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Sauvignon Blanc Weißburgunder
Tesdorpf Falstaff Robert Parker James Suckling
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Neumeister
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Frische, Brillanz und Eleganz – diese Eigenschaften zeichnet die Weine in der Steiermark aus, dem südlichsten Weinbaugebiet Österreichs. Hier schreiben die Kinder der legendärsten österreichischen Weingüter die Erfolgsgeschichte fort. Drei Regionen gibt es im Süden des Landes. Die Südsteiermark, die Weststeiermark und das sogenannte Vulkanland. Vor bald 40 Jahren haben sich visionäre Winzer wie Manfred Tement, Alois Gross, Willi Sattler, Georg Winkler-Hermaden, Fritz Tinnacher und Albert Neumeister zusammengetan, um Weine mit steirischer Typizität gemeinsam nach vorn zu bringen. Heute nennt man dies Terroir. Diese Mission ist mehr als gelungen. Besonders ihr Sauvignon Blanc hat Weltruhm erreicht. Der Nachwuchs verwaltet dieses Erbe nicht nur, sie haben die Qualität und Exzellenz noch gesteigert.

Steiermark, stark wie nie

Die "next Generation" ist längst aus den Schatten und Fußstapfen herausgetreten und hat sich selbst ein sogar noch größeres Renommee verschafft. Ihre Namen: Armin, Stefan, Andreas, Alex, Johannes, Michael und Katharina – sie hat sogar die Weinkollektion des Jahres 2024 abgeliefert. Natürlich auch bei uns zu kaufen. Weitere Winzer der STK sind Erwin Sabathi, Gerhard Wohlmuth, beide aus der Südsteiermark stammend.

Gemeinsam stark und steil gehen

Lange Zeit hatte Christoph den Hut in Form einer STK Basekap auf. Inszischen ist er auch Lebensgefährte von Katharina Tinnacher. Ein Dream Team, dass die STK Gruppe seit Jahren weiter voran bringt. Das Weingut Neumeister liegt in Straden, am Saziani, wo auch das gleichnamige Restaurant seinen Standort hat. Die Saziani Stuben, 1987 von Christophs Eltern gegründet, ist ebenfalls mit ihrem kulinarischen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Hier begann die Karriere einiger der besten Köche Österreichs.

2009 übernahm Christoph komplett die Verantwortung und stellte auf biologischen Weinbau um, als man es in der Steiermark, die für viel Niederschlag bekannt ist, nicht für möglich hielt. Als einer der größten Betriebe der Region ist er zum absoluten Vorreiter geworden und hat allen gezeigt, dass man auch 30 Hektar biologisch-organisch bewirtschaften kann und Weine spontan vergären kann. Auch die Kulturgärten des Restaurants und die Speisekarte der Saziani Stub'n ist bio zertifiziert. Aktuelle Gastgeber sind Ruth Heusch und Christoph Mandl. Wer beides in vollen Zügen genießen möchte, dem seien die Saziani Appartments empfohlen. Die Zimmer sind natürlich den Weinbergslagen bzw. Rieden, wie man diese in Österreich nennt, benannt. Ganzheitlicher kann man nicht steirischen Wein(bau) und die ebenfalls einzigartige Kulinarik der Region nicht erleben.

Die Leitrebsorte Sauvignon Blanc

Aus dem Anspruch und Streben nach Ausdruck, Spannung und Qualität hat er mit Weitsicht Anfang der Nullerjahre die Diskussion um Hefearten für sich sterben lassen und sich mit Leidenschaft der Spontanvergärung gewidmet. Was ebenfalls Zeit brauchte. Und im Klima der Südsteiermark eine besondere Herausforderung darstellte. Aber heute ist wie alles bei ihm: gelernt und gekonnt.

