Von der Welt der Hochfinanz zum idyllischen Weinberg
Eine Reise, die klingt wie ein Film, doch ist sie die Wirklichkeit von Tomislav Markovic, dem ehemaligen Banker, der sich auf eine Abenteuerreise in die Welt des Weins begab. Von kroatischen Rotweinen, die ihm sein Onkel servierte, bis zu erlesenen deutschen und französischen Gewächsen hat Tomislav seine Leidenschaft und sein Wissen über die Jahre verfeinert. Ein Studium in Mannheim und die anschließende Beschäftigung im Bankwesen boten Tomislav eine sichere Karriere, doch der Ruf des Weins war stärker.
Markovic: Bildungsweg abseits des Mainstreams
Anstatt den Titel eines Sommeliers oder eines Masters of Wine anzustreben, wählte er ein duales Studium in Neustadt, das ihm sowohl theoretisches Wissen einbrachte als auch praktische Erfahrungen ermöglichte. Dieser umfassende Ansatz bildete das Fundament seiner heutigen Arbeit und seines Verständnisses für die feinen Nuancen des Weinbaus. Nach Abschluss seines Studiums verschlug es Tomislav ins Weingut Höfflin, wo er seine Fertigkeiten im Weinberg ausbaute. Es war eine lohnende Zeit, in der er sowohl die subtilen Details des Weinbaus als auch die Herausforderungen der nachhaltigen Praxis kennenlernte.
Das Herzstück eines guten Weins
Seine Erfahrungen aus dieser Zeit prägen heute noch seinen Ansatz in seinem eigenen Weingut. Die feine Balance zwischen Fruchtigkeit, Säure und Tanninen ist für Tomislav das Herzstück eines guten Weins. Nichts darf dominieren, alles muss harmonieren, ähnlich wie in einem Orchester. Dabei spielen die Frische der Trauben und der Erntezeitpunkt eine entscheidende Rolle. Mit der richtigen Wahl kann er die Jugendlichkeit des Weins bewahren und gleichzeitig seine volle Reife entfalten. Für Tomislav ist es eine Kunst.
Markovic: Lagenwahl und Sortenvielfalt – Ein Meister der Anpassung und Experimentierfreude
Die Herausforderung der Lagenwahl ist ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Arbeit. Als Außenseiter in der traditionellen Weinbaugemeinschaft hatte Tomislav nicht immer die erste Wahl, doch durch seine Kontakte gelang es ihm, wertvolle Lagen in Rheinhessen zu erwerben. Vorzugsweise entscheidet er sich für kühlere Lagen, da er glaubt, dass sie zu Weinen mit mehr Eleganz und Finesse führen. Sein Hauptaugenmerk liegt auf den Sorten Spätburgunder und Chardonnay. Doch er bleibt flexibel und experimentiert mit anderen Sorten, unter anderem seiner in Portugal lieb gewonnenen Touriga Nacional, um seine Fähigkeiten und sein Angebot zu erweitern. Dies spiegelt sich auch in seinem Bestreben wider, Qualitätstrauben zuzukaufen und dabei stets die Kontrolle über den Prozess zu behalten.
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Seine Weine finden Anklang in vielen Ecken der Welt, mit Abnehmern in Ländern wie Dänemark, Schweden, Norwegen, der Ukraine und Frankreich. Innerhalb Deutschlands konzentriert sich Tomislav vor allem auf die Metropolen Berlin und Frankfurt, die ein großes Potenzial für seine Weine bieten. Auch der Klimawandel bleibt ein präsentes Thema. Trotz der Herausforderungen ist Tomislav optimistisch und adaptiert seine Praktiken, um das Beste aus den sich ändernden Bedingungen zu machen. Denn am Ende des Tages, unabhängig von den Schwierigkeiten, ist Wein mehr als nur ein Getränk. Es ist eine Leidenschaft und eine ständige Entdeckungsreise.