Artuke

Mit renommierten, traditionsreichen und berühmten Weinbauregionen ist das so eine Sache. Auf der einen Seite gibt es die Ikonen und Leuchttürme, die überragende Weine machen und den Ruf einer Region erst begründen, auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch nicht einmal wenige Erzeuger, die es sich im Dunstkreis jener Vorkämpfer für Top-Qualität bequem eingerichtet haben. Zu diesen Bequemlichkeiten gehört z.B. sich lieber Parzellen in den leicht zu bewirtschafteten Ebenen zu suchen. Die Familie Blanco, Vater Miguel mit seinen Söhnen Arturo und Kike, haben diesen komfortablen ganz bewusst gemieden und sich als kompromisslose Qualitätsfanatiker dem dornigen Weg durch das Gebüsch ausgesetzt. Im Fußball würde man sagen, sie sind dahingegangen, wo es wehtut, nämlich in die hoch gelegenen, steilen Lagen mit steinigen, kargen Böden. Das verspricht harte Arbeit, dafür bieten diese Lagen, da sie für sich ruhten, etwas Einmaliges, nämlich bis zu 80 Jahre alte Rebstöcke. Die liefern überragende Weine, aber leider nur in kleinen Mengen. Als Vater Miguel Anfang der 90er beschloss, Wein selbst abzufüllen anstatt offen zu verkaufen, erwarb er die erste dieser Lagen, und erntete dafür von seinen Landsleuten den Spitznamen »Finca de los Locos« für das Weingut, die »Farm des Verrückten«. Mittlerweile bewirtschaftet die Familie mehrerer dieser abgeschiedenen hohen Lagen, und die Fachwelt verneigt sich vor den Weinen, die allerdings wegen der kleinen Rebflächen nur äußerst limitiert zu haben sind.