Die Geschichte von Poggio di Sotto
Gegründet wurde die Fattoria Poggio di Sotto 1989 vom ehemaligen Manager Piero Palmucci, der viele Jahre seines Berufslebens in Skandinavien zubrachte. Dort, wo die Sommer kühl, die Winter lang und der Weinanbau nahezu unmöglich ist, wuchs in ihm die Sehnsucht, eines Tages die Sonne seiner italienischen Heimat wiederzusehen und dort herausragende Wein entstehen zu lassen. In der Folge erwarb er einige Hektar der besten Weinberge in Castelnuovo dell’Abate, einem Ortsteil von Montalcino in der südlichen Toskana. Die Arbeit auf den Rebflächen stellte er auf biodynamische Landwirtschaft um und pflanzte neue Sangiovese-Reben. Zwei Jahre nach der Gründung füllte er seinen ersten Brunello di Montalcino ab. Der Beginn einen Legendenbildung.Palmuccis extremen Qualitätsansprüche zeigen sich schon bei der Weinlese: gerade einmal drei bis vier Tonnen Trauben je Hektar werden streng selektiv geerntet. Zusätzlich wird nahezu die Hälfte des Weins als einfacher Rosso deklariert, geradezu ein Euphemismus, repräsentiert denn auch der „kleine Brunello“ bei Poggio di Sotto absolute Spitzenqualität. Hochbetagt legte Piero Palmucci die Geschicke seines Weingutes 2012 in die Hände des Weinunternehmens ColleMassari, das von Claudio Tipa aus Sizilien geleitet wird. Zum Unternehmen gehören weitere Weingüter, allesamt verbunden im gemeinsamen Anspruch größtmöglichen Qualitätsstrebens.
Die Weinlagen von Poggio di Sotto
Die Weinberge von Castelnuovo dell’Abate steigen steil von 200 Meter bis auf 400 Meter an. Sie sind nach Süden ausgerichtet, erhalten also tagsüber volle Sonne und kühlen dann des Nachts aufgrund der Höhe wieder auf moderate Temperaturen ab. Die Böden haben sich während verschiedener Erd-Epochen geformt, sie sind also von höchst unterschiedlicher Beschaffenheit. Die Weinberge der Tenuta Poggio di Sotto sind felsig, im unteren Teil der Weinberge dominieren Mergel und Schiefer, weiter oben dann Ton. Im Osten wird das Terroir vom erloschenen Vulkan Monte Amiata geschützt, vom Südwesten her erreichen kühlende Winde vom Meer die Sangiovese-Reben. Zusätzlich sorgt am Fuß der Weinberge im Süden der Fluss Orcia für ein nahezu ideales Mikroklima, das außergewöhnlich elegante und komplexe Brunello-Weine hervorbringt.
Poggio di Sotto: Weinanbau und Rebsorten
Der Rebsortenspiegel von Poggio di Sotto ist schnell erklärt: 100 % Sangiovese. Die Rebsorte ist Sinnbild toskanischer Weinkultur und kennt viele Gesichter – vom einfachen Tafelwein bis zum absoluten Spitzenwein kann sie je nach Terroir und Handschrift des Winzers nahezu die gesamte Bandbreite italienischen Rotweins hervorbringen. Dass die Weine von Poggio di Sotto zur obersten Liga der Brunello di Montalcino Weine zählen, ist zum einen sicherlich dem Terroir zuzuschreiben, zum anderen der Arbeit im Weinberg, die seit Langem nach biodynamischen Grundsetzen erfolgt. Zudem lässt die radikale Ertragsreduzierung – die hier bei Poggio di Sotto nicht nur einmal im Jahr vorgenommen wird, sondern zweimal – einen ungemein konzentrierten Wein entstehen. Im Keller wird der Most in großen, 7000 Litern fassenden kegelförmigen Holzfässern spontan vergoren. Der Ausbau erfolgt anschließend in großen 30.000 Liter fassenden Holzfässern aus slawonischer Eiche.Die Weine von Poggio di Sotto
Als bekennender Sangiovese-Purist konzentriert die Tenuta Poggio di Sotto ihr Portfolio auf lediglich drei verschiedene Weine. Da ist zum einen der Poggio di Sotto Rosso, der eigentlich als vollwertiger Brunello durchgeht, aber vom Weingut qualitativ einen Hauch darunter angesiedelt wird. Er reift zwei Jahre im Holzfass und dann noch einmal sechs Monate in der Flasche. Der Poggio di Sotto Brunello verbringt vier Jahre im Holzfass und zusätzlich ein Jahr in der Flasche. Der Spitzenwein von Poggio di Sotto schließlich ist zweifellos der Poggio di Sotto Brunello Riserva. Dieser Brunello durchläuft eine sehr lange Mazeration mit häufigem Umpumpen und reift dann fünf Jahre im großen Holzfass sowie ein Jahr in der Flasche. Zusätzlich zu ihren Weinen produziert die Tenuta Poggio di Sotto auch einen erlesenen Grappa sowie ein ausgesprochen feines Olivenöl.