La Chablisienne – ein starker Zusammenschluss
Die Geschichte und Philosophie der Winzergenossenschaft La Chablisienne beginnt vor rund 100 Jahren im Jahr 1923. In den 1920er-Jahren herrschte eine wirtschaftlich schwierige Situation vor und so verwundert es nicht, dass die Wirtschaft der ursprüngliche Grund für den Zusammenschluss war. So erhofften sich die Gründungsmitglieder, damals unter der Leitung von Abbé Balitrand, mit der Genossenschaft den wirtschaftlichen Unwegsamkeiten ihrer Zeit besser entgegentreten zu können.
Die Initiative wurde inmitten der prestigeträchtigen Weinberge des Chablis gegründet und zählt heute beinahe 300 Mitglieder. Bis ins Jahr 1950 lieferten die Winzer der Genossenschaft ihre Weine an La Chablisienne. Nach der Assemblage wurden die Weine schließlich von hier aus verkauft, zu dieser Zeit hauptsächlich an Großhändler. Ungefähr zeitgleich reifte die Idee in der Genossenschaft, einen eigenen Stil zu kreieren und langsam begann sich zu entwickeln, was heute als eine der besten Kooperationen nicht nur in Frankreich, sondern der gesamten Weinwelt gilt.
La Chablisienne setzt auf Qualität
Anstatt weiterhin die Weine der Kooperationsmitglieder zu verarbeiten, beschloss La Chablisienne in den 1950er-Jahren, dass die Ernte zukünftig in Form der Moste geliefert wird. Das ermöglicht die volle Kontrolle über die Weinherstellung und das Kreieren eines einheitlichen Stils. Inzwischen ist die Vorgehensweise zur Normalität geworden und wurde in ihrem Ablauf perfektioniert:
Die Pressung des Leseguts erfolgt direkt nach der Lese und so nah wie möglich an den Rebstöcken, um lange Wege und so das Aufplatzen der Trauben zu vermeiden. Auf diese Weise werden möglichst viele Aromen bewahrt. Alle Verarbeitungsschritte, von Abstichphase über alkoholische und malolaktische Gärung bis zu Ausbau und Abfüllung, finden im Keller von La Chablisienne statt. Ausgebaut werden die Weine entweder in temperaturkontrollierten Edelstahltanks oder burgundischen Barriquefässern mit 228 Litern Fassungsvermögen.
Geschichte und Philosophie von La Chablisienne
Die Winzergenossenschaft La Chablisienne besitzt Rebflächen überall im Chablis, auch in allen sieben Cru-Lagen des Gebiets. Die Weinberge des Chablis, und entsprechend die der Kooperation La Chablisienne, zählen zu den ältesten in ganz Frankreich. Sie ragen entlang des linken und rechten Sereinufers empor und umfassen mit ihrer Rebfläche um die 17 Dörfer.
Ihren Ursprung haben die Weinberge den Mönchen der Abtei Pontigny zu verdanken, die sich im 12. Jahrhundert in der Gegend niederließen und die Vorfahren der heutigen Weinberge anlegten. Den Mönchen kommt aber noch eine weitere wichtige Rolle zu: Sie legten nicht nur die Weinberge an, sondern wählten auch in langwierigen Prozessen die besten Lagen aus. Zudem identifizierten sie die besten Rebstöcke und klonten diese, um die Qualität ihres Weines zu verbessern. Zu guter Letzt perfektionierten die Mönche der Abtei Pontigny ihre Anbaumethoden und experimentierten mit verschiedenen Weinbereitungstechniken.
Dem Anspruch, dem im 12. Jahrhundert bereits die Mönche nachgingen, hat sich La Chablisienne ebenfalls verschrieben: Stetige Verbesserung im Einklang mit Tradition, um Genießer und Kritiker mit Spitzenweinen zu verwöhnen.
Die Lage macht’s: Von Petit Chablis bis Grand Cru Chablis
Die Weine des Chablis und der Genossenschaft La Chablisienne werden maßgeblich vom Klima und dem Terroir des Anbaugebiets bestimmt. Wobei vor allem der von Kalk geprägte Boden eine ausschlaggebende Rolle spielt. Er besteht hauptsächlich aus Sedimenten fossiler Meerestierchen, enthält aber auch eine große Menge versteinerter Austern. Im Zusammenspiel verleihen die Elemente des Bodens den Weinen des Chablis Mineralität und Finesse. Zu beidem trägt auch das gemäßigte Klima der Lage im Burgund bei. Sowohl Klima als auch Boden haben in jeder Parzelle im Chablis einen einzigartigen Einfluss auf die dort entstehenden Weine.
La Chablisienne besitzt im gesamten Chablis-Gebiet Weinberge, so ist es der Winzergenossenschaft möglich, ein harmonisches Gesamtbild des prestigeträchtigen Anbaugebiets zu vermitteln. Die Weine von La Chablisienne teilen sich dabei in vier Kategorien auf, alle mit individuellen Eigenheiten:
● Petit Chablis: Die Petit Chablis-Weine bilden die Basis der Chablis-Weine. Sie wachsen auf Hochebenen, die von Kalkstein sowie Lehm geprägt sind. Die jugendlichen Weine haben ein Lagerpotenzial von ein bis drei Jahren und einen frischen Charakter.
● Chablis: Die Chablis-Weine beanspruchen die meiste Rebfläche in dem gleichnamigen Gebiet und unterscheiden sich stark je nach Terroir. Das macht sie so spannend, sie können von Mineralität, Komplexität und Frische geprägt sein oder alles harmonisch in sich vereinen. Je nach Cuvée eignen sich die Weine für eine Lagerzeit von zwei bis fünf Jahren.
● Premier Cru: Die Weine der Premier Cru Liga benötigen etwas mehr Zeit im Keller, ideal sind sie nach etwa fünf bis zehn Jahren Lagerung. Sie stammen aus unterschiedlichen Terroirs, die sowohl am rechten wie am linken Ufer des Serein zu finden sind.
● Grand Cru: Diese Chablis-Weine bilden die Königsklasse des Anbaugebiets. Die Reben für die Grand Cru Weine wachsen ausschließlich am rechten Ufer des Serein und sind überwiegend nach Südwesten ausgerichtet. Wie die Premier Cru Weine benötigen auch sie etwas mehr Lagerzeit, von etwa fünf bis zehn Jahren, bis sie ihr volles Potenzial entfalten.
La Chablisiennes Château Grenouilles: märchenhaft!
Inmitten der Grand Cru Lagen des Chablis liegt ein Schloss, das die Winzergenossenschaft La Chablisienne im Jahr 2003 geerbt hat. Der gleichnamig getaufte Château Grenouilles Chablis ist der seltenste aller Chablis und besteht aus einer Auswahl kleiner Parzellen mit alten Reben, die insgesamt etwa sieben Hektar umfassen. Im Gegensatz zu seinen Verwandten weist der Château Grenouilles verschiedene Stadien der Trinkreife auf: So steht nach einem Jahr noch die Frucht im Vordergrund, während nach fünf Jahren die Mineralik des Weins ins Rampenlicht tritt. Ein gereifter Château Grenouilles, so heißt es, lässt seine Genießer die wahre Seele des Chablis schmecken.