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Mas d’en Gil – Finesse hat Priorat!
Es ist ohnehin schon das Gebiet in Spanien, dass in jüngster Zeit die spannendste Entwicklung im Weinbau der iberischen Halbinsel genommen hat: das Priorat! Ein Weingut strahlt dabei noch einmal deutlich heraus und kann zweifelsfrei als das neue Priorat gesehen und getrunken werden. In aller Ruhe und Abgeschiedenheit konnte Marta Rovira das Weingut ihrer Familie übernehmen und einen feinen neuen Stil etablieren. Ganz klar geholfen hat ihr dabei der Schritt hin zur Biodynamie, den sie ihrem Vater zunächst vorenthielt. Dieser hat das 1860 gegründete Weingut Ende der 1990iger übernommen. Sie gab ihm einfach ihre fertigen Weine zu probieren und ließ diese für sich sprechen. Ihr Vater war offensichtlich von ihren feinen und filigranen Weinen begeistert, denn dies ist mittlerweile 20 Jahre her. Seit dem hat Sie mit jedem Jahrgang ein größeres Gespür für den Sense of Place und sich ganz auf die autochtonen Rebsorten der Region fokussiert.
„Die Weine sind für das klassische Priorat sehr untypisch, markieren aber das neue Priorat! Es sind leichte Weine, mit wenig Holz, dafür aber ganz klarer Fruchtexpression!“ Marta Rovira
Wo sich Pferd und Esel Gute Nacht sagen
Das Familienweingut liegt versteckt, umgeben von Wäldern, die Weinberge sind gesäumt von Büschen und Hecken. Erst nachdem man die Täler La Coma und Val Olivier westlich von Barcelona durchquert hat und eine schmale Schotterstraße überwunden hat eröffnet sich die Welt von Mas d’en Gil. Das Weingut befindet sich in guter Nachbarschaft zu weltberühmten Winzern wie Alvaro Palcios. Nicht nur die Kleinparzellierung ist ein Grund für Marta Rovira ihr Land mit Tieren zu bewirtschaften. Pferd und Esel sind für sie ebenso Teil von Terroir, wie die die terrassierten Weinberge die in der der Region von einem speziellen Mikroklima, profitieren – geschützt durch das über 1000 m hohe Bergmassiv Montsant in Nordwesen und die eindrückliche Serra de Llaberia im Südosten. Die Niederschlagsmenge ist mit einem Durchschnitt von 350 Liter pro Jahr sehr gering. Zwei Winde belüften das Gebiet, einer kommt aus dem Mittelmeer »Garbinada« und der andere »Cierzo« durch den Ebro Fluss im Nordwesten der iberischen Halbinsel. Rotweine kommen grundsätzlich aus dem Llicorella Schiefer-Boden, die Weißweine sind geprägt von Kalkboden und Buntsandstein. Ihr besonderes Gespür für die Natur und den Boden, der das Kapital für ihre Weine ist, hat sie dazu bewogen so schonend wie möglich, ohne schweres Gerät, zwischen den Rebzeilen zu arbeiten.
Mainstream war gestern
Die Zeit scheint hier still zu stehen. Die Weine von Mas d’en Gil sind jedoch alles andere als verschlafen! Auch wenn Sie mit Ruhe und Zeit bedacht werden. Dies hat einzig den Grund, damit sie sich finden können und mit perfekter Harmonie ins Glas kommen. Ihr Weinsortiment hat Marta Rovira nach burgundischem Vorbild hat sie ihr Weinsortiment strukturiert: Village, Premier Cru, Grand Cru, letztere bekommen bis zu 4 Jahre Flaschenlagerung. Diese Ruhephase ist ebenso essenziell für die Eleganz und Feinheit, wie die Arbeit in den Weingärten. Zu sagen, sie würde mit der Natur arbeiten, ist eine maßlose Untertreibung. Marta spürt die Natur, fühlt Ihr Terroir! Mit ihrem ersten Wein Bellmunt hat sie ein neues Zeichen für das Priorat gesetzt.
Ein Ort und Weine zum Schwärmen
Fast hat man das Gefühl bei Mas d’en Gil handele es sich um einen Betrieb mit gemischter Landwirtschaft. Mandelbäume, Olivenhaine, ein paar Felder Getreide gehören ebenso zum Bild. Es ist ein starkes Zeichen für Diversität und der biodynamischen Idee einen geschlossenen Hoforganismus zu erschaffen. All das dient einem Ziel: Marta Rovira will das einzigartige Terroir des Priorats so authentisch wie möglich in die Flasche bringen. Und natürlich gehört auch Handarbeit und Handlese dazu, um dieses Gespür auch für jede Traube zu haben. Das Ergebnis ist eindrucksvoll: Die Weine verbinden eine intensive Mineralik mit lebendigen Fruchtaromen und enormer Komplexität und Lagerfähigkeit bei gleichzeitiger Feinheit und Finesse und Lagerfähigkeit. Sie spiegeln die sanfte Kraft, Lebendigkeit und den Charakter der Region wider und beweisen, dass Marta Rovira zu den Top-Winzerinnen Spaniens gehört.
„Pinots des Mittelmeers“ – autochtone Rebsorten mit Frische und Eleganz
Geprägt von Wein wurde Marta Rovira schon früh von ihrem Großvater. Bei ihm durfte sie immer an Weinen schnuppern. Und auch ihr Vater motivierte sie auf ihren Geruchssinn zu vertrauen. Ihren ersten Wein war typisch für Spanien ein ganzheitliches Genusserlebnis: Nach der Arbeit auf einem Bauernhof gab es zur Stärkung ihr nationales Lieblings-Sandwich: »Pa amb tomàquet i pernil«, Brot mit eingeweichten Tomaten, Olivenöl und Schinken aus eigener Produktion. Und dazu gab es das erste Glas Rotwein vom Opa. Ihre Orientierung ans Burgund lässt sich auch leicht erklären, als einen Wein, der ihr nachhaltig im Gedächtnis blieb, nennt Marta Roviro den Puligny Montrachet 2014 – 1er Cru »Champs Gain« von François Carillon, aber auch den Saint Joseph 2016 von Pierre Gonon hat sie fasziniert. Ihre eigenen Weine sind vom Holzkorsett befreit, das Terroir tritt in den Vordergrund, Frucht, Frische und Finesse sind wirklich beeindruckend! Sie liest die Trauben in den Weingärten früher und setzt auf die autochthonen Rebsorten Garnacha und Garnacha Blanca, Macabeo und Carignan. Man darf sich auf Ihren weiteren Weg freuen und auf den aktuellen Jahrgang.
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