Marta Rovira nennt ihre Weine auch die „Pinots des Mittelmeers“
Ruhe und Zeit in dieser abgeschiedenen Idylle bekommen auch ihre Weine. Nach burgundischem Vorbild hat sie ihr Weinsortiment strukturiert: Village (Bellmunt), Premier Cru (Coma Vela), Grand Cru (Clos Fontà). Ihre Grand Crus bekommen bis zu 4 Jahre Flaschenlagerung. Dafür wurde extra ein Lager gebaut, es fügt sich unaufgeregt in die Landschaft. Diese Ruhephasen sind ebenso essentiell für die Eleganz und Feinheit, wie die Arbeit in den Weingärten. „Zu sagen, sie würde mit der Natur arbeiten, ist eine maßlose Untertreibung. Marta spürt die Natur, fühlt Ihr Terroir!“, erzählt Oliver Hauser. Im Fokus steht ganz klar die Weinbergsarbeit! Mondphasen, Präparate und Tees sind das Handwerkszeug für Biodynamiker. Marta Rovira ist darüber hinaus eine so einfühlsame Person, die den Kreislauf im Blick hat. Natürlich ist die Monokultur Wein in dieser hügelreichen Region oft von Natur aus schon durchbrochen. Als sie sich dafür entschied Eichen zur Beschattung zu pflanzen, setzte sie aber zuerst Birken, weil diese schneller wachsen und beide Baumarten eine Symbiose eingehen. Auch Olivenhaine gehören zum Landschaftsbild, ihr eigenes Olivenöl zum guten Ton auf Mas d’en Gil.
Neben der konsequenten Umsetzung biodynamischer Landwirtschaft, setzte Sie auch mit ihrem ersten Wein ein neues Zeichen: Bellmunt, der nach dem Namen des Berges vor der Haustür benannt ist, wird die Hälfte des Weins im Beton ausgebaut, die andere Hälfte im Holz. Deutlich weniger Holz gehört mittlerweile zum Markenzeichen von Marta Rovira. Sie liest die Trauben in den Weingärten früher, Cabernet Sauvignon wird bald der Geschichte angehören, denn die Historie der Region sind die authochtonen Rebsorten Garnacha und Garnacha Blanca, Macabeo, Carignan und etwas Syrah und Viognier.
Ein Blick in ihre „Cocina“, die Küche, wie sie ihren Keller nennt, ist dennoch spannend. Jede Parzelle wird einzeln ausgebaut. Und es sind 53! Geht man mit Ihr durch die Weingärten hat man das Gefühl sie kennt jede Pflanze persönlich! Ihre Fässer hat Sie auf jeden Fall mit Namen versehen, jedes einzelne mit dem Namen eines Menschen, der für Sie eine besondere Bedeutung im Leben und ihren Lebensweg har. Daraus entstehen ihre sechs Weine. Die dicken Wände des alten Hauses kühlen auch im heißen Sommer auf konstanter Temperatur.