Champagner Philipponnat: Tradition und Moderne in Einklang
Als Charles Philipponnat 1999 die Leitung des Familienweinguts übernahm, trat er in die übergroßen Fußstapfen seines Großonkels Pierre, der das renommierte Champagner-Haus im Jahr 1910 in seiner heutigen Form begründete. Gleichwohl wird das Weingut selbst bereits seit dem 16. Jahrhundert durchgehend von der Familie Philipponnat bewirtschaftet und galt schon im Ancien Regime französischen Aristokratie als Garant höchster Exklusivität.
Mit viel Expertise und Geschick ist es Charles gelungen, auf diesem historisch gewachsenen Fundament aufzubauen und den Weinbau, mit dem seine Familiengeschichte so untrennbar verwachsen ist, erfolgreich in das 21. Jahrhundert zu führen. Beim konsequenten Einsatz stets moderner Technik gelingt ihm es ihm nicht nur, den Charakter des Weinguts unverfälscht zu bewahren – im Gegenteil ist dieser Balanceakt doch geradezu die ganz persönliche Signatur, die Charles einem heutigen Philipponnat verleiht.
Wurde bei der Champagner-Bereitung bisher Grundwein direkt aus dem Edelstahltank verwendet, führte Charles eine kurze Lagerung im Eichenfass ein. Damit bekommt der resultierende Champagner noch „etwas mehr Biss, einige Tannine“, so der Chef des Hauses.
Ein unvergleichliches Terroir: Philipponnat
Etwa 20 Hektar bewirtschaftet das Champagner-Haus rund um die Ortschaft Mareuil-sur-Ay, von wo aus jährlich rund eine halbe Million Flaschen in alle Welt verschickt werden. Das Kronjuwel des Hauses bildet die weltbekannte Clos des Goisses. „Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fällt kein Schatten auf die reinen Kalkböden“, so preist die Familie Philipponnat mit berechtigtem Stolz diese unvergleichliche Lage. Gois oder Goisse bezeichnet im alten Dialekt der Champagne eine Steillage, in diesem Fall eine mit exponierter Südausrichtung. Damit fängt sie besonders viel Licht und Wärme ein, mehr als jede andere der Region.
Auf den größtenteils als Premier und Grand Cru klassifizierten Rebflächen gedeiht hauptsächlich Pinot Noir mit seiner intensiven Aromatik und natürlichen Frische. Die daraus komponierten Cuvées repräsentieren so gekonnt wie charmant ihren Jahrgang, ihre Einzellage – und immer auch das Weingut als Ganzes. Durch die unter Champagner-Produzenten eher unübliche Reifung im Eichenfass erhalten die Weine ihre wohl balancierte Komplexität, die durch die darauffolgende Flaschenreifung noch weiter entwickelt und verfeinert wird.
Philipponnat Champagner: Großer Name, großer Genuss
Schon seit Generationen nutzen die Kellermeister des Hauses Philipponnat das Solera-Verfahren, um Kontinuität und vertraute Qualität in jedem neuen Jahrgang zu gewährleisten. Hierfür wird ein Teil jeder Cuvée für das nächste Jahr zurückbehalten. Der Charakter und das Profil der entstehenden Champagner fließt dann wiederum im Folgejahr mit ein. Diese sukzessive Weiterverarbeitung sorgt für besonders viel Stabilität in den hohen Qualitätsstandards und erfindet sich doch mit jedem Jahrgang neu.
Besonders wichtig ist dem Weingut auch, für alle produzierten Champagner Charaktereigenschaften und -eigenheiten detailliert aufzuschlüsseln. Philipponnat war damit das erste Champagnerhaus, das nicht nur auf Jahrgangsweinen, sondern auf jeder Flasche den hauptsächlich verwendeten Jahrgang, die Dosage sowie das Datum des Dégorgements vermerkt.
Die Champagner von Philipponnat
Es ist somit kein Wunder, dass die Aromatik der Philipponnat Champagner stets mit besonderer Ausdruckskraft überzeugt. Zugleich aber auch mit feinster Säure und fruchtiger Frische punktet, die in Länge und Intensität perfekt ausbalanciert ist.
Dementsprechend exquisit fallen auch die verschiedenen Champagner-Sorten aus, die bei Philipponnat jeweils ihren ganz eigenen Charakter zum Ausdruck bringen. Die Serie Royale Réserve beispielsweise gibt es in den Varianten Brut, Non Dosé und Rosé und genießt das schon erwähnte Solera-Verfahren sowie drei bis vier Jahre Lagerung im Eichenfass. Den Vintage Cuvées hingegen – dem Blanc des Noirs Vintage, dem Grand Blanc Vintage und dem Sublime Réserve Vintage – gelingt es ganz besonders, die individuelle Prägung eines Erntejahrs einzufangen. Sie werden ohne malolaktische Gärung (biologischer Säureabbau) hergestellt und kommen erst nach mindestens sechs Jahren der Flaschenreifung auf den Markt.
Die Cuvée 1522 und Cuvée 1522 Rosé wiederum erinnern an den ersten urkundlich dokumentierten Weingartenerwerb der Familie Philipponnat aus ebendiesem Jahr. Mit traditionellem Charme zeigen sie ein besonders wohl balanciertes, nie übermächtiges Aromaprofil. Enfin et surtout bringen die Champagner Clos des Goisses, Clos des Goisses Juste Rosé, Le Léon, La Rémissonne und Les Cintres den jeweiligen Charakter der gleichnamigen Einzellagen voll zur Geltung – und gehören damit zu den begehrtesten Erzeugnissen der gesamten Champagne.
„Professionelle Weinverkoster sind oft an eher schlanke Champagner gewöhnt, die vor allem mit diskreter Eleganz punkten“, gibt Charles Philipponnat offen zu, „doch über die Jahre konnten wir viele Experten von unserem opulenteren Stil überzeugen“. Beim Genießer-Publikum war dagegen nur wenig Überzeugungsarbeit nötig: „Die meisten Konsumenten lieben gerade die Intensität unserer Champagner, durch die sie so zugänglich sind. Die fruchtige Frische ist dabei für viele eine angenehme Überraschung“.
Wer daher einmal in die Fußstapfen von Louis XIV. treten möchte – zumindest, was den königlichen Genuss von Champagner angeht – ist bei Philipponnat somit genau an der richtigen Adresse. Vom Non-Vintage mit hervorragendem Preis-Genuss-Verhältnis bis zu exklusiven Jahrgangs-Cuvées schenken die Kompositionen des Hauses großartige Genusserlebnisse – für neugierige Einsteiger wie für verwöhnte Genießer gleichermaßen.