Sie sind DAS Traditionsweingut im Valpolicella: 150 Jahre Weingeschichte hat Bertani bereits geschrieben. Das Weingut in Grezzana, nahe Verona, wurde 1857 gegründet. Heute ist es das Herz der Appellation Valpantena. Es waren zwei Brüder, keine Romeos, aber Weinverrückte. Giovan Battista und Gaetano ihre Namen. Gut einhundert Jahre später, 1958, konnte Bertani das Weingut Tenuta Novare im Valpolicella Classico übernehmen. Der erste trockene Amarone Jahrgang erblickte das Licht der Welt. Einen der ersten großen Jahrgänge, den 1964er, können Sie noch bei uns kaufen!
Gaetano Bertani war seiner Zeit weit voraus, ihn zog es schon 1850 nach Burgund, wo er Jules Guyot kennenlernte und viel von dem Mann lernte, nach dem auch eine Rebstock-Erziehungsart benannt wurde. Schon drei Jahre nach der Gründung setzen die Brüder ein Zeichen. Während im gut 8.200 Hektar großen Valpolicella süße Weine mit Namen Recioto verbreitet sind, stellen sie den ersten trockenen Wein her: Secco-Bertani. Eine Revolution und bis heute ein Markenzeichen, den es auch noch immer im Vintage-Edition gibt. Von der Gesamtproduktion fallen 45,6% auf den Valpolicella Ripasso DOC, 22,8% auf den Amarone della Valpolicella DOCG und 0,5% auf den Recioto della Valpolicella DOCG.
Seit 2019 werden Einzellagen-Crus erzeugt, trockene Weißweine mit leichtem Alkoholgehalt, die als Valpolicella DOC mittlerweile 31,1% ausmachen. Das gesamte Valpolicella erstreckt sich südlich von Dolcé, mit der größten Nähe zum Gardasee, bis nach Cazzano im Osten. Im westlichen Teil liegt die Appellation Valpolicella DOC Classico, nördlich von die DOC Valpantena. Der Einluss des Gardasees nimmt von West nach Ost ab, das Classico ist daher etwas kühler als Valpantena. Bemerkbar macht sich dies mit ausgeprägterem Tanninggehalt, mehr Körper und Struktur bei den Weinen des Classico. Das Valpantena bietet mehr Frucht und florale Noten.
Valpolicella Terroir
Verona und das Valpolicella – das ist große Oper und Romantik. Die schönste Open-Air-Arena, der berühmteste Balkon der Welt und aus einer wunderschönen Landschaft ein Wein, der ebenso das Herz und die Seele berührt. Die Region hat eine unglaublich lange Weintradition, die manchmal zwischen Lugana, Bardolino und Prosecco vergessen wird. Dabei sind sowohl das Valpolicella, als auch das Soave, ein Kleinod für terroirgeprägte Weine. Im Valpolicella profitieren die Reben vom der warmen Luft, die der Gardasee ausstrahlt und von der Kühle, die vom Monti Lessini am Abend herabströmt. Der Boden ist geprägt vom Fluss Adige. Die Etsch bringt heute kühles Wasser aus den Dolomiten und hat in Urzeiten die Abtragungen der Alpengletscher abgelagert. Das Gebiet ist ein Patchwork aus Basaltböden, Meereskies, Tonkonglomeraten, sowie rotem und weißem Kalkstein. In Valpantena, einem kleineren Teil des Valpolicella, was übersetzt so viel wie Tal der Götter bedeutet. Hier herrscht noch voralpines Klima. Die Böden sind reich an Eisen und kalkhaltigem Mergel. Hier wurde auch Eisen abgebaut – hier liegt auch der Weinberg Le Miniere, benannt nach einem alten Stollen.
