Traditionsweingut aus Margaux: Château Rauzan-Ségla
Château Rauzan-Ségla gehörte noch Mitte des 17. Jahrhundert zum großen Rauzan-Besitz rund um Château Margaux, aus dem im Laufe der Geschichte vier Weingüter hervorgehen sollten: Château Rauzan-Ségla, Château Rauzan-Gassies, Château Desmirail und Château Marquis de Terme. Rauzan-Ségla, das etwas außerhalb des Dorfes Margaux liegt, wurde schon seit Jahrhunderten für die Qualität seiner Weinberge gepriesen. Da die Weine aus der Appellation Margaux zudem für ihre duftige Finesse berühmt sind, ist es kein Wunder, dass die Parfum- und Modegruppe Chanel dieses Kleinod 1994 erwarb. Geführt von den ehemaligen Leitern von Château Latour, John Orr und John Kolasa, gehörte Rauzan-Ségla bald zu den Spitzenweinen des Médoc. Heute steht es unter Leitung von Nicolas Audebert mit seinen vom relativ hohen Merlot-Anteil geprägten Weinen (bis zu 40 Prozent) in der Spitzengruppe der 2ème Crus.
Die erfolgreiche Geschichte des Château Rauzan-Ségla
Der heute noch genutzte Weinkeller stammt noch aus jener Zeit. 1787 erhielt das Château prominenten Besuch, kein geringerer als der spätere Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Thomas Jefferson inspizierte den Besitz und zeigte sich von den Weinen derart begeistert, dass er diese schon vor der offiziellen Klassifikation von 1855 als »zweite Kategorie« einstufte. In den folgenden Jahrhunderten ging das Château durch verschiedene Hände und durchlief in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wie andere Château auch eine kleine Krise. Von 1983 bis 1994 war Château Rauzan Ségla dann im Besitz von Jacques Théo, der es mit kompromisslosem Qualitätsstreben wieder zu alter Größe zurückführte. Das ging sogar soweit, dass er im mäßigen Jahr 1987 keinen Wein herausbrachte. Seit 1994 schwingt Gutsverwalter John Kolasa das Zepter in Weinberg und Keller, der zuvor reichlich Erfahrung auf Château Latour sammeln konnte. Seit gut 3 Jahrzehnten ist Château Rauzan-Ségla wieder eine feste Größe in Margaux, die Weine sind weltweit unter Bordeaux-Liebhabern heiß begehrt.