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Chianti Classico Chianti Classico Riserva Toscana
Sangiovese
Agricola Querciabella Spa Brancaia Castello di Ama Castello di Monsanto Fattoria di Felsina
Tesdorpf James Suckling Robert Parker Falstaff Jancis Robinson
2022 2021 2020 2019 2018
ja
Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
trocken
verfügbar

Chianti Classico

Seit dem Mittelalter werden die Weine des Kerngebiets des Chianti für ihre Qualität gerühmt. Der Chianti Classico mit seinem Emblem, dem Gallo Nero, ist ein Sinnbild für hervorragenden Sangiovese.

 
Im Fokus:

Chianti Classico

Wer sich je mit italienischen Weinen beschäftigt hat, kennt den Gallo Nero, den schwarzen Hahn, der seit 1924 die Flaschen des Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico ziert. Der Wein aus dem Herzen der Toskana ist dabei selber im Laufe der Zeit zu einem Symbol für qualitativ hochwertige klassische Weine der Toskana und der wichtigsten Rebsorte der Region, des Sangiovese, geworden. Doch haben Modernisten im Laufe der letzten drei Jahrzehnte durchaus Zacken aus der Krone dieses Weintyps gebrochen, der eigentlich für die traditionellen Rebsorten und auch Ausbauweisen der Toskana stand. Früher war der Chianti Classico immer ein Wein, der aus mindestens 80 % Sangiovese mit kleinen Anteilen der historischen Rebsorten Colorino, Canaiolo und/oder Mammolo in großen Fudern vinifiziert wurde. Mit dem Erfolg der Super Tuscans wurden auch Anteile von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Syrah erlaubt sowie der Ausbau in kleineren Fässern, sodass oft der Holzeinsatz viel markanter wurde, als es früher üblich war.

Das Kerngebiet des Chianti

Schon früher mussten sich die Produzenten des Chianti Classico gegen die Konkurrenz aus der eigenen Region wehren, nämlich der aus Chianti, um nicht verwechselt zu werden. Chianti, das viel größere Gebiet, wurde 1967 zur Chianti DOC und 1984 zur Chianti DOCG, Chianti Classico erhielt erst 1996 einen eigenen DOCG-Status. Dabei hatte Großherzog Cosimo III. de’ Medici (1642–1723) bereits im Jahr 1716 eine Zone für diesen Wein definiert, die 1932 einmal erweitert wurde. Das Kerngebiet des Chianti Classico umfasst rund 70.000 Hektar, von denen aber nur 7.000 Hektar (Stand: 2022) mit Reben bestockt sind. Es reicht von Florenz im Norden aus zu den Chianti-Hügeln im Osten, zu den Flüssen Pesa und Elsa im Westen und Siena im Süden. Die ca. 70 Kilometer lange Weinstraße Via Chiantigiana verbindet die beiden wichtigen Städte Florenz und Siena. Die Konkurrenz der beiden früheren Stadtstaaten hat dem Wein auch sein Emblem gegeben; denn der Gallo Nero war das Symbol der sogenannten Militare del Chianti, einer militärischen Vereinigung, die den schwarzen Hahn gewählt hat, weil er bei der Festlegung der Grenzen des Chianti-Gebietes im Wettstreit zwischen Florenz und Siena eine wichtige Rolle gespielt haben soll. Der Hofmaler der Medici, Giorgio Vasari (1511–1574), malte denn auch einst den schwarzen Hahn als Allegorie des Chianti Classico auf die Decke des Salone dei Cinquecento im florentinischen Palazzo Vecchio.

Das Terroir

Die Appellation umfasst acht Gemeinden, zu denen Castellina, Gaiole, Greve und Radda, jeweils in Chianti, sowie Teile von Barberino Tavarnelle, Castelnuovo Berardenga, Poggibonsi und San Casciano im Val di Pesa gehören. Die Böden variieren erheblich und bestehen aus unterschiedlichen Schichten und Zusammensetzungen aus schieferhaltigem Ton (Galestro genannt), Mergel (Ton-Kalkstein)-Gestein (Alberese genannt) und feinem Sandstein. Alberese-Böden bringen in der Regel opulente und muskulöse, aber dennoch frische und elegante Weine hervor. Galestro-Weine sind tendenziell kraftvoller und aromatisch komplexer. Die Weine vom Sandstein gelten als besonders elegant, geschmeidig, aromatisch floral und zitrisch. Lehmreiche Böden wiederum sorgen für Fülle und Seidigkeit.

Was macht einen Wein zum Chianti Classico?

Zunächst müssen die Trauben des Weines, der als Chianti Classico anerkannt werden soll, aus dem Herkunftsgebiet stammen. Darüber hinaus muss auch das Weingut im Herkunftsgebiet liegen – was in anderen DOCs oder DOCGs Italiens nicht der Fall ist. Darüber hinaus dürfen die Weinberge nicht höher als 700 Meter liegen. Der minimale Alkoholgehalt eines Chianti Classico, also eines Rosso oder Annata, liegt bei 12 Vol.-%, der Ausbau erfordert mindestens ein Jahr, der Restzuckergehalt liegt bei höchstens 4 g/l. Der Anteil des Sangiovese muss mindestens 80 % sein. Weiße Trauben dürfen im Gegensatz zu früher heute nicht mehr verwendet werden. Wird mindestens ein Kriterium nicht erfüllt, wird der Wein zum Toscana Rosso herabgestuft; denn im Gebiet des Chianti Classico darf seit 2006 kein Wein mehr als einfacher Chianti deklariert werden.

Die Qualitätspyramide von 2014

Im Jahr 2014 hat man sich im Konsortium auf eine dreistufige Qualitätspyramide geeinigt. Die Basis bildet der Chianti Classico Annata. Die mittlere Stufe nennt sich Chianti Classico Riserva. Die Riserva hat einen Alkoholgehalt von mindestens 12,5  Vol.-% und wurde mindestens über 24 Monate ausgebaut. Die Spitze bildet die Chianti Classico Gran Selezione, deren Trauben aus einem einzelnen Weinberg stammen müssen. Der Alkoholgehalt liegt bei mindestens 13 Vol.-% und die Ausbauzeit bei mindestens 30 Monaten.

Neuerungen seit 2021

Auch wenn Chianti Classico eine starke Marke sein mag, so waren doch viele Erzeuger hochwertiger klassischer Weine der Region unzufrieden mit der Vielfalt der Stile. Sie forderten, dass die Herkunft des Terroirs deutlicher betont wird. So hat man 2021 die besten geografischen Herkünfte, die Unità Geografiche Aggiuntive oder UGA, in der gesamten Appellation eingeführt. Es sind elf Herkünfte, die seit Herbst 2022 auf den Etiketten der Chianti Classico Gran Selezione-Weine genannt werden dürfen, und zwar die der Gemeinden Castellina, Castelnuovo Berardenga, Gaiole, Greve, Lamole, Montefioralle, Panzano, Radda, San Casciano, San Donato in Poggio und Vagliagli.