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Weine aus dem Piemont

Weine aus dem Piemont

Wenn es um beste, dabei ländliche italienische Küche und herausragende Weine geht, dann ist das Piemont genau die richtige Destination. Es ist die Heimat von Barolo und Barbaresco, von Gavi, Roero Arneis und vielem mehr.

 
Im Fokus:

Das Piemont

Historisch und kulturell gesehen, gehört das Piemont – im Italienischen »Piemonte« oder »Piedmont« geschrieben – sicher zu den ungewöhnlichsten Regionen Italiens. Das beginnt schon mit seinem Namen, der dem Französischen entlehnt ist und so viel heißt wie »am Fuße der Berge«. Das liegt daran, dass das Piemont vom 11. bis zum 19. Jahrhundert zu Savoyen gehörte, wo das Französische vorherrschte. Tatsächlich liegt das Piemont zu Füßen der Schweizer wie der französischen Alpen und nimmt den größten Teil des Nordwestens Italiens ein. Es grenzt im Norden an die Schweiz und im Westen an Frankreich und reicht fast bis zur Mittelmeerküste. Seine Hauptstadt und die größte Stadt der Region ist Turin (Torino). Das Piemont ist vor allem für seine Landschaft und die ländliche gute Küche bekannt. In der Weinwelt gehören Barolo und Barbaresco zu den größten Rotweinen Italiens. Doch es gibt weit mehr zu entdecken. Da wären die beliebten Rotweine Barbera und Dolcetto, Weißweine wie Gavi oder Roero Arneis oder der Schaumwein Asti. 

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Um das Piemont und seine Weine verstehen zu können, muss man kurz in seine Historie schauen. Zwar wurde dort Wein schon unter den ligurisch-keltischen Taurinern (nach denen Turin bzw. Turino benannt ist) erzeugt und später auch von den Römern, doch es waren tatsächlich die Savoyer, die ab dem 11. Jahrhundert den Weinbau revolutionierten. Die Erzeugung von Nebbiolo wurde erstmals 1266 dokumentiert. 1431 wird er in La Morra als wertvollste Rebsorte erwähnt – ein Status, den er dort bis heute beibehalten hat. 1815 fiel das Piemont an das Königreich Sizilien. Dieses wiederum wurde im Jahr 1861 in das neu gegründete Königreich Italien integriert, dessen König ein Savoyer wurde, nämlich Viktor Emmanuel II. Er servierte zu seiner Krönung Barolo, was zu dem Ausspruch führt, dass der Barolo der Wein der Könige und der König der Weine sei.
Doch auch wenn der Barolo einen gewissen Stellenwert erhielt, so blieb der Wein, den man meist viele Jahre lagern musste, bis er trinkbar wurde, doch eineSeltenheit, und international wurde die Gegend nur wenig wahrgenommen. Das änderte sich erst nach und nach gegen Ende der 1970er Jahre, in denen der italienische Wein, ausgehend von den frischen Weißweinen des Friaul und den »Super-Tuscans« aus der Toskana, zunehmend mehr internationale Aufmerksamkeit erhielt. Es waren dann auch die sogenannten »Modernisten«, die in den Bereichen Barolo und Barbaresco damit begannen, dem Nebbiolo mithilfe anderer Formen der Extraktion und dem Ausbau in französischen Barriques einen neuen Stil zu verleihen, der international einfacher zu verstehen und früher zu genießen war. Das sorgte für den Durchbruch im Piemont. 

Zwischen Meer und Bergen

In Bezug auf seine Fläche – es sind 25.400 km2 – ist das Piemont nach Sizilien die größte Anbauregion Italiens. In Bezug auf die Hektarzahl der Weinberge – essind rund 48.000 – liegt es aber im Mittelfeld. Im Piemont werden – anders als invielen anderen Regionen wie beispielsweise dem Veneto – kaum günstige oder sogar billige Massenweine erzeugt. Das merkt man auch daran, dass sich die Genossenschaften der Region auf hohe Qualitätsstandards geeinigt haben, und ebenfalls daran, dass es im Piemont kleine Landwein-Appellation gibt. Erzeugt werden Weine in 19 DOCGs und 41 DOCs. Die Weinberge dieser Appellationen liegen vor allem in der Langhe, rund um Asti, rund um Monferrato und im hoch gelegenen Norden mit Appellationen wie Gattinara, Ghemme, Erbaluce di Caluso, den Colline Novaresi oder den Valli Ossolane. Die Alpen bilden dabei so etwas wie eine schützende Barriere, in denen die Hügel des Piemont subalpine Ausläufer sind. Dort stehen die Reben, während in der Ebene beste landwirtschaftliche Produkte erzeugt werden. Die Böden der Region bestehen meist aus Ton, kalkhaltigem Mergel, Sandstein und Sand. 

