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Auf ein Glas mit Rudolf May

In unserer Reihe »Auf ein Glas« stellen wir Ihnen interessante Persönlichkeiten aus der Welt der Weine und Kulinarik vor. Heute kommt Rudolf May vom Weingut Rudolf May zu Wort.

Veröffentlicht am 17. April 2021

Bitte stellen Sie sich zu Beginn kurz mit zwei Sätzen vor.

Meine Name ist Rudolf May, Winzer in Franken und 57 jahre alt.

Mein Weg zum Wein war…

...mein Vater war Landwirt und Winzer (bei der örtlichen Genossenschaft) Als ich 13 Jahre alt war, kam er auf mich zu mit der Frage, ob ich nicht den Beruf des Winzers erlernen möchte. Meine Traumberufe waren damals Maurer, weil bei uns auf dem Bauernhof viel gebaut wurde und Sportreporter. Ich war sehr sportbegeistert und habe alles aufgesaugt, ob Fussball, Leichtathletik oder Handball. Aber meine Grammatikkenntnisse waren absolut konträr dazu. Also lernte ich Winzer an der Bay. Die Landesanstalt für Weinbau.

Was motiviert Sie in ihrem Alltag?

Das Gestalten können: Es kommt ein neuer Weinberg dazu, dann überlegen mein Sohn Benedikt und ich, was das Besondere an diesen Weinberg ist, wie der Wein schmecken könnte und an welchen Kunden wir diesen Wein verkaufen könnten.

Das macht unsere Weinregion besonders:

Franken ist dreigeteilt: Im Westen Buntsandstein mit Spätburgunder, im Osten Keuperboden (Silvaner und Scheurebe) und im Herzstück um Würzburg Muschelkalkboden mit viel Silvaner.

Welche Speise empfehlen sie zu Ihrem »Silvaner Retzstadt«?

Tatar von der Bachforelle mit Kräutersalat.

Haben Sie eine Restaurantempfehlung in Ihrem Weinbaugebiet für unsere Leser?

GlouGlou, in Würzburg. Tolle hochwertige regionale Küche ohne viel Chichi, eine super lockere Atmosphäre mit sehr innovativer Weinauswahl.

Mein schönster Weinmoment war…

2016 war ich mit meiner Frau Petra an der Loire mit dem Fahrrad unterwegs. Am dritten Abend in Chinon tranken wir eine Flasche 2012er Pouilly Fumé, dazu die Stimmung in der Stadt, das Menü perfekt.

Welcher Wein aus dem letzten Jahr liegt Ihnen immer noch auf der Zunge?

Bei der Weinlese 2018, wir saßen mit einigen Mitarbeitern abends zur Brotzeit zusammen und wir verkosteten blind einen Riesling 2014er St. Nikolaus von Peter-Jakob Kühn. Der Wein hat mich umgehauen. Wahnsinn!

Mit diesem Menschen würde ich gerne mal einen Wein trinken:

Mit Horst Weyerich, Clublegende beim 1. FC Nürnberg.

Welches ist der perfekte Wein für einen gemütlichen Abend vor dem Kamin?

Silvaner Himmelspfad Großes Gewächs, dieser Wein bringt die nötige Fülle ohne schwer zu sein, die Finesse und vor allem die Länge, die den Genuss ewig in die Länge ziehen kann.

Wofür brennen Sie abseits des Weines?

Fussball, wobei das Interesse nachlässt. Musik aus den 80er & 90er Jahren, vor allem U2 und natürlich gutes Essen. 

Wie können Sie so richtig entspannen?

Mit einem Glas Wein und einem guten Buch, zum Beispiel Das verschwundene Reich von Bart van Loo.

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?

Wein.