstellung auf biologische Landwirtschaft hat sich von 2020 auf 2021 um 43 % gesteigert. Es tut sich also gerade sehr viel in diesem eher traditionell agierenden Landstrich, der bis heute zu den mit Abstand berühmtesten und wichtigsten Anbaugebieten der Welt gehört. Um das Gebiet auch für den Tourismus noch attraktiver zu machen, hat Bordeaux viel investiert. In den letzten Jahren ist eine Cité du Vin entstanden, zudem Weinstraßen, Weinproben-Kreuzfahrten oder auch Kurse an der offiziellen Weinschule in Bordeaux.

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