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Auf ein Glas mit Marta Rovira

In unserer Reihe »Auf ein Glas« stellen wir Ihnen interessante Persönlichkeiten aus der Welt der Weine und Kulinarik vor. Heute kommt Marta Rovira vom Weingut Mas d'en Gil zu Wort.

Veröffentlicht am 17. Juni 2021

Bitte stellen Sie sich zu Beginn kurz mit zwei Sätzen vor.
MAS d’en GIL ist ein Mittelmeer-Paradies im Priorat. Francisco Gil hat 1860 seinen Namen an dieses besondere Stück Land vergeben, daraus entstand der Name »MAS d’en GIL« für das Haus vom Herrn Gil. Unsere Familie, die Rovira Carbonell Familie, hat die Ehre seit 1998 MAS d’en GIL Wälder, Weinberge und Olivenbäume zu pflegen und zu genießen.

Mein Weg zum Wein...
Als ich im Jahr 2000 in der Luft- und Raumfahrt Industrie in Deutschland gearbeitet habe, habe ich gleichzeitig an MAS d’en GIL Verkostungen in Europa und den USA teilgenommen. Was man erlebt und entdeckt, wenn man einen guten Wein in der Hand hat, ist eine Lebensbereicherung ohne Grenzen. Die MAS d’en GIL Weine haben mir erlaubt, vor allem durch die Weltreisen, rund um den Tisch die verschiedenen Kulturen und Gastronomien zu entdecken und Menschen kennenzulernen, die sensibel für gute Qualität sind.

Was ist besonders an Ihrer Weinregion?
Die Priorat Region ist ein Satellit im Süden von Barcelona. Die Region ist sowohl im Nordwesten als auch im Südosten von Bergen von etwa 1000 m Höhe umgeben. Die Weinberge werden an Hängen und auf Terrassen gepflanzt. Die Niederschlagsmenge ist mit einem Durchschnitt von 350 Liter pro Jahr sehr gering. Zwei Winde belüften das Gebiet, einer kommt aus dem Mittelmeer »Garbinada« und der andere »Cierzo« durch den Ebro Fluss im Nordwesten der iberischen Halbinsel. Rotweine kommen grundsätzlich aus dem LLICORELLA Schiefer-Boden. Die MAS d’en GIL Priorat-Weißweine kommen aus Kalkboden und Buntsandstein.

Mein erster Wein, an den ich mich erinnern kann:
Der Frühstückswein mit meinem Großvater bleibt in Erinnerung, aber meine Eltern haben mich bereits an den Weinen riechen lassen, solange ich denken kann. Mein Vater brachte uns näher an unsere Nase, damit wir von klein auf das Riechen lernen konnten. Dann ein wenig probieren, einfach die Lippen befeuchten und den Gaumen wecken. So begannen wir nach und nach, in unserem Bewusstsein eine Aufzeichnung des Schmeckens auf völlig unbewusste Weise zu speichern. Mein erster Rotwein…als ich 13 Jahre alt war, habe ich samstags auf dem Bauernhof geholfen. Unter anderem haben wir Gemüse verkauft aus dem Gemüsegarten und Wein vom eigenen Weinkeller. Wir haben ein Brötchen gefrühstückt. Unsere nationales Lieblings-Sandwich: »Pa amb tomàquet i pernil«, Brot mit eingeweichten Tomaten, Olivenöl und Schinken aus eigener Produktion und dazu ein Glas Rotwein. Ich habe meinem Großvater zugehört, wir haben über Landwirtschaft, über Weltreligionen (er war sehr modern), über das Leben gesprochen …unvergessliche Momente.

Mein Lieblingsessen ist … und dazu trinke ich am liebsten ….
»Jamon Iberico de Guijuelo« und dazu trinke ich COMA VELLA, der Rotwein aus dem La coma Tal vom MAS d’en GIL Weingut. Unser Erste-Lage Wein hat Waldaromen, Thymian, Rosemarine und der Guijuelo-Schinken ist ein sehr eleganter Schinken mit einem schönen Duft von Nüssen und milder Frucht. Die Kombination ist super.

Mein liebster Aperitif:
Direkt am Meer, in einem der wunderschönen Seedörfer des Ebro Delta im Süden Kataloniens: BELLMUNT Weiß, Arbequina-Oliven, Delta-Austern und etwas Fuet (Katalanische Salami). Diese Lage kommt aus Bundsandstein Boden und erinnert mich an Riesling, Mineralität und trocken…ideal als Aperitif.

Das beste nach einer Weinverkostung ist...
Am nächsten Tag bereite ich mir einen Fruchtsaft aus frischem Apfel und frischer Rote Beete vor, mit ein bisschen Ingwer. Das hilft meinem Körper und vor allem schmeckt es lecker!

Dieser Wein aus dem letzten Jahr ist mir immer noch präsent:
Saint Joseph 2016, Pierre Gonon Syrah in seiner elegantesten, knackigsten Form und ein hervorragender Jahrgang. Außerdem Puligny Montrachet 2014 – 1er Cru »Champs Gain«, François Carillon, ein Chardonnay, elegant, gut definiert und mit eleganter Ausstrahlung.

Mein letzter Schluck vor dem Weltuntergang sollte … sein: 
Auf jeden Fall neben meiner anderen Hälfte, meiner Liebe, dem Sommelier meines Lebens Olivier Fonteyne.

Mit wem würden Sie gerne eine Flasche Wein teilen?
Joseph Beyus, um seinen 100. Geburtstag zu feiern! »Die Revolution sind wir«. Ich habe ihn in sehr jungen Jahren in einem Museum in Barcelona entdeckt und mich sofort mit seiner Arbeit verbunden gefühlt. Später entdeckte ich seine Beziehung zu Rudolf Steiner.

Das passt hervorragend zu meinem »Bellmunt Blanco 2019«:
Ein freundlicher, lebendiger Wein, der zu Spargel, Lachsforelle, Sushi und vor allem zu guter Laune herrvorragend passt.