Ein Füllhorn an Rebsorten

Eine weitere Besonderheit des Piemont ist die Fülle an autochthonen Rebsorten,die es oft auch nirgendwo sonst zu finden gibt. Bekannt sind natürlich der Nebbiolo, die Barbera – die zumindest aus der erweiterten Region stammt – sowie der Dolcetto. Einen Namen hat sich mittlerweile auch wieder der weiße Arneis aus der Gegend von Roero gemacht, der in den 1970ern fast ausgestorben wäre. Schon weniger bekannt ist der Cortese, die Rebsorte des »Gavi«. Doch es gibt noch viel mehr Rebsorten in der Region. Da ist der Timorasso, eine weiße Sorte, die ein großes Revival erlebt und mittlerweile als weißes Pendant zum Barolo angesehen wird. Weitgehend unbekannt unter den roten Sorten sind Albarossa, Brachetto, Vespolina oder Ruché, Avanà, Bonarda, Grignolino oder Croatina. Dazu kommen weitere weiße Sorten wie Erbaluce oder Freisa. Noch seltener sind die ebenfalls gerade so am Aussterben gehinderten roten Sorten Nascetta und Pelaverga. Insgesamt sind es mehr als 100 Rebsorten, die man im Piemont findet – und die wenigstens kommen von außerhalb. Trotzdem sollte man die teils hervorragenden Weine aus den schon lange ansässigen Rebsorten Pinot Noir und Chardonnay, Pinot Bianco und Sauvignon Blanc nicht vergessen. Dazu kommen weit gereiste Sorten wie der Muscat für den »Moscato d’Asti«, die Favorita, die anderswo »Vermentino« genannt wird, oder die Malvasia Nera, die ebenfalls eher aus den südlichen Regionen zugereist ist. 

Die wichtigsten Appellationen

Das Piemont ist die Region mit den meisten Qualitätswein-Appellationen in Italien. Es besitzt mehr als die größere Toskana. Dabei halten sich – was man kaum erwartet – die Appellationen und auch die Mengen von Weißwein und Rotwein fast die Waage. 

Rund um Asti wird der leichte und leicht schäumende süße »Moscato d’Asti DOCG« erzeugt. Hinzu kommen »Barbera d’Asti DOCG«, »Dolcetto d’Asti«, »Freisa d’Asti«, die seltenen »Grignolino d’Asti« und »Malvasia di Casorzo d’Asti« sowie der noch seltenere schäumende »Brachetto d’Acqui«. Auch Malvasia ist dort zu Hause sowie der seltene aromatische rote »Ruchè di Castagnole Monferrato« – der erstaunlicherweise nicht zum Gebiet Monferrato gerechnet wird. Dort findet man die DOCGs »Barbera del Monferrato Superiore«, »Gavi« (»Cortese di Gavi«) und »Nizza« sowie eine Handvoll DOCs wie die für den seltenen »Grignolino del Monferrato Casalese«. 

Die Langhe, abgeleitet ist der Name vom Dialektwort für »Zunge«, das für die besondere Form der Region steht, ist die für Wein bedeutendste Region im Piemont. Dort findet man allein sieben DOCGs inklusive »Barolo« und »Barbaresco«, die Schaumwein-Appellation »Alta Langha«, ferner die Appellationen »Dogliani«, »Dolcetto di Diano d’Alba«, »Dolcetto di Ovada Superiore« und »Roero«. Ebenso berühmt aber sind natürlich DOCs wie »Barbara d’Alba«, »Nebbiolo d’Alba« oder »Langhe«. Oberhalb von Turin erstreckt sich ein Gebiet, das ebenfalls ein Revival erlebt. Die hoch gelegenen Anbaugebiete Gattinara und Ghemme sind uralt, wurden schon zu römischer Zeit bewirtschaftet und waren bis ins 19. Jahrhundert viel bekannter als Barolo oder Roero. Das Gebiet heißt heute Alto Piemonte und liegt auf 400 bis 500 Metern Höhe. Vor allem der Klimawandel sorgt dafür, dass namhafte Winzer ausder Langhe dort investieren, weil es dort frischer ist als in der tiefer liegenden Langhe. Neben dem Nebbiolo, der in der Region »Spanna» genannt wird, werden alte Sorten wie Bonarda und Vespolina rekultiviert, und mit dem »Erbaluce di Caluso« wird eine besondere weiße Rarität erzeugt