Valpolicella, Ripasso, Amarone – der feine, aufwändige Unterschied
Neben den klassischen Rotweinen aus dem Valpolicella gibt es den Ripasso. Dafür wird ein bereits vergorener Valpolicella im Frühjahr mit den über den Winter getrockneten Trauben versehen und ein zweites Mal vergoren. Daher auch der Name „Wiederholung“. Der Ripasso-Wein erhält so eine tiefere Farbe mehr Körper und eine höhere Konzentration von Alkohol. Ein Ripasso ist aber nicht mit einem Amarone zu verwechseln oder gleichzusetzen. Denn ein Amarone wird ausschließlich aus getrockneten Trauben erzeugt. Die Trauben dafür werden im Herbst schonend geerntet und behutsam auf Bambusmatten gelegt und über den Winter getrocknet. Damit ist es aber nicht getan, denn um die Trauben optimal zu belüften ist ständige Kontrolle und Handarbeit notwendig. Die Trauben werden regelmäßig gedreht. Denn wenn während der Trocknung die Edelfäule Botrytis Cinerea entsteht, wird aus den Rosinen ein süßer Wein gekeltert, der den Namen Recioto trägt. Nur die reinen Rosinen werden im Frühjahr nach der Lese zu einem Amarone della Valpolicella Classico Superiore. Der Name Amarone kommt also nicht von Amore, sondern von Amaro, was auf italienisch bitter bedeutet. Denn ob süß oder trocken, ein Amarone hat eine delikate leicht herbe Note, eine Aromenkonzentration von Kräutern, Tee, dunklen Beerenfrüchten und Dörrobst, dazu ein ausgeprägter Gerbstoff. Lieblich und Bitter – auch eine Kombination zum Verlieben.
Amarone – La dolce vino?
Bertani sind die Erfinder des trockenen Amarone. Ein Zufall? Heute kokettiert man bei Bertani damit, der trockene Amarone sei einem „Versehen“ zu verdanken. Ein Arbeiter sei über einem Fass eingeschlafen und erst wieder aufgewacht als es bereits trocken durchgegoren war. Ähnliche Geschichten erzählt man sich allerdings in ganz Italien über so ziemlich jedes kultige kulinarische Signature des Landes, dass es zu Weltruhm gebracht hat. Italienisches Understanding. 7 Jahre lagert Bertani seine Amarone in großen Fässern aus slawonischer Eiche, im Original Keller von 1857, der von den Bertani Brüdern gebaut wurde. Hier schlummern nicht nur die „jungen“ Weine, hier lagert auch die Geschichte des Hauses: die „Library“ – 45 Jahrgänge, beginnend mit 1958. Die Stufen, die in den Keller führen sind aus „Rosso Verona“, dem roten Veroneser Marmor, der in Steinbrüchen zwischen den Weinbergen gewonnen wird.
Der aktuell erschienene Jahrgang 2015 wurde von James Suckling mit 100 Punkten geadelt. Auch von diesen Amarone können Sie bei uns kaufen. Obwohl für Amarone so jung ist er jetzt bereits ein Trinkvergnügen sondergleichen. Ihn 10 Jahre und mehr reifen zu lassen, ist dennoch keineswegs abträglich.
Mit Herz und Handarbeit
Bei Bertani legt man Wert auf die Unterscheidung zwischen Messa a Riposo und Appassimento. Denn ein Appassimento ist von der Herstellung weit aus weniger traditionell, arbeits- und zeitintensiv. Hier kann mit Temperatur- und Belüftungstechnik gearbeitet werden, während man bei Bertani die Trauben noch klassisch auf den Dachböden der Weingüter auf Bambusmatten einen ganzen Winter lang trocknen lässt, bis die Trauben 50% ihrer Feuchtigkeit verloren haben und rosiniert sind. Das erfordert Nerven, denn das Klima muss passen, schließlich möchte man keine Botrytis. Außerdem müssen die Trauben im Weingarten bereits perfekt selektiert werden. Die klassische Methode ist nicht nur aus Nachhaltigkeitsaspekten schonender, die Konzentration ist zarter, der Jahrgang spiegelt sich klarer wider.
Amarone: Einmaliges Verfahren, einzigartige Rebsorten
Amarone heißt gleichzeitig auch autochtone Rebsorten. Im Valpolicella wachsen traditionell die Rebsorten Corvina, Corvignone, Rondinella und Molinara. Bei Bertani verwendet man für den Amarone ausschließlich Corvina und Rondinella im Verhältnis 80 zu 20.
Geadelt
Die Königsfamile der Savoyer ehrt das Ansehen, dass Bertani dem italienischen Wein in der Welt gebracht hat und dankt es damit, dass Bertani das königliche Wappen auf den Flaschen tragen darf.