Château Figeac – Der Médoc unter den Saint-Émilions
Es gibt Weingüter, die passen nicht in die gängigen Schubladen – sie stehen für sich, mit ganz eigener Tonlage. Château Figeac ist so ein Weingut. In einer Appellation, die vom Merlot geprägt ist, setzt Figeac auf eine Cuvée, die ungewöhnlich Cabernet-betont ist: etwa ein Drittel Cabernet Sauvignon, ein Drittel Cabernet Franc, ein Drittel Merlot. Diese Komposition ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines Terroirs, das in Saint-Émilion seinesgleichen sucht: drei kiesreiche Hügel auf einer bis zu sieben Meter dicken Schotterschicht, entstanden durch eiszeitliche Ablagerungen des Flusses Isle. Ein Terroir, das an Pauillac erinnert – und dem Figeac zu verdanken hat, dass man es oft als „den Médoc unter den Saint-Émilions“ bezeichnet.
Von den Römern bis zum Premier Cru Classé A
Die Geschichte von Château Figeac reicht weit zurück. Der Name selbst stammt von einer römischen Familie, Figeacus, deren Anwesen in gallo-römischer Zeit hier angesiedelt war. Über die Jahrhunderte hat sich das Gut immer wieder gewandelt, doch seinen Charakter nie verloren. Bis zur Reblauskatastrophe umfasste das Weingut stolze 150 Hektar – heute konzentriert man sich auf 40 hochklassige Hektar. Seit über 125 Jahren ist Château Figeac im Besitz der Familie Manoncourt, die das Weingut mit kluger Hand und unerschütterlicher Vision führte – zuerst unter Thierry Manoncourt, heute unter Frédéric Faye, unterstützt von der nächsten Generation der Familie.
Die Stilistik, einst von wenigen als unorthodox belächelt, ist heute Legende. 2022 wurde Château Figeac zum Premier Grand Cru Classé A erhoben – eine Ehrung, die längst überfällig war. Man ist angekommen – auf Augenhöhe mit Cheval Blanc. Und doch kein bisschen eitel.
Gravitation statt Maschinenkraft
Wenn Château Figeac heute für Präzision und Eleganz steht, dann nicht nur wegen der Rebsorten oder des Bodens. Es ist auch ein Ort gelebter Innovation, bei dem die Philosophie der Schwerkraft den Takt vorgibt. Der neue, spektakulär gestaltete Kellerbau, ein architektonisches Meisterwerk von über 5.000 m², erinnert mit seinen hohen Bögen an ein Kirchenschiff – ein Raum der Stille, gebaut für einen leisen, klaren Wein. Hier bewegen sich die Trauben und Moste nicht durch Pumpen, sondern durch Gravitation. In den unterirdischen Fasskellern reifen die Weine unter konstanten Bedingungen – begleitet, nicht manipuliert.
Der Ausbau erfolgt mit 100 % neuen Barriques, doch nie zum Selbstzweck. Die Weine wirken niemals vom Holz dominiert, sondern behalten ihre kühle Frische, ihre subtile Würze, ihren feinen Schliff.
Ein Charakterwein mit Seele
Château Figeac ist kein lauter Wein, aber ein weingewordenes Statement. In der Nase zeigen sich dunkle Beeren, Veilchen, Minze, Zedernholz, Graphit – eine aromatische Landschaft mit Tiefenschärfe. Am Gaumen ist er präzise, fast kühl, mit seidigen Tanninen, lebendiger Säure und einem salzigen, steinigen Kern, der lange nachhallt. Er braucht Zeit – zehn, fünfzehn, zwanzig Jahre –, um sich ganz zu öffnen. Doch dann erzählt er Geschichten, wie es nur große Bordeaux können.
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