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Villa Santo Stefano

Villa Santo Stefano

Im Jahr 2001 erwarb Wolfgang Reitzle mit seiner Frau Nina Ruge die Villa Bertolli in der Toskana als Feriendomizil. Doch manche Menschen können einfach nicht stillsitzen und so machte er aus seinem Feriendomizil ein kleines, feines Weingut. 

 
Villa Santo Stefano
Villa Santo Stefano

Villa Bertolli: Wiederauferstehung 

Die Marke Bertolli ist wohl jedem ein Begriff. Lebensmittel, Pasta natürlich und vor allem Olivenöl. In Lucca, 20 Kilometer nordöstlich von Pisa in der Toskana gelegen, begann 1865 die Erfolgsgeschichte von Bertolli. Von hier aus verkaufte Francesco Bertolli sein Olivenöl. Das Unternehmen florierte und wurde später mehrfach verkauft, zuletzt an Unilever. Der Familiensitz der Bertollis stand zum Verkauf und Wolfgang Reitzle, damals Manager bei Ford, erwarb das Anwesen zusammen mit seiner Frau Nina Ruge, einer bekannten Fernsehmoderatorin. Zum Anwesen gehörten Olivenhaine und ein Hektar Weinberge. Schnell war den neuen Besitzern klar, dass sie die Produktion weiterführen und sogar ausbauen wollten. Da der Name „Bertolli“ markenrechtlich geschützt war, nannten sie das neue Weingut nach der benachbarten Kirche „Villa Santo Stefano“.  
Das Weingut erwarb weitere Weinberge und bewirtschaftet heute 6,5 Hektar Rebfläche. Die Jahresproduktion beträgt 30.000 Flaschen Rot- und Weißwein sowie 4.000 Flaschen erstklassiges Olivenöl. 

Weinbau in der Toskana und Lucca: Villa Santo Stefano 

Chianti. Brunello. Sangiovese. Supertoskaner. Die Toskana ist jedem Weinliebhaber ein Begriff. Seit tausenden Jahren wird hier Wein angebaut. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Weinbauregion Toskana neu erfunden und eine unglaubliche Wende vom Massenmarkt, vorrangig beim Chianti, hin zu Spitzenweinen vollzogen. Etwas abseits der bekannten Weinbaugebiete der Toskana liegt an deren nördlichem Rand Lucca. Lucchesia heißt das Gebiet, hervorragend geeignet für die Produktion von bestem Olivenöl. Wein wurde nur „nebenbei“ angebaut. Das änderte sich erst, als mit dem Qualitätssprung der toskanischen Weine auch deren Preise stiegen und der Weinbau lukrativer wurde. Um das Jahr 2000 entdeckten dann einige Winzer Lucca als erstklassiges Weinanbaugebiet. 

Die Lage am Südhang des Apennin garantiert eine gute Wasserversorgung und durch die Flusstäler strömt nachts frische Luft aus den Bergen und kühlt den steinigen Boden. So wachsen hier, 20 Kilometer vom Meer entfernt, nicht nur der landestypische Sangiovese, sondern neben den französischen Rebsorten Merlot und Cabernet Sauvignon auch exzellente Weißwein-Rebsorten, die es bekanntlich etwas kühler mögen. 

Das Team der Villa Santo Stefano 

Der gelernte Ingenieur Wolfgang Reitzle baute die Villa Santo Stefano mithilfe renommierter Önologen zu einem professionellen Weingut aus. Zunächst war Antonio Spurio für die Weinbereitung verantwortlich. Inzwischen hat der Önologe Andrea Farnesi das Sagen im Weinberg, sein Cousin Alessio Farnesi ist Kellermeister. Bei der Olivenölproduktion stehen die Gebrüder Pruneti Wolfgang Reitzle beratend zur Seite. 

Die Weine der Villa Santo Stefano 

Wie es sich für einen Ingenieur gehört, setzt Wolfgang Reitzle bei der Weinbereitung auf eine bis ins Detail kontrollierte Umgebung. Dazu gehören computergesteuerte doppelwandige Edelstahltanks für die temperaturkontrollierte Gärung ebenso wie ein Barrique-Raum, dessen Temperatur und Luftfeuchtigkeit ebenfalls computergesteuert überwacht wird. In diesem kleinen Backsteingewölbe reifen die Spitzenweine der Villa Santo Stefano. Insgesamt hat das Weingut vier Weine im Portfolio: Die Rotweine Loto und Sereno, den Weißwein Gioia und den Rosé Luna. 

Loto 

Der Spitzenwein der Villa Santo Stefano ist eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot – ein echter Supertoskaner aus französischen Rebsorten. Die temperaturkontrollierte Gärung dauert etwa 12 Tage, danach reift der Wein 12 bis 16 Monate in Barriques. Die Raumtemperatur liegt konstant bei 15 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit bei 83 %. Ein Wein, der schon jung getrunken werden kann, sich aber erst über die Jahre zur vollen Güte aufschwingt. Er zeigt Aromen von roten Waldfrüchten, etwas Rauch und Vanille. Der Geschmack ist harmonisch und elegant. 

Sereno 

Dieser Wein wird aus 80 % Sangiovese, 10 % Ciliegiolo und 10 % Canaiolo hergestellt und ist ein DOC Colline Lucchesi. Er wird bei einer Temperatur zwischen 28 und 30 Grad Celsius vergoren und anschließend ein Jahr lang in 2000 Liter fassenden Eichenfässern ausgebaut. Der Sereno präsentiert sich im Glas rubinrot, in der Nase Aromen von frischen roten Früchten und Gewürzen. Am Gaumen harmoniert eine ausgewogene Säure mit samtigen Tanninen. 

Gioia 

Der Weißwein der Villa Santo Stefano wird zu 100 % aus der typisch toskanischen Rebsorte Vermentino hergestellt. An 3000 Rebstöcken wachsen die Trauben für diesen Weißwein, der bei 15 bis 16 Grad Celsius vergoren wird. Im Edelstahltank ausgebaut, zeigt er Aromen von hellem Steinobst, Heu und Sommerblumen. Am Gaumen ist er frisch, mit einer leicht herben Note. 

Luna 

Dieser Rosé ist eine Cuvée aus 50 % Merlot und 50 % Sangiovese. Er wird im Edelstahltank ausgebaut und zeigt im Glas eine schöne, zarte Lachsfarbe. In der Nase frisch, mit Aromen von Erdbeeren und Pfirsichen. Am Gaumen lebhaft, mit dezenter Säure – ein perfekter Sommerwein!