Neue Meister, alte Reben

Sicherlich einer der beeindruckendsten Sauvignon Blanc der Welt, ja der Welt, ist der Alte Reben. Es ist einer der ältesten Sauvignon Blanc Weingärten ganz Österreichs. Als diese vor 90 Jahren gepflanzt wurden, nannte man die Rebsorte hierzulande noch Muskat-Sylvaner. Historisch ist auch der Gemischte Satz. Aus einem solchen Weingarten mit gemischten Rebsorten, entsteht ein trinkfreudiger Einstiegswein des Weinguts Neumeister. Chardonnay, der in der Steiermark Morillon heißt, und Weißburgunder sind ebenfalls Weine, die jeder Burgunder-Fan einmal probiert haben sollte!

Herkunftstypizität ist die Wurzel allen Guten

Mit Franz Weninger ist er im gemeinsam im Internat gewesen. Anschließend haben sie österreichischen Wein von Konventionen befreit. Die Weine von Christoph sind purer Ausdruck des Terroirs, zu denen die Großen Lagen Saziani, Moarfeitl und Klausen gehören. Sie zeigen Facettenreichtum und Spannung. Es sind Weine, die Nase und Gaumen mit jedem Schluck kitzeln und überraschen. Riecht einer seiner Weine fruchtig, wird diese Note am Gaumen von Würzigkeit ergänzt. Oder umgekehrt. Wobei die Steiermark stellenweise zwar fruchtbaren Vulkanboden hat, aber keine Fruchtoasenweine hervorbringt, auch wenn dort köstliches Obst wie Feigen wächst. Mineralität und Rauchigkeit finden sich selbst in Aromarebsorten, wie Sauvignon Blanc.
Die Riede Klausen ist eindrucksvoll steil und geprägt von kalkhaltigen Sedimentböden aus dem Tertiär, ein karger Boden durchzogen von Sandstein und Muschelkalk. Die Weinberg hat zum Teil eine extreme Steigung von 65%. Die Reben für den Weißburgunder sind im Schnitt 20 Jahre alt. Die Lage Moarfeitl ist der älteste Weingarten der Familie Neumeister. Er liegt auf einem Hochplateau, die Rebstöcke wurden 1990 neu gepflanzt und haben ihre Wurzeln mittlerweile über 30 Jahre tief in den kalkhaltigen, sandig-lehmigen Schluff, den man auch Silt nennt, gegraben. Die darauf liegenden, ebenfalls kalkhaltigen Sedimente nennt man Sermatschotter. Dieser gibt auch dem Gemischten Satz des Weingut Neumeister seinen Namen.

Make Grauburgunder great again

Er macht sogar Grauburgunder sexy, kitzelt das Beste aus der Natur heraus. Unterstreicht und betont die Nuancen, die der Wein im Jahr beim Heranwachsen entwickelt hat. Mit individuellen Handgriffen wird jeder Jahrgang individuell. Wein ist Physik, keine Chemie, sagt er. Und damit ist klar, wie dieses Handwerk aussieht. Es geht rein um natürliche Begleitung. Ob und wie lange ein Wein in welchem Gebinde liegt – ob Edelstahl oder Holzfass.

Namensgebend für das Vulkanland Steiermark ist natürlich die Geologie. Geprägt ist die Landschaft von erloschenen Vulkanen. Hinzu kommt der alpine Einfluss, ein einzigartiges Zusammenspiel auf der Welt. Neben dem schwarzen Basalt, entstanden durch explosive Vulkanausbrüche entstanden auch Tuffe aus verfestigter Asche. Die Mehrzahl der Weingärten liegt aber auch auf wechselhaften Ablagerungen aus dem Urzeit-Meer und den Seen und Flüssen des Steirischen Beckens sowie auf quartären Terrassenschottern, die meist von Lehm bedeckt sind.

Es sind Weine, mit denen man sich schluckweise beschäftigen kann und will, Weine, die sich im Glas entwickeln, lebendig und spannungsgeladen. Auch die duftigen Rebsorten Muskateller und Traminer bekommen von Christoph Neumeister neben Frische und Feinheit eine spannende Dimension hinzuaddiert. Wer vermeintlich Bekanntes neu erleben möchte, sollte Neumeister trinken.