Im Gegensatz zum Médoc, dessen Klassifikation 1855 im Auftrag Napoleons anlässlich der Weltausstellung einmalig festgelegt wurde, wählte man auf der Rive Droite einen differenzierteren Ansatz: Während Pomerol und Fronsac gänzlich auf eine Klassifikation verzichten, unterscheidet man in Saint-Émilion anhand des Terroirs zwischen dern Appellationen Saint-Émilion und Saint-Émilion Grand Cru. Letztere allein unterliegt einer Hierarchie, die zwischen nicht klassifizierten Weinen, Grand Cru Classés und Premier Grand Cru Classés differenziert – Letztere nochmals in die Kategorien A und B unterteilt. Dieses Klassement wird alle zehn Jahre überprüft, ein aufwendiger Prozess: Bewerber müssen 10 bis 15 aktuelle Jahrgänge zur Verkostung einreichen und strenge Qualitätskriterien erfüllen, um den begehrten Titel zu erhalten. Mit dem Jahrgang 2022 trägt Château Mangot erstmals die Auszeichnung Grand Cru Classé – und bestätigt diese eindrucksvoll, denn der 2022er zählt zweifellos zu den Spitzenweinen der aktuellen Saison.