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Rotwein Weißwein
Dolcetto d'Alba Langhe Langhe DOC
Arneis Barbera Chardonnay Dolcetto Nebbiolo
Az. Agr. Conterno Fantino Cantina Vietti Domenico Clerico AZ. Elio Altare Gaja
Tesdorpf Robert Parker Antonio Galloni James Suckling
2023 2022 2021 2018
ja

Langa est divisa in partes tres

Nicht nur das von Julius Cäsar beschriebene Gallien ist in drei Teile aufgeteilt, auch die norditalienische Landschaft Langhe ist es. Namentlich sind es die Alta Langa (obere Langhe), bekannt vor allem für den Anbau von Haselnüssen, die Langa Astigiana, berühmt für die Trüffel aus Alba und die untere Langhe, auf italienisch Bassa Langa. Sie ist der Ursprungsort eines Großteils der Piemonteser Weinlegenden, allen voran des Barolo.

Es muss nicht immer Barolo sein

Barolo wird bekanntermaßen aus der Rebsorte Nebbiolo vinifiziert. Wächst er allerdings in Weingärten, die nicht zu den 1.300 Hektar Fläche der DOCG Barolo gehören und auch zu keiner anderen lokalen von Nebbiolo dominierten Rotwein-DOC(G) – wie beispielsweise Barbaresco, Roero oder Alba – wird er unter der DOC Langhe Nebbiolo vermarktet. Formal betrachtet ist es zwar die geringerwertige Herkunft. Was aber nicht zwingend den schlechteren Wein bedeuten muss. Denn der mit Sorgfalt vinifizierte Nebbiolo eines ambitionierten Winzers von aus der Langhe bereitet meist deutlich mehr Trinkvergnügen als der Barolo DOCG eines mittelmäßigen Erzeugers.

DOC Lange – mehr als nur Nebbiolo

Um als Langhe Nebbiolo auf den Markt kommen zu dürfen, muss der Wein zu mindestens 85 % aus der genannten Sorte gekeltert worden sein, der Mindestalkoholgehalt beträgt im Falles des Nebbiolo 11,5 %. Mindestreifezeiten sind nicht vorgeben, angesichts der ausgesprochen tanninbetonten Art der Rebsorte ist aber allzu schnelles Trinkvergnügen eher nicht zu erwarten.

Nicht ganz 1.750 Hektar Anbaufläche umfasst die Langhe DOC. Die sind allerdings nicht ausschließlich mit Nebbiolo bestockt, sondern mit einer ganzen Reihe von Rebsorten. Im Einzelnen sind das:

Arneis, Chardonnay, Favorita, Nascetto, Riesling, Rossese Bianco und Sauvignon bei den Weißweinen. Bei entsprechender Rebsortenangabe auf dem Etikett müssen sie zu mindestens 85% in der Flasche sein. Als „Bianco“ ist zudem jede denkbare Cuvée in jedem denkbaren Mischungsverhältnis der genannten zum Anbau zugelassenen Rebsorten erlaubt.

Bei den Rotweinen der Langhe sind es neben dem Nebbiolo: Barbera, Cabernet Sauvignon, Dolcetto, Freisa, Merlot, Pinot Nero und Novello. Auch hier hat der Kellermeister beim Cuvetieren des Rosso völlig freie Hand, solange sich die fertige Mischung ausschließlich auf die genannten Rebsorten stützt.

Lage, Lage, Lage

Dass auch viele andere Rebsorten in der Langhe im Ertrag stehen, liegt ganz sicher auch daran, dass der Nebbiolo als Rebsorte allerhöchste Ansprüche an seinen Standort stellt. Nur, wenn wirklich alles stimmt, ist er in der Lage, sein volles Potential zu entfalten: kalkhaltiger Mergel als Boden, der Wingert selbst nicht zu flach und mit optimaler Exposition zur Sonne, also Süd oder Südwest.

Stimmt jedoch alles und dazu auch noch der Vegetationsverlauf über das Jahr und sogar das Wetter zur Lese, dann kann die Sorte Weine hervorbringen, die sich in Sachen Komplexität und Größe selbst vor den allerbesten Tropfen dieser Welt nicht verstecken müssen.  Ein gereifter Nebbiolo aus gutem Jahr und geeignetem Wingert zählt zu den großen Offenbarungen, die die Welt der Reben für den Weinfreund bereit hält: Rosen, Veilchen, Tabak, Leder, Teer, dazu Trüffel, Schokolade und Gewürze. Eine Aromenkomposition weit entfernt von oberflächlicher Schmeichelei – stattdessen meist ernst, tief und fordernd. Vor allem aber: ein Erlebnis ebenso einzigartig wie unvergesslich.